Es muss nicht immer ein ausgeklügeltes Setting, eine super Grafik oder eine riesige Spielwelt dahinterstecken – auch einfache Spiele können die Welt erobern.
Momentan geht gerade ein simples Spiel beim Online-Gameanbieter Steam durch die Decke: «Banana». Am Montag war das Game das zweitmeistgespielte auf der Plattform, nur geschlagen vom Shooter-Klassiker «Counter-Strike 2».
Mittlerweile hat das Gratis-Spiel Hunderttausende aktive Spielerinnen und Spieler, und die Nutzung steigt von Tag zu Tag. Der Peak lag am Montag bei sage und schreibe 847'040 gleichzeitigen Spielerinnen und Spielern. Am 1. Juni waren gerade einmal knapp 40'000 Spieler aktiv.
Die Frage ist also: Was steckt hinter dem Hype von «Banana»?
Das Spielprinzip ist mehr als simpel: Man muss immer wieder auf eine Banane klicken, dafür steigt seine Klickzahl – that's it. Hin und wieder erhält man ein Item für sein Inventar, genauer gesagt eine neue Skin – oder Haut – für seine Banane.
Das Spezielle dabei: Diese Skin ist eigentlich völlig nutzlos, sie ändert nicht mal das Aussehen der Banane im Spiel, sondern ist nur ein virtuelles Item für den Steam-Shop.
Das Spiel gleicht vom Aufbau her einem weiteren Game, das kürzlich viral ging: «Egg». Auch dort konnten Userinnen und User auf ein Ei drücken, um noch mehr Eier zu produzieren.
Doch es stellt sich die Frage: Was bringt so ein Game?
Natürlich lockt das Game nicht mit dem Spiel an sich die Massen an, sondern der altbekannte Lockruf nach schnellem Geld. Denn: Mittlerweile werden seltene Skins im Steam-Shop für mehrere Hundert Franken angeboten und verkauft. Die Skin Crypticnana zum Beispiel wird im Shop für etwas mehr 1100 Dollar angeboten. Und die User scheinen das Angebot zu nutzen.
Zu den hohen Nutzerzahlen muss aber auch gesagt werden: Das Spiel muss im Hintergrund laufen gelassen werden – dies erklärt die vielen User. Immerhin: Ressourcen braucht das Game beinahe keine.
Hinzu kommt, dass in letzter Zeit immer häufiger Berichte über Bots die Runde machten. Das Game-Portal Polygon schreibt, dass rund ein Drittel aller Spieler Bots seien. Ob das auch jetzt noch der Fall ist, ist schwierig zu sagen; Polygon nimmt aber an, dass die Anzahl echter Spieler tatsächlich gestiegen sei, da das Spiel – vor allem in den sozialen Medien – immer bekannter werde.
Zusammengefasst erinnert das Ganze also ein wenig an NFTs, da die Items keinen materiellen Wert im eigentlichen Sinne besitzen, sondern eher als Spekulationsobjekte angesehen werden.
Die Frage ist eigentlich nur, wie lange der Hype um «Banana» noch andauert.