Bei Postauto seien zwischen 2007 und 2015 offensichtlich gravierende Fehler passiert, sagte Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller am Donnerstag vor den Medien. Dafür gebe es keine Ausreden. Schwaller versprach eine unabhängige Untersuchung, eine «schonungslose Aufklärung» und Transparenz.
Doch wie ernst ist es der Post wirklich mit der Transparenz? Der Blick veröffentlichte am Freitag eine «Geheimhaltungsvereinbarung», die den privaten Betreibern von Postauto-Linien in den letzten Tagen zugestellt wurde. Das Dokument ist ein Maulkorb.
Die Busunternehmer müssen die «Geheimhaltungsvereinbarung» für «als vertraulich gekennzeichnete oder als solche erkennbare Informationen, die sich auf die Post beziehen», innerhalb eines Monats unterschreiben, schreibt der «Blick». Wer die Geheimhaltungspflicht verletze, müsse mit einer Konventionalstrafe von 50'000 Franken rechnen, heisst es in dem Dokument weiter.
Busunternehmen, die die Zusammenarbeit mit Postauto beenden, werden verpflichtet alle Unterlagen der Post zuzustellen oder diese zu «vernichten und diese Vernichtung schriftlich zu bestätigen».
SVP-Nationalrat und Präsident des Postautoverbands, Walter Wobmann, will das Dokument bei der Postauto-Debatte vom kommenden Mittwoch dem Parlament präsentieren. (whr)