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Tierseuchenlage ist laut angespannt Zürcher Kantonstierarzt

«Die Tierseuchenlage ist angespannt» laut Zürcher Kantonstierarzt

28.11.2025, 13:0428.11.2025, 14:26

Die aktuelle Tiersuchenlage ist laut dem Zürcher Kantonstierarzt Lukas Perler «angespannt». Er rechnet auch im Kanton Zürich mit weiteren Vogelgrippen-Fällen in den kommenden Wochen.

Ein Hahn steht am Freitag, 21. Oktober 2005 auf einem Bauernhof am Stadtrand von Berlin in einem Kaefig. In Deutschland gilt zum Schutz vor der Vogelgrippe ab Samstag eine bundesweite Stallpflicht fue ...
Das Ziel sei es, zu verhindern, dass die Krankheit eine Gefährdung für den Menschen werde. (Symbolbild)Bild: AP

Vor gut zwei Wochen war bei einer Graugans in Männedorf ZH das Vogelgrippevirus nachgewiesen worden. «Ich rechne damit, dass es in den nächsten Wochen in der Schweiz und im Kanton Zürich noch weitere Wildvögel betreffen könnte», sagte Kantonstierarzt Lukas Perler am Freitag im Rahmen der Jahresmedienanlasses der Zürcher Gesundheitsdirektion. Der Infektionsdruck sei in diesem Jahr «überdurchschnittlich hoch».

Denn die Situation in Bezug auf das Vogelgrippevirus sei angespannt und werde es wohl auch bleiben, sagte Perler gegenüber Keystone-SDA. Sie sei natürlich auch abhängig von der Meteorologie und den Temperaturen.

Gefährdung für Menschen verhindern

Perler betonte, dass der Infektionsdruck in diesem Jahr «überdurchschnittlich hoch» sei. Das Ziel sei es, zu verhindern, dass die Krankheit eine Gefährdung für den Menschen werde. «Die getroffenen Schutzmassnahmen machen wir nicht nur für die Tiere, sondern auch für die Menschen», sagte der Zürcher Kantonstierarzt.

Das Virus, das zirkuliere, könne nach aktuellem Stand der Wissenschaft im Extremfall einen Menschen anstecken. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sei derzeit jedoch nicht bekannt, sagte Perler. Durch Mutationen könnte es jedoch zu Ansteckungen beim Menschen kommen. Deshalb sei es wichtig, die Verbreitung einzudämmen.

Die Schweiz sei auf eine mögliche Mutation und Ausbreitung vorbereitet, es bestünden Impfstoff-Reservationsverträge für H5-Impfstoffe, sagte die Zürcher Kantonsärztin Franziska Kluschke.

Totfunde werden beprobt

Aktuell gelten im Kanton Zürich dieselben Massnahmen wie in der ganzen Schweiz - jene Massnahmen, die das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen in einer Verordnung verfügte. Die Geflügelhalter müssen dafür sorgen, dass es zu keinem Kontakt zwischen den gehaltenen Tieren und Wildvögeln komme, sagte Perler. Fütterung und Unterbringung müssten entsprechend organisiert sein.

Der Kanton Zürich untersucht zudem Totfunde von Wildvögeln kontinuierlich in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei, der Wildhut aber auch mit Bürgerinnen und Bürgern, die solche Funde melden, wie Perler gegenüber Keystone-SDA ausführte. Tote Wildvögel würden abgeholt und beprobt. Es sei wichtig, diese Tiere nicht anzufassen. «Zusätzlich überwachen wir auch die Geflügelpopulation», so Perler. Es gebe ein Überwachungssystem in den Geflügelbetrieben im Kanton Zürich.

Weitere Tierseuchen

Doch die Vogelgrippe ist laut dem Zürcher Kantonstierarzt bei weitem nicht die einzige Tierseuche, die es zu bekämpfen gilt. Beispielsweise die Tollwut: Im Kanton Zürich gebe es wöchentlich Fälle von Hunden unbekannter Herkunft ohne Kennzeichnung. Auch die Ausbruchslage bei der Blauzungenkrankheit bleibe bestehen.

Bei der Bekämpfung von Moderhinke, einer schmerzhaften und hochansteckenden Klauenerkrankung bei Schafen, gebe es Fortschritte. «Wir gehen davon aus, dass wir die Krankheit in den nächsten drei bis vier Jahren zurückgebunden haben», sagte Perler. (sda)

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