Schweiz
Wirtschaft

CS: SVP und FDP giften sich gegenseitig an – auch Ueli Maurer kritisiert

SVP Praesident Marco Chiesa, TI, links, diskutiert mit dem designierten FDP Praesident, Thierry Burkart, AG, an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Montag, 13. September 2021 im Staendera ...
Da war die Stimmung noch besser: SVP-Präsident Marco Chiesa und FDP-Chef Thierry Burkart im Dezember 2021.Bild: keystone

CS-Tod: SVP und FDP giften sich gegenseitig an – auch Ueli Maurer gerät in die Kritik

Die Credit Suisse ist mit der Übernahme durch die UBS Geschichte. Doch der Schweizer Bankenkrimi beschäftigt weiterhin, es kommt zu Schuldzuweisungen. Auch alt Bundesrat Ueli Maurer rückt in den Fokus.
21.03.2023, 07:5521.03.2023, 13:14
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Die SVP verunglimpfte die FDP kürzlich in einer Medienmitteilung als Bankenpartei, sprach von «FDP-Filz» bei der Credit Suisse und sah die Schuld für den Zusammenbruch der Grossbank in erster Linie bei den Freisinnigen. FDP-Präsident Thierry Burkart liess die Anschuldigungen nicht auf sich sitzen und feuerte zurück: Um «billigen Populismus» handle es sich beim Angriff aus der SVP, die Partei stelle einmal mehr ihre Eigeninteressen vor die Landesinteressen, so Burkart gegenüber 20 Minuten.

Nun erhält Burkart Unterstützung von unerwarteter Seite:

«Man muss ehrlich sein und FDP-Präsident Thierry Burkart recht geben: Heute ist die SVP die eigentliche Bankenpartei.»
SP-Fraktionschef Roger Nordmann

Das sagt SP-Fraktionschef Roger Nordmann gegenüber dem Blick. Worauf Nordmann bei seiner Aussage unter anderem hinauswill: Das Finanzdepartement in der Schweizer Regierung war vor der Übernahme durch Karin Keller-Sutter (FDP) lange Zeit in der Hand der SVP – Ueli Maurer übernahm den Vorsitz des Departements 2016 und behielt diesen bis Ende des Jahres 2022.

Nationalrat Roger Nordmann, SP-VD, rechts, spricht neben Nationalraetin Prisca Birrer-Heimo, SP-LU, und Nationalrat Samuel Bendahan, SP-VD, von rechts, an einem Point de presse ueber die juengsten Ent ...
SP-Fraktionschef Roger Nordmann springt der FDP zur Seite.Bild: keystone

SPler Nordmann unterstellt der SVP ein Ablenkmanöver: «Mit ihrem Angriff auf die Freisinnigen will die SVP ganz offensichtlich vom Versagen ihres früheren Finanzministers ablenken. Und ihr bankenfreundliches Wirken im Parlament vertuschen.»

>> Alle aktuellen Entwicklungen im Liveticker

Ins gleiche Horn stösst Daniel Lampart, Chefökonom der Schweizer Gewerkschaften und in der Regel selten auf Seite der FDP: Für Lampart ist klar, dass Ex-Finanzminister Ueli Maurer sehr bankennah politisiert hat, wie er dem «Blick» sagt. Es sei Maurer vor allem darum gegangen, Steuersenkungsprogramme umzusetzen, die den Banken zugutegekommen seien.

Maurer wird wohl auch in den kommenden Wochen Thema sein, wenn es um den Schweizer Bankendeal geht: Die SP fordert eine parlamentarische Untersuchungskommission (PUK), um zu eruieren, wo es zu politischem Versagen kam und weshalb dem Niedergang der CS nicht frühzeitig entgegengewirkt wurde. Auch die Rolle der Finanzmarktaufsicht (Finma) soll dabei untersucht werden. (con)

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107 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thomas Melone
21.03.2023 09:09registriert Mai 2014
Man muss halt noch mehr die Partei der Banken und Superreichen wählen. Wo SVP drauf steht, ist dann auch SVP drinn.
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Christian Mueller (1)
21.03.2023 08:52registriert Januar 2016
beide rechten parteien haben gerne geld von der cs ais 'spende' angenommen. die sp und grünen nicht.
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Lowend
21.03.2023 10:21registriert Februar 2014
Die bürgerliche FDP, wie auch die reaktionäre SVP werden seit Jahren von den Grossbanken fürstlich dafür bezahlt, dass die Politik sich nicht ins Geschäft einmischt und dass es keine Kontrolle gibt, die diesen Namen verdient.

Aber eben, am Schluss werden sicher wieder die linken Parteien Schuld an dem Debakel sein und bei den nächsten Wahlen abgestraft werden, denn wie wir wissen sind die Linken in der geldgetriebenen Schweiz die universellen Sündenböcke für alles, was schiefläuft.
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