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Diese Schweizer Kantone dürften am meisten unter den US-Zöllen leiden

Diese Kantone würden am meisten unter den US-Zöllen leiden

Auch wenn noch nicht alles in Stein gemeisselt ist: Die neuen US-Einfuhrzölle auf Industriegüter und Rohstoffe dürften die Schweizer Wirtschaft insgesamt hart treffen. Einige Kantone und Regionen leiden besonders stark. Eine Übersicht.
16.05.2025, 14:18
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Welche Kantone trifft es besonders stark?

Die Kantone Nidwalden und Jura wären am stärksten von den US-Zöllen betroffen, kommt das Beratungsunternehmen Wüest-Partner in einem am Freitag veröffentlichten Studie zum Schluss.

epa12006255 Howard Lutnick, US commerce secretary, holds a board during a tariff announcement in the Rose Garden of the White House in Washington, DC, USA, 02 April 2025. Trump plans to roll out tarif ...
Die berühmt-berüchtigte Tafel, mit welchen die US-Zölle verkündet wurden.Bild: keystone

Dass der Innerschweizer Halbkanton am stärksten von US-Zöllen betroffen ist, hat laut den Studienautoren einen einfachen Grund: Die Pilatus Flugzeugwerke mit Sitz im Nidwaldner Hauptort Stans.

Die USA gehörten zu ihren wichtigsten Absatzmärkten von Pilatus und das Unternehmen sei stark exportorientiert. Dadurch weise der ganze Kanton den mit Abstand höchsten Anteil der betroffenen US-Exporte auf.

Im Kanton Jura ist es die dort angesiedelte Uhren- und Präzisionsmaschinenindustrie, die mit den USA einen zentralen Absatzmarkt hat. Mit über 20 Prozent der Beschäftigten in zollbetroffenen Branchen weise der Kanton den höchsten Anteil aller Kantone auf, so Wüest Partner.

Dahinter folgt Obwalden, mit einer starken Hightech- sowie Lebensmittel- und Kunststoffindustrie, gefolgt von Solothurn, dank bedeutender Maschinen- und Metallverarbeitung sowie Appenzell Innerrhoden mit einem bedeutenden Anteil an Elektro- und Maschinenindustrie.

Welche Kantone kommen am besten davon?

Ganz anders sieht es laut der Studie im Kanton Basel-Stadt oder in Aargau aus – wenn auch noch mit einem grossen Fragezeichen. Hier sei die Pharmaindustrie, die derzeit (noch) von US-Zöllen ausgenommen ist, so prägend, dass nur ein geringer Teil der Wertschöpfung den US-Zöllen ausgesetzt sei.

Auch Dienstleistungs- und Finanzzentren wie etwa Zürich oder rein touristisch geprägte Regionen dürften laut der Studie weniger stark von Trumps «Zollhammer» getroffen werden.

Was, wenn die Zölle für Pharmaprodukte kommen?

Ein völlig neues Bild ergibt sich allerdings, wenn Donald Trump wie bereits angedroht auch Pharmaprodukte mit Einfuhrzöllen belegen würde. Und auch die von Trump angestrebte Senkung der Medikamentenpreise würde sich negativ auf Schweizer Pharma-Firmen und die entsprechenden Kantone auswirken.

Wüest Partner hat entsprechend dazu in einem zweiten Szenario den momentan geltenden US-Zoll-Standardtarif von 10 Prozent auch auf Pharmaprodukte angewendet. Und dann sieht die Rangliste schon ganz anders aus.

Durch den Wegfall der Zollbefreiung der Pharmaindustrie ist nämlich der Kanton Basel-Stadt mit den globalen Playern Roche und Novartis plötzlich am stärksten von den Zöllen betroffen. Dicht dahinter folgt Schaffhausen mit Johnson & Johnson als einem der wichtigsten Arbeitgeber des Kantons und einer der grössten pharmazeutischen Produzenten in der Schweiz. (dab/sda/awp)

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Die beliebtesten Kommentare
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El_Chorche
16.05.2025 14:33registriert März 2021
Diese was-wäre-wenn-Beiträge werden langsam ermüdend... vor allem, weil es permanent (!) anders kommt, als vorausgesagt.

Zumal es wichtigere Themen gäbe als Trumps Nebelpetarden.
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