Schweiz
Wirtschaft

Teuerung: Eine Übersicht darüber, was nächstes Jahr alles teurer wird

Was nächstes Jahr alles teurer wird – eine Übersicht

08.12.2023, 17:0208.12.2023, 17:40
Anna Böhler
Mehr «Schweiz»

Das Leben wird nächstes Jahr nochmals teurer. Ob Mieten, Strom oder Krankenkassen – Herr und Frau Schweizer müssen 2024 tiefer in die Tasche greifen, um denselben Lebensstandard halten zu können. Wir schaffen einen Überblick über die Bereiche, die davon betroffen sind:

Krankenkassen

Die Krankenkassenprämien steigen per 2024 um 8,7 Prozent. Je nach Kanton fällt die Erhöhung im Vergleich zum letzten Jahr unterschiedlich aus:

Grund für die Prämienerhöhung sind gestiegene Kosten, die die Krankenkassen aufgrund zu kleiner Reserven nicht abdämpfen können. Der medizinisch-technische Fortschritt, mehr Arztbesuche, ambulante Spitalleistungen und teurere Medikamente haben die Kosten in die Höhe getrieben. Mehr Infos zu den Gründen erhältst du hier.

Mieten

Der Referenzzinssatz ist im laufenden Jahr bereits zum zweiten Mal erhöht worden. Im Juni stieg er von 1,25 auf 1,5 und jetzt im Dezember nochmals von 1,5 auf 1,75 Prozent. Wenn der Referenzzinssatz um ein Viertelprozent steigt, dürfen die Mieten um 3 Prozent erhöht werden. Hinzu kommen noch Teuerung und allgemeine Kostensteigerungen, die zusätzlich vom Vermieter auf den Mieter abgewälzt werden dürfen.

Wie genau der Referenzzinssatz funktioniert, erfährst du hier.

Strom

Auch der Strom wird nächstes Jahr bis auf wenige Ausnahmen in allen Gemeinden teurer. Bereits letztes Jahr stieg der Strompreis im Durchschnitt um 27 Prozent an – per 2024 ist nochmals mit einem Anstieg von im Schnitt 18 Prozent zu rechnen. Einerseits, weil sich die gestiegenen Strommarktpreise teilweise erst ab nächstem Jahr richtig in den Tarifen niederschlagen. Andererseits, weil die Kosten der Winterreserve über einen Zuschlag auf dem Netznutzungstarif an die Endverbraucher weitergereicht werden.

Hier kannst du nachlesen, wie es in deiner Gemeinde aussieht.

Öffentlicher Verkehr

Eigentlich wollten die SBB die Ticketpreise fürs kommende Jahr gar nicht erhöhen. Doch der Bund hat Druck gemacht – darum steigen die Preise pünktlich zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember um 3,7 Prozent. Das Bundesamt für Verkehr, welches die Preiserhöhung gefordert hat, begründet dies mit dem stetigen Ausbau des Bahnnetzes. Der Bund will nicht mehr für die Bahn ausgeben und bittet dafür die Bahnnutzerinnen stärker zur Kasse.

Mehrwertsteuer

Die Mehrwertsteuer wird per 2024 von 7,7 auf 8,1 Prozent erhöht. Der reduzierte Zinssatz, der beispielsweise für Lebensmittel gilt, wird von 2,5 auf 2,6 Prozent erhöht, und auch der Sondersatz von 3,7 Prozent wird ab nächstem Jahr 0,1 Prozent höher ausfallen. Schuld daran trägt das Stimmvolk selbst, denn es hat Ja gesagt bei der letztjährigen Abstimmung zur AHV-Reform. Deren Zusatzfinanzierung wird ab nächstem Jahr über die Mehrwertsteuer generiert.

Mehr dazu erfährst du in diesem Artikel.

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134 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Macca_the_Alpacca
08.12.2023 17:10registriert Oktober 2021
Die Erhöhung der Strompreise ist in keiner Art und Weise zu rechtfertigen, sondern einfach eine Abzockerei vom Feinsten. Und die Preise für Erdgas sind wieder dort, wo sie 2021 waren. Wir zahlen immer noch 308% mehr, diese Preise müssen jetzt sehr schnell runter. Sonst kleben ich mich dann mal ans Gaswerk!
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N. Y. P.
08.12.2023 17:21registriert August 2018
Dieses Jahr 9%, nächstes Jahr 8% bei der Krankenkasse. 2025 vermutlich mal 6%, 2026 dann 12%.

Man sollte die bürgerlichen Parlamentarier strafrechtlich verfolgen. Das Parlament ist verseucht mit Lobbyisten der Gesundheitsbranche. Den Parlamentariern ist es schlicht egal, ob wir verrecken unter der Prämienlast.
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FrodoBeutlin
08.12.2023 18:38registriert Juli 2017
Ach, wie schön, Rösti wollte nicht, dass der ÖV nicht teurer wird und hat deshalb die SBB dazu auffordern lassen, den ÖV teurer zu machen. Wer rechte Politik wählt erhält auch rechte Politik.
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«Vermieter sollen Ladestationen für E-Autos nicht mehr verbieten dürfen»
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Fehlende Heimlademöglichkeiten verhindern oftmals den Umstieg aufs E-Auto. Bislang sind Mieter, die eine Ladestation benötigen, auf das Wohlwollen ihres Vermieters angewiesen. Der Nationalrat wollte dies im Juni ändern. Er nahm gegen den Willen des Bundesrats und Hauseigentümerverbands (HEV) eine Motion von GLP-Präsident Jürg Grossen an, die Mieterinnen und Stockwerkeigentümern den Anspruch auf eine Heimladestation garantieren würde. Doch in Bundesbern gibt es weiterhin Widerstand.

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