Schweiz
Wirtschaft

Kantone zahlten bisher wenig Härtefall-Gelder aus

10 Milliarden stehen bereit – Kantone zahlten bisher wenig Härtefall-Gelder aus

Erst 544 Millionen Franken an Corona-Härtefallunterstützung haben die Kantone bisher an Unternehmen ausbezahlt. Das Parlament hat dafür in der Frühjahressession zehn Milliarden Franken bereit gestellt.
21.03.2021, 14:1821.03.2021, 17:02
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Wie einer Webseite des Eidg. Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) und des Eidg. Finanzdepartements (EFD) zu entnehmen ist, haben die Kantone zwischen dem 26. September 2020 und dem 28. Februar dieses Jahres rund 492 Millionen Franken an A-Fonds-perdu-Beiträgen an 7207 Unternehmen ausbezahlt.

Zudem erhielten 332 Unternehmen Darlehen von insgesamt rund 52 Millionen Franken. Die Kantone zahlten damit insgesamt rund 544 Millionen Franken aus. Darin enthalten sind Beiträge des Bundes und der Kantone. Der «SonntagsBlick» berichtete zuerst darüber.

Kantone zuständig

Die Kantone sind für die Prüfung der Härtefallgesuche, die Gewährung der Darlehen und die Überweisung der Einzelbeiträge zuständig. Seit Herbst erhalten Unternehmen staatliche Unterstützung, die aufgrund der Covid-19-Pandemie Verluste erlitten.

In der Frühjahrssession stockte das Parlament das Unterstützungsprogramm von bisher zweieinhalb Milliarden Franken auf gut 10 Milliarden Franken auf. Ein Unternehmen gilt als Härtefall, wenn es einen Umsatzeinbruch von mindestens 40 Prozent verzeichnet oder während mehr als 40 Tagen behördlich geschlossen wurde.

Das Parlament verschob zudem die Frist für die Unterstützung von Neugründungen von März auf den Oktober 2020. Damit können auch spätere Neugründungen berücksichtigt werden.

Tempo variiert je nach Kanton

Die Anforderungen an die betroffenen Unternehmen und die Geschwindigkeit der Zahlungen variieren von Kanton zu Kanton. Gemäss der WBF/EFD-Internetseite zahlten die Kantone Zürich und Genf bis am 28. Februar mit je rund 75 Millionen Franken am meisten A-Fonds-perdu-Beiträge aus, gefolgt von den Kantonen Wallis (70 Millionen Franken) und Waadt (51 Millionen).

Der Kanton Bern unterstützte Unternehmen bis am 28. Februar mit knapp 35 Millionen Franken an A-Fonds-perdu-Beiträgen, gefolgt von den Kantonen Schwyz (25 Millionen Franken), Basel-Stadt (24 Millionen) und Aargau (23 Millionen). Dagegen hatten die Kantone Thurgau, Nid- und Obwalden noch kein Geld zugesichert und aus dem Kanton Zug waren keine Angaben vorhanden.

Mit rund 205 Millionen Franken ging der Grossteil der A-Fonds-perdu-Gelder an Gastronomieunternehmen, gefolgt von 76 Millionen für die Hotellerie und 55 Millionen an Reisebüros und -veranstalter.

Nach Angaben des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) konnten einige Kantone erst im März mit Zusicherungen und Auszahlungen beginnen. Diese seien im März jedoch schnell vorangeschritten, teilte das Seco auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Das Staatssekretariat gehe davon aus, dass die Reportingzahlen zum Stand Ende März, die Mitte April veröffentlichen würden, bedeutend höher sein werden. (sda)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Plaperli
21.03.2021 15:48registriert Juni 2020
Die Härtefall Lösung sollte ja eigentlich die schnelle Hilfe für diejenigen Firmen sein, welche durch die Maschen der sonstigen Hilfemassnahmen fallen. Unbürokratisch und schnell soll es sein, auch für die Kleinen unter uns. Aber wie das Instrument nun angewendet wird ist einfach traurig. Jeder Kanton macht ein bisschen sein eigenes Ding. Es ist alles andere als schnell und Spezialfälle werden teils schon fast kategorisch ausgeschlossen. Ich verleihe den Kantonen nun offiziell meinen goldenen Mittelfinger, im Namen aller Fallengelassener.
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Wellenrit
21.03.2021 16:50registriert Juni 2020
Wen wundert das bei dieser Haltung die querdenker und Demonstranten immer mehr werden. Entschädigt gefälligst die Betriebe dass alle am gleichen Strang ziehen und wir den Virus kontrollieren können! Sobald alle die geimpft werden wollen geimpft sind alles öffnen und dann die Skeptiker um die betten prügeln lassen!
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Töfflifahrer
21.03.2021 16:06registriert August 2015
Wäre schöne wenn einer der in der Kantonalen Verwaltung an den betroffenen Stellen arbeitet, deren Sicht kundtun könnte.
Denn was die Kantone hier liefern ist rein gar nichts, zumindest sieht es so aus.
Verglichen mit den ersten Zahlungen welche durch die Banken vorgenommen wurden, ist die hier nur ein Trauerspiel
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