Grosse Rochade im Zürcher Stadtrat: Fünf der insgesamt neun Departemente erhalten einen neuen Vorsteher oder eine neue Vorsteherin. Die beiden bisherigen Stadträte Richard Wolff (AL) und Filippo Leutenegger (FDP) werden gegen ihren Willen versetzt.
Zwei der bisherigen Stadträte waren denn am Mittwoch über die Verteilung der Departemente sichtlich enttäuscht. Richard Wolff von der Alternativen Liste (AL) war bei seiner Wahl vor fünf Jahren zum Sicherheitsvorsteher gemacht worden - gegen seinen Wunsch, wie er am Mittwoch sagte.
«Es tut weh, ich bedaure es sehr», sagte Richard Wolff. Er wäre gerne Chef der Polizei geblieben, meinte er am Mittwoch vor der Presse. Inzwischen habe er das Sicherheitsdepartement «sehr gern bekommen». Nun wird er wieder gegen seinen Wunsch versetzt und zwar ins Tiefbau- und Entsorgungsdepartement (TED).
Grund dafür ist die Befangenheit von Wolff beim Dossier Koch-Areal, wie Corine Mauch sagte. Wolff musste vor knapp zwei Jahren das Dossier abgeben, da seine beiden Söhne im besetzten Koch-Areal verkehrten.
Ebenfalls gegen seinen Willen versetzt wird Filippo Leutenegger (FDP). Der heutige TED-Vorsteher muss ins Schul- und Sportdepartement wechseln. Eine Mehrheit des Gesamtstadtrats will das wichtige Dossier Verkehr nicht in bürgerlichen Händen lassen. Auch Leutenegger ist enttäuscht: «Ich bin gegen meinen Willen von meinem Amt wegversetzt worden». «Ich bedaure das sehr. Das hatte politisch-ideologische Gründe.»
«Die Departementsverteilung war eine anspruchsvolle Aufgabe», sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch. Ziel sei die bestmögliche Lösung für Zürich gewesen. Nicht alle haben ihr Wunschdepartement erhalten.
(whr)