Mitarbeitende der CH-Media-Redaktion machten in den vergangenen Tagen identische Beobachtungen. Ein Redaktor suchte in der Coop-Filiale im Bahnhof Baden an den Kassen vergeblich nach einem Papiertragetasche. Eine Verkäuferin klärte ihn auf:
Als der Redaktor bei der Coop-Medienstelle nachfragte, ob es ein grundsätzliches Problem gebe, meldete diese zurück: «Nein, das ist ein Einzelfall der Filiale Baden.»
Dann shoppte eine weitere Redaktorin im Coop «Basel Südpark» und machte dieselbe Erfahrung. Sie fragte die Kassiererin, ob es irgendwo im Laden noch einen Papiersack gebe. «Nein, die sind ausgegangen», antwortete sie. Ein drittes Erlebnis, diesmal im Coop des Zürcher Bahnhofs Stadelhofen. Keine Papiertüten. «Wegen Lieferengpässen», wie die Kassierin erklärte.
Mit diesen Meldungen konfrontiert, bestätigt nun Coop-Sprecher Nico Nabholz «kurzfristige Lieferprobleme». Es handle sich aber nicht um ein generelles Problem. In Hochfrequenzverkaufsstellen könnten die Papiersäcke ausgehen. Etwa, weil bei den Verteilzentralen zuwenig Säcke bestellt worden seien. Nabholz sagt zudem:
Bei der Konkurrenz ist es nicht anders. «Wir spüren die sehr angespannte Lage in der Beschaffung der Papiertragetaschen», sagt Grazia Grassi, Kommunikationschefin von Denner. «Die Produzenten erhalten die Rohstoffe weder in der gewünschten Menge noch zum gewünschten Zeitpunkt – die Folge sind Produktionsverzögerungen.» Denner bekomme die Säcke oft erst verspätet oder nicht genügend viele. Zurzeit seien in den Filialen die Papiertaschen aber verfügbar.
Ähnlich sieht es bei Migros aus. Die Rohstoffsituation sei angespannt. Aber: «Wir konnten unser ‹Jahreskontingent› bei unserem langjährigen Partner zum Glück rechtzeitig sichern», sagt Medienchef Marcel Schlatter.
Entschärfen könnte sich das Problem, weil die 30-Rappen-Papiersäcke an Marktanteil verlieren. Und das, obwohl Plastiksäckli aus ökologischen Gründen ein Imageproblem haben und auch nicht mehr gratis sind (meist kosten sie mindestens 5 Rappen). Migros teilt mit, Mehrwegtaschen würden immer beliebter. Deren Absatz habe im «tieferen zweistelligen Bereich» zugenommen, während die klassischen Papiertragetaschen nur ein Plus «im mittleren einstelligen Prozentbereich» verzeichnen könnten.
Die solideren Mehrwegtaschen sind im Handel ab 1 Franken erhältlich. Die herkömmlichen Papiersäcke kosten in der Regel 30 Rappen, dies seit über einem Jahrzehnt, und sie werden aus Deutschland importiert. Dort sind sind Grosshandelspreise für Altpapier seit 2015 auf das Doppelte gestiegen.
Während die Papierindustrie und auch die Zeitungsverlage die Preiserhöhungen beim Rohstoff bereits an ihre Kunden weitergegeben haben, nehmen Coop, Migros & Co. zurzeit tiefere Margen in Kauf und haben nicht aufgeschlagen. Das könnte sich aber ändern. «Ob Preisanpassungen kommen, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen», heisst es bei Denner. Als Discounter setze Denner alles daran, Preisaufschläge so lange wie möglich von den Kundinnen und Kunden fernzuhalten.
Ein Geheimnis machen die Detailhändler aus den Verkaufszahlen. Wie viele Papiersäcke abgesetzt werden, kommuniziert weder Coop noch Migros und Denner. Das Konsumentenmagazin «Saldo» schätzte einst, dass die Branche jedes Jahr 80 Millionen Tragtaschen für 24 Millionen Franken verkaufe. Sie seien ein «gutes Geschäft» für die Händler. Ob das mit den gestiegenen Einkaufskosten immer noch so ist, bleibt dahingestellt. (bzbasel.ch)
Das sind also ebenfalls Mehrwegtaschen (oder wären es zumindest)
just sayin
Wir verblöden alle😂
Nehmt eine eurer 100 Taschen die ihr Zuhause habt mit und gut ist.