«Grösste Niederlage Keller-Sutters» – die Reaktionen auf die Nationalrats-Ohrfeige
«Tagesanzeiger»
Der «Tagesanzeiger» sieht im doppelten Nationalrats-Nein eine Botschaft an die «sonst für ihre Durchsetzungskraft gefürchtete» FDP-Bundesrätin.
«NZZ»
Auch die «NZZ» stellt in ihrer Analyse die Rolle der Finanzministerin ins Zentrum. Sie bezeichnet das Nein des zum Milliardenkredit gar als Misstrauensvotum für Keller-Sutter.
«Aargauer Zeitung»
Die «Aargauer Zeitung» hingegen sieht nach dem Versagen der CS-Banker nun selbiges beim Nationalrat. Anstatt der Lage konstruktiv zu begegnen, hätte es das Nein-Lager in seinem «Profilierungsdrang» verpasst, auf eine Lösung hinzuarbeiten. Der Nationalrat habe hier «rein gar nichts erreicht».
«Finanz & Wirtschaft»
Die Fachzeitung «Finanz und Wirtschaft» schlägt in die gleiche Kerbe. Auch sie spricht von einem Misstrauensvotum gegenüber Bundesrat und Finanzdelegation. Das «sture Nein einer Mehrheit des Nationalrats» sende «schwerwiegende Signale» aus.
«Südostschweiz»
Die «Südostschweiz» geht mit dem Nationalrat besonders hart ins Gericht. Sie nimmt den Bundesrat und Finanzministerin Karin Keller-Sutter in Schutz. Bemängelt wird insbesondere, dass das Nein-Lager offensichtlich bereits Wahlkampf betreibe.
Beherzte Entscheide ist man sich in der Schweizer Politik nicht unbedingt gewohnt. Nachträgliche Besserwisserei und politische Schaumschlachten hingegen schon, in eidgenössischen Wahljahren erst recht.»
«Le Temps»
In der Romandie schliesst man sich dieser Sichtweise ebenfalls an. Einige Parteien würden demnach mit dem CS-Kollaps Wahlkampf machen, was unschön sei, wie «Le Temps» schreibt. Das weit grössere Problem sei jedoch, dass es mehr Regulierungen im Bankensektor brauche. Ob der aktuelle Nationalrat den nötigen Mut dazu aufbringe, sei nach dem politischen Geplänkel bei der Abstimmung höchst fraglich.
«Corriere del Ticino»
Für den «Corriere del Ticino» steht unter anderem die Wirkungslosigkeit des Nein-Votums im Zentrum. Der Nationalrat habe sich in der Debatte vom Frust und den Emotionen leiten lassen, obwohl das überhaupt nichts nützen würde:
(con)
