Vor kurzem erschien eine Studie, in welcher die Schweiz als das gastunfreundlichstes Land Europas bezeichnet wurde. Gründe dafür sind demnach ein als niedrig bewertetes Englischniveau, mangelnde Hilfsbereitschaft der Einheimischen und ein schlechter Taxiservice. Glücklicherweise gibt es nun eine neue Studie, die unser angekratztes Ego zumindest ein wenig reparieren könnte. Das Fazit der Studie? Die Schweiz sei nichts Geringeres als «das intelligenteste Land» Europas.
Eine Untersuchung der Online-Nachhilfeschule TutorSpace behauptet dies und stützt sich dabei auf 17 Faktoren im Zusammenhang mit Intelligenz und Entwicklung. Diese Variablen umfassen Aspekte wie Bildungsqualität und -zugang, digitale Kompetenz sowie öffentliche Investitionen in die Bildung.
In allen vier definierten Kategorien konnte die Schweiz Spitzenwerte erreichen. Überall liegen die Bewertungen bei mehr als 76 Punkten. Pro Kategorie wären 100 Punkten möglich. Der Schnitt liegt bei 81,1 Punkten. Die Autoren der Studie verweisen darauf, dass ein Drittel der 25- bis 64-Jährigen einen tertiäre Ausbildungsabschluss aufweist und dass die öffentlichen Ausgaben für Bildung insgesamt etwa 15 Prozent der nationalen Gesamtausgaben ausmachen. Diese Angaben decken sich mit den Daten des Bundesamtes für Statistik.
Die Studie untersuchte 44 europäische Länder. Die Auswertung ergibt folgende Länder-Rangliste:
Die Ergebnisse zeigen klare Muster auf. So sind abgesehen von der Schweiz alle anderen Länder in den Top 6 skandinavisch. Andererseits fällt auf, dass mit Ausnahme von Deutschland und dem Vereinigten Königreich keine grossen europäischen Länder unter den 15 besten Nationen vertreten sind.
Frankreich scheitert knapp (17. Platz), schneidet aber besser ab als Spanien und Italien. Spanien belegt den 25. Platz, während Italien mit einer mageren Punktzahl von 43,6 auf Platz 32 liegt. Bosnien, Nordmazedonien und Albanien bilden mit Werten von knapp über 20 das Schlusslicht. Angesichts der letztgenannten Länder und des schweizerisch-skandinavischen Blocks, der die Rangliste anführt, drängt sich der Verdacht auf, dass der Intelligenzgrad stark vom Geld abhängig ist.
Die Ergebnisse der Schweiz haben im Ausland offensichtlich Eindruck hinterlassen. Die britische Boulevardzeitung Express schrieb in einer Mischung aus Klischees und Bewunderung:
Die Zeitung merkte zudem an, dass die Schulzeit in der Schweiz recht lange dauere sowie – mit einigem Erstaunen – dass «der grösste Teil davon kostenlos» sei. Wichtig ist aber: Die Ehre unserer kleinen Schweiz bleibt erhalten. (asi)
Da schneiden so Länder wie Italien, die an Braindrain leiden, logischerweise schlechter ab. Nicht, weil die Leute wirklich schlechter gebildet sind, sondern weil die Besten abwandern, da sie keine Perspektive haben. Ist wie mit der Abwanderung der Jungen aus der Peripherie in die Städte, die wir haben, nur in einem viel grösseren Massstab.
(ich habe übrigens, als "Spätstarter" (der mit 20 noch nicht wusste, was er wollte...) viel andere Spätstarter getroffen, die ein "+" an Lebenserfahrung einbrachten und damit weit nach vorn kamen ...