Ob Schuhe, Bücher oder Handys: Wegen des Lockdowns ist Onlineshopping für viele Leute der einzige Weg, um an bestimmte Waren zu kommen. Rund um den Globus gehen die Anfragen bei den Online-Läden durch die Decke. Amazon.com hat gerade angekündigt, dass alleine in den USA 100'000 (!) zusätzliche Mitarbeitende eingestellt werden. Dies um den Ansturm der «Sofa-Shopper »bewältigen zu können.
Die Lage ist in der Schweiz ähnlich, wie das Beispiel Digitec-Galaxus zeigt: «Wir werden mit Bestellungen überrannt und sind an der Kapazitätsgrenze. Es ist eine Situation vergleichbar mit dem Black Friday», sag Alex Hämmerli, Mediensprecher von Digitec-Galaxus, zu watson.
Galaxus sucht darum 200 zusätzliche Mitarbeitende. Die Firma hat am Dienstag einen Aufruf gestartet und richtet diesen insbesondere an Leute, die wegen des Lockdowns ihren Job verloren haben.
Zudem wird Personal aus den geschlossenen Digitec-Filialen sowie dem Hauptsitz in das Logistikzentrum nach Wohlen AG beordert.
Trotz des Efforts kommt es zu Verzögerungen: «Im Logistik-Zentrum warten derzeit 35'000 Päckli auf die Auslieferung. Das Volumen eines ganzen Tages», so Hämmerli. Es sei darum möglich, dass die Sendungen zwei bis drei Tage später als normal bei den Kunden eintreffen würden.
Bei LeShop.ch, dem Online-Laden der Migros, sind die nächsten Liefertermine erst am 1. April verfügbar. «Grund dafür sind nicht fehlende Produkte, sondern der stark erhöhte Warenfluss. Indem wir mehr Personal eingestellt haben, Büro-Mitarbeitende im Verteilzentrum einsetzen, mit Zusatzschichten planen und mehr Transporte einsetzen, bauen wir die Kapazität aus», sagt Migros-Sprecher Marcel Schlatter zu watson.
So in #Switzerland almost everyone, and they told you to use online shopping. Now, one of the largest online-shop for food, @migros' #LeShop puts you in the wait queue before even ordering - currently the wait is 30minutes, with delivery date April 1... 🤦♂️ pic.twitter.com/QXASoaeUzu
— Olivier Fehr Media (@OFehrMedia) March 17, 2020
Ob Blumengeschäft, Bijouterie oder Kleidergeschäft: In der ganzen Schweiz versuchen geschlossene Läden, die Waren neu direkt zu den Kunden zu liefern. «Wir lassen euch nicht im Stich», heisst es beim Berner Comic- und Spielzeugladen «Drachenäscht».
Darum sind die Velokuriere gefordert wie nie. «Wir haben alle Hände voll zu tun», so ein Mitarbeiter des Velokurier Bern auf Anfrage. Auf den Berner Strassen sind heute dementsprechend viele Kuriere zu sehen, die mit dem Bike durch die Gassen flitzen.