16 Cocktail-Gläser, bei denen du nur noch «WOW!» sagst (und auch: «WTF?»)
Wenn du dich mal in West London befindest, genauer im Stadtteil Marylebone, empfehle ich mal für Cocktails in eine kleine Keller-Bar namens Purl zu gehen. Weshalb? Nun, die Cocktails in jener Keller-Bar sind superfein ... aber das sind sie sonstwo auch. Dort aber ist die Präsentation unschlagbar. In der geselligen Runde, in der ich mich befand, bestellte jede Person einen anderen Drink, und jeder Drink wurde in einem anderen Behältnis serviert, ... und keines dieser Behältnisse war ein Trinkglas.
Da gab es den einen Cocktail, der in einer Blechdose serviert wurde.
«Mind the Gap» heisst der Drink. Natürlich heisst er so.
Und etwas, das ... tja, was ist das überhaupt?
Ach, was haben wir uns über die Unsitte gewisser Trend-Restaurants geärgert, den Gästen das Essen auf allem, nur nicht auf Tellern zu servieren: Steaks auf Schiefertafeln, Salate in Weingläsern und dergleichen. Nervig, ja.
Derweil hat der Trend die Barszene erreicht.
Das heisst unter anderem, dass man nun Cocktails in Fleischkonservendosen bekommt, ...
... wie etwa im Trailblazer Tavern in San Francisco. Und? Durstig?
Oder in einem Porzellan-Maultier!
So kommt der Moscow Mule (haha: Mule = Maultier) im Roof at Park South in New York daher. Genug für vier Personen, angeblich.
Okay, das Konzept eines Gruppen-Cocktails, einer Bowle mit Röhrchen, quasi, gibt es bereits seit den Fünfzigerjahren mit den Scorpion Bowls der damals populären polynesischen Tiki-Bars. Schön, dass dieser Trend weiterhin existiert! Doch auch hier ist man ambitionierter geworden. Im Undertow Bar in Phoenix, etwa, gibt's das hier:
Cocktail in einer Flaschenschiff-Flasche gefällig? Ach, und flambiert möchten Sie's auch? Geht klar!
Zumindest im Aviary in Chicago, wo man einen Cocktail namens «Loaded to the Gunwalls» bekommt.
Und hier, verehrte Damen und Herren, wissen wir ehrlich gesagt gar nicht, wo anfangen.
Wir wissen bloss, dass es eine Variante eines Jalapeño Margaritas ist und dass die Blumen essbar sind. «Hallo, ich möchte meinen Margarita garniert mit Gras und Blumen – also mit eigenem Garten!», said nobody ever.
Mmmh, Hipster, die gemeinsam aus einer Lampe trinken – das hat Klasse und Stil. Nicht.
Wer's ausprobieren will, kann das im Sycamore Den im südkalifornischen San Diego.
Das war mal eine «Honey Bear»-Honig-Flasche. Hier heisst er «Gummi Bear».
Nein, Red Bull ist nicht dabei. Dafür aber offenbar Himbeer-Wodka und dergleichen. Nachzuprüfen im Second Best, Detroit.
Zurück im Purl, gibt man dem Konzept noch eins oben drauf: Ihr Bärli ist ein Elefant. Mit Schmetterling. Und Mäschli.
Doch halt! Es kommt noch besser! Dieser Drink, der offenbar mit getrockneten Blättern garniert ist, wird in einer Grünabfuhrtonne serviert!
Das wolltest du doch schon immer, oder?
Dies, hingegen, ist irgendwie noch geil.
Gecheckt? Das Röhrchen ist im Glas integriert.
Ist das eine Handtasche? Ist das eine Skulptur? Auf jeden Fall ist es ein Cocktail.
Ja und dann gibt es die Sorte Cocktails, die direkt aus Professor Snapes Zaubertrank-Werkstatt zu stammen scheinen.
Leider gibt uns die Website keine Informationen darüber, was das genau für ein Drink sein soll. Ebensowenig wie das Ding hier:
Ah ... nein. Nein, danke.
Und schliesslich diese Kreation, die nun wirklich grossartig war!
Wenn ich mich recht erinnere, musste man den Ballon platzen lassen, damit ein Aromagas entfacht wurde oder so ähnlich ... vermutlich war das der Zeitpunkt, in dem ich die Hoffnung aufgab, auf dem Menu etwas Vernünftiges zu finden und einen schlichten Dry Martini bestellte.
Aber letztendlich haben obige – sagen wir mal – exzentrische Cocktail-Kreationen eines dem «alles-bloss-keine-Teller»-Trend in Restaurants voraus: Fun. Während das Steak, das auf der Schiefertafel serviert wird, nur nervt, da der Saft über den Rand hinaus läuft, hat man beim Cocktail aus der Schatzkiste doch ziemlichen Spass. Es ist wie in der Spielwarenabteilung. Einfach mit Alkohol.
Cheers, allerseits!