Im Kanton Aargau haben Jugendliche in der Halloween-Nacht auf Mittwoch Feuer gelegt sowie Steine und Eier geworfen. In 80 Fällen entstand zum Teil erheblicher Sachschaden, wie die Kantonspolizei Aargau mitteilte.
Während verkleidete Kinder an Haustüren um Süssigkeiten bettelten, habe Halloween leider wiederum Jugendliche auf die Strassen gelockt, «die von Beginn weg nur Unfug im Schilde führten», schreibt die Polizei. Bei Kontrollen hätten die Polizisten junge Leute angetroffen, die Schachteln mit Eiern oder Feuerwerk bei sich hatten.
Ab der Abenddämmerung bis weit nach Mitternacht sei es dann insgesamt zu rund 80 Vorfällen wegen Unfugs, Vandalismus, Ruhestörung oder Littering gekommen.
In Würenlingen bewarfen Unbekannte am Abend nacheinander zwei Postautos mit Steinen und Eiern. Dadurch gingen mehrere Scheiben zu Bruch, was einen Schaden in der Höhe von über 10'000 Franken zur Folge hatte, wie die Polizei schreibt. Eier und Steine flogen, möglicherweise von den gleichen Tätern, auch gegen ein Schulhaus, worauf eine Fensterscheibe beschädigt wurde.
Kurz nach 22.00 Uhr wurde die Polizei wegen zahlreicher maskierter Jugendlicher nach Spreitenbach gerufen. Als die erste Patrouille eintraf, sei das Polizeiauto aus einer Gruppe von etwa 40 jungen Burschen heraus mit Steinen und Eiern beworfen worden. Die Frontscheibe sowie das Blaulicht des Patrouillenwagens wurden dabei beschädigt.
Kurz danach ging bei einem Schulhaus in Spreitenbach ein Auto in Flammen auf. Polizisten bekämpften die Flammen mit einem Feuerlöscher, die Feuerwehr konnte den Übergriff auf danebenstehende Fahrzeuge verhindern, wie es in einer Mitteilung hiess. Trotzdem seien mehrere Autos erheblich beschädigt worden. Der Schaden wird auf 60'000 Franken geschätzt. Die Brandursache sei noch unklar, Anwohner hatten vorgängig Jugendliche beobachtet, die mit Feuerwerk hantiert hatten.
An der Bahnhofstrasse in Aarau sowie bei einem Schulhaus in Wohlen brannten Abfallcontainer, nachdem unbekannte Vandalen den Inhalt angezündet respektive Feuerwerk gezündet hatten.
Auch die Kapo Schwyz war in der Nacht auf dem gesamten Kantonsgebiet verstärkt unterwegs. Die Kinder und Jugendlichen hätten sich mehrheitlich an die Regeln gehalten, es sei nur vereinzelt zu Einsätzen gekommen.
Nach 20.00 Uhr erhielt die Kantonspolizei Schwyz die Meldung, dass in Tuggen mehrere Eier an die Fassade eines Mehrfamilienhauses geworfen wurden. In Pfäffikon und Brunnen konnte dank präventiven Kontrollen rund 70 Eier, 40 Böller und eine Spielzeugpistole bei Jugendlichen abgenommen werden.
Die St. Galler Kantonspolizei musste 30 Mal ausrücken. Die Patrouillen gingen 20 Meldungen über Halloween-Unfug nach. So wurden in «auffallend vielen Fällen» Eierwürfe gemeldet, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte.
Die Patrouillen führten zu nächtlicher Stunde präventive Personenkontrollen durch. Bei sechs Kontrollen von Jugendlichen wurden Eier, Maskierungen, Sprayutensilien, Betäubungsmittel und WC-Papier gefunden und eingezogen, wie es in der Mitteilung heisst.
In zwei Fällen verhielten sich aber auch Erwachsene nicht angemessen. So öffnete ein Mann den umherziehenden Kindern nackt die Haustür, wie die Kantonspolizei schreibt. Er wird deswegen zur Anzeige gebracht. Ein zweiter Erwachsener erschreckte Kinder beim Öffnen der Haustür mit seiner Verkleidung. Nach einem Gespräch hörte der damit auf.
Bislang gab es drei Anzeigen wegen Sachbeschädigung. Dies ist im Vergleich zu den Vorjahren eine geringe Zahl, wie es im Communiqué heisst. In zwei Fällen handelte es sich um Eierwürfe an Fassaden, in einem Fall wurde eine Haustür – womöglich durch Fusstritte – beschädigt. Der Sachschaden kann noch nicht beziffert werden.
Die Stadtpolizei St. Gallen meldet hingegen keine grösseren Zwischenfälle in der Halloween-Nacht, abgesehen von fünf Meldungen über Jugendliche, die Böller zündeten oder andere Personen erschreckten. Eine Gruppe von Jugendlichen sagte bei einer Personenkontrolle, sie sei von anderen mit Eiern beworfen worden. Die «Eierwerfer» konnten aber nicht gefunden werden.
Wegen Sachbeschädigungen und Ruhestörungen im Zusammenhang mit Halloween-Tumulten hat die Zuger Polizei am Dienstag rund 15 Mal ausrücken müssen.
In den meisten Fällen seien der Einsatzleitzentrale der Zuger Polizei Fälle gemeldet worden, in denen Eier gegen Fenster, Fassaden oder Autos geworfen worden seien, heisst es. Weiter seien mehrere Lärmklagen wegen Feuerwerkskörper eingegangen.
Gegen 22.00 Uhr geriet gemäss Communiqué ein Unterflurcontainer an der Rigistrasse in Baar in Brand. Die Feuerwehr habe die Flammen rasch löschen können. Gemäss den bisherigen Ermittlungen sei das Feuer mutmasslich durch Feuerwerkskörper entfacht worden. Die Verursacher seien noch unbekannt.
Die Patrouillen der Kantonspolizei Zürich und der Kommunalpolizeien sind im Zusammenhang mit Halloween rund 80-mal ausgerückt. Gemeldet wurden Sachbeschädigungen, Ruhestörungen und Randalierer.
Bei den meisten Fällen handelte es sich um Eierwürfe gegen Fassaden oder das Abbrennen von Pyrotechnik. Einigen Meldern waren die Verkleideten schlicht zu laut, wie die Kantonspolizei mitteilte.
Die Stadtpolizei Zürich verzeichnete rund 30 Einsätze, auch hier meist wegen Eierwürfen und Feuerwerkskörpern. Im Grünauquartier wurden Eier gegen Linienbusse geworfen, wie es in einer Mitteilung heisst. Ausserdem wurden an mehreren Stellen rund ein halbes Dutzend Container und Abfalleimer in Brand gesetzt. Sachschaden gab es dabei nicht. Die Feuerwehr konnte die Brände löschen.
(sda/jaw)