
Qoqa.ch lancierte ein Jubiläumsangebot mit zahlreichen Moonswatches zum halben Preis. Swatch war darüber nicht erfreut und hat uns anvertraut, dass sie rechtliche Schritte gegen die Waadtländer Website einleiten werden.Bild: qoqa.ch
Auf Qoqa.ch wurden Moonswatches zu stark reduzierten Preisen verkauft. Eine Aktion, die Swatch überhaupt nicht gefiel, die Firma bereitet eine Klage vor.
30.12.2024, 14:2130.12.2024, 14:53
Pascal Meyer feierte den Geburtstag von Qoqa.ch mit Moonswatches zum halben Preis. Ein weiterer grosser PR-Coup der Westschweizer Website.
Die Reaktion von Swatch war (sehr) negativ. Die Presseabteilung macht auf Anfrage keinen Hehl aus ihrer Unzufriedenheit und hält fest, dass sie in keinem Fall ihre Zustimmung gegeben habe.
«Swatch Group wurde im Zusammenhang mit dieser einseitigen und opportunistischen Aktion, die von dieser Plattform initiiert wurde, nie kontaktiert. Es handelt sich hierbei eindeutig um eine verwerfliche Handlung. Wir haben es hier mit einem klaren Fall von unlauterem Wettbewerb zu tun, da diese Plattform kein zugelassener Einzelhändler für den Verkauf unserer Produkte ist. Darüber hinaus ist der angebotene Preis für unsere Kunden irreführend und völlig unrealistisch. Diese Plattform erwarb die Uhren zum offiziellen Preis, verkaufte sie aber zum halben Preis weiter. Das ist illegal.»
Swatch Group
Swatch sieht sich als Opfer seines Erfolgs und beklagt die Aktion der Waadtländer Website:
«Wir werden selbstverständlich rechtliche Schritte gegen diese Plattform einleiten.»
Swatch Group.
Die Marke erinnert an die Besonderheiten des Verkaufs ihrer Kreationen, die nur in den Swatch Stores erhältlich sind: Pro Tag, pro Person und pro Verkaufsstelle kann nur eine Uhr gekauft werden.
Swatch hält fest:
«Alles, was man als Endkunde hoffen kann, ist, dass es sich bei dem gebotenen Preis nicht um Fälschungen gehandelt hat. Wir haben selbst versucht, eine dieser Uhren zu kaufen – vergeblich.»
Qoqa sucht Zusammenarbeit
Pascal Meyer, Chef von Qoqa.ch, nimmt es mit Humor und sieht darin sogar eine Chance, mit Swatch in einen Dialog zu treten. «Vielleicht weckt unser Angebot sie auf und motiviert sie, mit uns zusammenzuarbeiten, anstatt uns anzugreifen.»
«Wir versuchen seit fünf Jahren, mit der ganzen Swatch Group zusammenzuarbeiten. Ausserdem ist die Uhrenindustrie nicht in Topform», betont Pascal Meyer.
Der 44-jährige Unternehmer erzählt, dass Swatch am Tag des Angebots innerhalb einer Minute angerufen habe.
«Wir wollten für unser Jubiläumsangebot über Swatch gehen. Aber unsere Anfragen blieben unbeantwortet.»
Pascal Meyer, CEO von Qoqa.ch
Doch als er von der Uhrenmarke ignoriert wurde, packte er die Chance und kaufte über einen Zwischenhändler ein.
Meyer sagt weiter, dass er sich an die Uhrenmarke herangemacht habe, um eine einmalige Qoqa-Edition herzustellen. «Wir sprechen von 10'000 Einzelstücken für unsere Jubiläumsedition. Es wäre ein Traum, sie zu unserem 20-jährigen Jubiläum im nächsten Jahr auf den Markt zu bringen. Aber das passt nicht zu ihrer komplexen Politik», bedauert er.
Am Ende hätten sich über 104'000 Personen eingeloggt, die eine Moonswatch haben wollten – einige hundert Uhren standen zum Verkauf. Sie wurden innerhalb von zweimal drei Minuten zugeteilt, bestätigt Qoqas Chef.
Können diese Zahlen Swatch dazu bringen, ihre Meinung zu ändern?
«Wir möchten mit ihnen zusammenarbeiten, mehr nicht. Wir haben eine sehr volksnahe Seite und Swatch ist eine Uhrenmarke, die den Menschen nahe sein will. Wir haben gemeinsame Werte.»
Pascal Meyer
Der Bieler Uhrenkonzern scheint jedoch nicht der gleichen Logik zu folgen. «Das grosse Swatch, das auf das kleine Qoqa einprügeln will, ist ein bisschen wie David gegen Goliath. Aber ich hoffe, dass es zu etwas Positivem führt», meint Pascal Meyer und ist sich sicher, dass die Führungskräfte die Klugheit haben werden, in Zukunft eine Zusammenarbeit aufzubauen.
Den ersten Streich gab es mit Rolex
Qoqa.ch hatte bereits für viel Gesprächsstoff gesorgt, als die Waadtländer Website im Dezember 2013 fast 100 Rolex Daytona anbot, die 50 % unter dem üblichen Verkaufspreis verkauft wurden. Das Schnäppchen hatte bei Rolex für Zähneknirschen gesorgt. Jedoch ohne rechtliche Schritte.
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Swatch sollte da seeeeehr vorsichtig sein... was Preise angeht, hat der Herstelle in der Schweiz absolut NICHTS zu diktieren und QoQa kann es notfalls der Wettbewerbskomission melden.
UVPs sind lediglich Richtwerte und mehr aber auch nicht.
"Grauimporte" sind in der Schweiz auch nicht verboten, auch wenn QoQa sie unter ihrem Einkaufspreis oder Einstands verkauft. Hier hat der Hersteller ruhe zu geben.