Schweiz
Zürich

Ehemaliger Hettlinger Gemeindepräsident bestreitet Vorwürfe

«Ich habe nicht gestohlen»: Ehemaliger FDP-Gemeindepräsident bestreitet Vorwürfe

13.03.2024, 10:2213.03.2024, 13:48
Mehr «Schweiz»

Der ehemalige Gemeindepräsident von Hettlingen bei Winterthur hat am Mittwoch am Bezirksgericht Zürich den Vorwurf des Diebstahls abgestritten. Eine Klientin habe ihm aus Dankbarkeit eine Schenkung gemacht.

Der 68-Jährige soll die Taten in seiner Funktion als Treuhänder begangen haben. Bei einer Hausdurchsuchung wurde bei ihm ein Teil des Geldes und der Münzen gefunden. «Ich habe nichts gestohlen», beteuerte der Beschuldigte am Mittwoch vor Gericht.

Mehr als sechs Jahre nach seiner Verhaftung stand ein fr
Symbolbild.Bild: KEYSTONE

Fünf Kilogramm Goldvreneli

Die mittlerweile mit Exit aus dem Leben geschiedene Seniorin habe ihn mit einer Schenkung über 200'000 Franken und rund fünf bis sechs Kilogramm Goldmünzen bedacht. Dies, nachdem er bei ihr vermeintlich gestohlene Goldvreneli-Rollen gefunden hatte. Sie sei sehr dankbar gewesen, auch für die Arbeit, die er für sie geleistet habe. Zusätzlich habe sie ihm 25 Kilogramm Gold versprochen.

Die Vermögenswerte versteckte er im Weinkeller und im Schuhschrank, selbst seiner Frau sagte er nichts davon. Er habe das eben nicht gross herum erzählen wollen. Dass er bei anderer Gelegenheit der Klientin 800'000 Franken gestohlen haben soll, wies der ehemalige Gemeindepräsident zurück.

Eine Million in Alufolie als «eiserne Reserve»

Eine Nachbarin hatte vor Gericht erklärt, die Seniorin habe rund eine Million Franken, die «eiserne Reserve», in Alufolie gehüllt zuhause gehortet. Sie habe Angst vor einem Krieg gehabt. Der Treuhänder schätzte das Vermögen seiner Klientin auf 20 bis 25 Millionen Franken. Zusätzlich besass sie vier Wohnungen.

Der ehemalige FDP-Gemeindepräsident ist auch wegen Betrugs in Zusammenhang mit einem Covid-Kredit angeklagt. Die Anklage verlangt eine Freiheitsstrafe von insgesamt 4,5 Jahren. Die Aussagen der Seniorin und die gefundenen Vermögenswerte sprächen gegen den Beschuldigten.

Der Verteidiger des 68-Jährigen verlangte hingegen einen Freispruch. Die Seniorin sei sehr misstrauisch gewesen und habe immer wieder Personen beschuldigt, ihr Geld gestohlen zu haben. Allenfalls solle das Gericht eine Busse wegen Vergehens in Zusammenhang mit dem Covid-Kredit sprechen. Der Prozess wird am Nachmittag fortgesetzt. (rbu/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
21 Bilder, die dir vor Augen führen, wie schön die Natur ist
1 / 23
21 Bilder, die dir vor Augen führen, wie schön die Natur ist
Höhle im Vatnajökull (Island), dem grössten Gletscher ausserhalb des Polargebietes. Bild: shutterstock
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Lieferwagen rammt mehrere Fahrzeuge bei wilder Verfolgungsjagd in den USA
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
So viele sind 2023 aus deiner Gemeinde weggezogen – und das waren ihre Zügel-Ziele
Fast 700'000 Schweizerinnen und Schweizer sind im letzten Jahr umgezogen. In der jährlichen Umzugsstatistik des Bundesamts für Statistik ist ebenfalls ersichtlich, wohin diese Personen gezügelt haben.

Kisten packen, Wohnung putzen, neue Möbel kaufen – Zügeln ist gemäss der Umzugsplattform Movu Schweiz die drittgrösste Stressquelle im Leben eines Menschen. Trotz des verursachten Stresses wechselt pro Jahr durchschnittlich fast jede zehnte Schweizerin und jeder zehnte Schweizer seinen Wohnsitz. Im Jahr 2023 waren es gemäss der Umzugsstatistik des Bundesamts für Statistik rund 695'000 Personen, die gezügelt haben.

Zur Story