Vom Mord am Freund bis zur Attacke in der Zürcher Moschee: Die Timeline des Verbrechens
Die Kantonspolizei Zürich war dem 24-jährigen Mann, der am Montagabend das Feuer auf betende Muslime in Zürich eröffnete, bereits auf den Fersen. Klar ist, dass der Mann für das Tötungsdelikt vom Sonntag verantwortlich ist. Unklar ist jedoch weiterhin: Warum hat der Schweizer mit ghanaischen Wurzeln das getan?
2009: Der Velodiebstahl
2009 klaut der Täter, der sieben Jahre später einen Menschen brutal erstechen und drei weitere teilweise schwer verletzen sollte, ein Fahrrad. Am Tatort hinterlässt er seine DNA. Ein wichtiger Hinweis, der der Polizei sieben Jahre später helfen sollte, ihn zu überführen.
Freitag, 16. Dezember: Die Kündigung
Aus bisher unbekannten Gründen nimmt das Leben des 24-jährigen Mannes am letzten Freitag eine verheerende Wendung. Er kündigt seine Stelle als Verkäufer und verlässt seinen Arbeitsplatz per sofort. Ob er unter psychischen Problemen leidet, ist unklar. «Bei seinen Taten wäre dies aber nicht völlig abwegig», sagt Christiane Lentjes Meili, Chefin der Kriminalpolizei.
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Nacht auf Sonntag, 18. Dezember: Die Tötung
Auf einem Spielplatz im Böszelg in Zürich-Schwamendingen eskaliert ein Streit. Der 24-jährige Täter sticht mehrmals mit einem Messer auf seinen langjährigen Freund, ein gleichaltriger Chilene, ein, mit dem er in letzter Zeit gemäss Polizei immer mehr gestritten hat.
Er lässt den Toten liegen und geht irgendwann in seine Wohnung im Bezirk Uster im Kanton Zürich zurück. Der Mann wohnt allein, Hinweise auf eine Familie findet die Polizei in seiner Wohnung keine. Dafür stellen sie mehrere Gegenstände sicher, die dem Jungen einen Hang zum Okkultismus belegen.
Sonntagmorgen: Der Leichenfund
Kurz vor 9 Uhr entdeckt ein Passant den toten Chilenen beim Spielplatz. Aufgrund der DNA-Spuren auf der Leiche kann die Polizei das Tötungsdelikt dem 24-Jährigen zuordnen. Die Polizei leitet eine Fahndung ein und verschickt Bilder des Mannes an unzählige Smartphones von patrouillierenden Polizisten.
Montagmorgen: Die missglückte Verhaftung
Am Montagmorgen rückt eine Einheit der Kantonspolizei aus. Der Wohnort des 24-jährigen Tatverdächtigen konnte ermittelt werden. Doch als die Polizei vor der Türe in Uster steht, ist der Verdächtige bereits nicht mehr zu Hause. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren.
Montagmittag: Das Telefonat
Die Polizei erhält von Angehörigen Hinweise auf einen Anruf des Täters. Dank dem Telefonat gelingt es den Beamten, den Standort des Täters festzustellen: Die Koordinaten entpuppen sich als anonyme Telefonkabine. Die Polizei zapft die Videoanlagen der Umgebung an und erhält innerhalb von zwei Stunden neue Bilder vom Täter. Wieder werden diese an alle Einheiten verschickt.
Montagabend, 17:30 Uhr: Die Moschee-Attacke
Dunkel gekleidet und mit einer Wollmütze auf dem Kopf dringt der 24-Jährige in eine somalisch-islamische Moschee nahe des Zürcher Hauptbahnhofs ein. Er betritt den Gebetsraum und eröffnet das Feuer auf die betenden Menschen.
Ein 56-jähriger Schweizer sowie zwei Somalier im Alter von 30 und 35 Jahren werden teilweise schwer verletzt. Sie befinden sich mittlerweile ausser Lebensgefahr. Gemäss Zeugen soll der Mann beim Angriff «Raus aus unserem Land» geschrien haben. Die Kripo-Chefin konnte dies jedoch nicht bestätigen.
Nach seiner Tat flüchtet der 24-Jährige.
Späterer Montagabend: Der Selbstmord
Die Polizei leitet unverzüglich eine Grossfahndung nach dem Täter ein. Hunde schnüffeln die Gegend ab. Nur wenige 100 Meter entfernt stösst die Polizei schliesslich unter einer Brücke auf eine weitere Leiche: Der Täter hat sich neben der Sihl selbst gerichtet.