Schweiz
Zürich

Kunstsammler Schwarzenbach schuldig gesprochen – 4 Millionen Franken Busse

Kunstsammler Schwarzenbach schuldig gesprochen – 4 Millionen Franken Busse

07.05.2018, 15:1707.05.2018, 15:40
Dolder-Besitzer und Kunstsammler Urs E. Schwarzenbach vor dem Buelacher Bezirksgericht am Dienstag, 28. November 2017. Die Oberzolldirektion hat dem Kunstsammler, Financier und Dolder-Hotelier Urs E.  ...
Urs E. Schwarzenbach.Bild: KEYSTONE

Das Bezirksgericht Bülach hat den Zürcher Milliardär und Dolder-Hotelier Urs E. Schwarzenbach im Kunstschmuggel-Prozess schuldig gesprochen. Er muss eine Busse von vier Millionen Franken bezahlen – hat aber bereits einen Rekurs angekündigt.

Die Oberzolldirektion warf dem 69-jährigen Kunstsammler vor, Kunstgegenstände unverzollt oder mit zu niedrigem Wert in die Schweiz eingeführt zu haben. Insgesamt geht es um 123 Fälle von Nichtanmeldung und 27 von Falschanmeldung.

Sie hat ihm deshalb wegen mehrfacher Mehrwertsteuerhinterziehung eine Busse von vier Millionen Franken aufgebrummt. Zudem soll er Mehrwertsteuern von über zehn Millionen Franken nachbezahlen.

Dagegen wehrte sich Schwarzenbach Ende November 2017 und Anfang 2018 in einem mehrtägigen Prozess vor dem Bezirksgericht Bülach. Allerdings vergeblich, wie am Montag bekannt wurde: Das Gericht sprach ihn wegen mehrfacher Mehrwertsteuerhinterziehung schuldig und bestätigte die Busse.

Fall für das Obergericht

Damit ist der Milliardär nicht einverstanden. Er kündigte gleichentags an, den Fall ans Zürcher Obergericht weiterzuziehen. Er begründet diesen Entscheid damit, dass noch nicht klar sei, ob er die Mehrwertsteuern überhaupt bezahlen müsse – ein Wiedererwägungsverfahren sei derzeit vor Bundesgericht pendent. Trotzdem habe das Bezirksgericht die vom Zoll auferlegte Busse bereits bestätigt.

«Jemanden zu büssen, bevor überhaupt vollständig geklärt ist, ob er sich etwas hat zu Schulden kommen lassen, widerspricht jedem gesunden Rechtsempfinden», wird Schwarzenbach in der Mitteilung zitiert. Zudem empfinde er die Höhe der Busse und das Vorgehen der Zollbehörden als «inakzeptabel». (sda)

Kann Nicos Berner-Tempo mit dem Techno-Beat mithalten?

Video: Angelina Graf
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hierundjetzt
07.05.2018 16:20registriert Mai 2015
😴😴😴

Zahl endlich und verschleudere nicht mein Steuergeld. Der Fall ist schon lange klar. Schwarzenbach versuchte den Staat zu betrügen, flog auf und jetzt macht er auf Opfer.

Wärend wir im 2018 leben ist Schwarzenbach noch in den 1960ger🙄
00
Melden
Zum Kommentar
2
«Berlin ist kaputt»: Dieser schwule Schweizer zieht nach 30 Jahren wieder nach Luzern
Als Beni Durrer vor dreissig Jahren in die deutsche Hauptstadt zog, war Berlin für ihn ein Ort der Freiheit. Seine Heimat empfand er als eng. Heute geht es ihm umgekehrt. Ein Gespräch über eine Stadt, in der mühsam erkämpfte Errungenschaften wieder in Gefahr sind.
Schon in den 1920er-Jahren galt die Gegend um den Nollendorfplatz im Westen Berlins als bevorzugter Treffpunkt von Homosexuellen; in der Nazi-Zeit verschwand die Szene in den Untergrund, nach dem Krieg blühte sie wieder auf. Wer in der westdeutschen Provinz mit ihren oftmals rigiden Moralvorstellungen gleichgeschlechtliche Neigungen verspürte, für den war West-Berlin ein Fluchtpunkt. Seit einigen Jahren leuchtet die Kuppel des U-Bahnhofs, der hier als Hochbahnstation über der Erde liegt, in den Farben des Regenbogens: Das offizielle Berlin ist stolz auf eine Tradition, die es früher verschämt verschwiegen hätte.
Zur Story