Coop hat es wieder getan. Nach dem Farmerstängel-Gate kommt jetzt das Glace-Gate. Coop kopierte nämlich ausgerechnet die kultige Glaceverpackung der Migros.
Die Migros bleibt jedoch gelassen. Gegenüber dem Tages-Anzeiger sagte Migros-Sprecherin Martina Bosshard nur: «Die Kunden können das kultige Original der Migros von der plumpen Coop-Kopie unterscheiden».
Die Migros ist jedoch nicht ganz unschuldig – böse Zungen nennen das Detailunternehmer auch «Kopiermaschine der Schweiz». Und das ist nicht ganz ungerechtfertigt. Denn Kopieren kann die Migros:
Und nun auf zu weiteren, fast nicht erkennbaren Kopien ...
Kürzlich sorgte das französische Modehaus «Balenciaga» für Aufregung. Die hatten nämlich die Dreistigkeit, die blaue IKEA-Rascheltasche zu kopieren. Einzig der Verkaufspreis machte den Unterschied – das «Balenciaga» Duplikat kann für läppische 2145 Franken erworben werden.
Balenciaga have just released a blue tote bag that costs £2000... Sorry but this is an IKEA bag! What's going on?! 😫😂 Jez pic.twitter.com/Ip4CG8DQYd
— Capital XTRA (@CapitalXTRA) 21. April 2017
Die Antwort von IKEA kam postwendend – und mit viel Humor daher.
In case you missed it, Ikea's witty response to the Balenciaga bag ‘homage’ https://t.co/YFWlAtzBJD pic.twitter.com/TAtBHALEDG
— Creative Review (@CreativeReview) 2. Mai 2017
Auch Lidl wagte es einst, ein Kultprodukt der Migros zu kopieren: Den blau-weiss gestreiften Ice-Tea. Die Migros verkündete kurz darauf, dass sie die Kopierversuche von Lidl einer juristischen Prüfung unterziehe.
Starbucks macht Nestlé's Nespresso Konkurrenz: Die Kaffeehaus-Kette lanciert eigene Kaffee-Kapseln, die mit dem Nespresso-System kompatibel sind. Der Chef von Starbucks-Schweiz verteidigte sich jedoch: «Wir sind ja nicht die ersten, die Nespresso-kompatible Kapseln auf den Markt bringen.» Das stimmt allerdings. Denn Migros und Coop haben es auch schon getan.
Schweiz: Interview mit Starbucks-Manager Frank Wubben https://t.co/b5ylnqJFk4
— grégory plancherel (@gplancherel) 31. März 2017
«Homiès» ist Haute Couture für die Strasse. Der Designer Brian Lichtenberg nimmt das Designer-Label «Hèrmes» auf die Schippe und kreiert Streetwear mit dem Logo «Homiès». Lichtenberg ist jedoch nicht der erste – es ist schon fast Tradition berühmte und teure Modemarken zu kopieren. So wurde aus Céline «Féline» oder aus Cartier «Cuntier».
Kopieren kann auch Melania Trump. Das bewies sie an einer ihrer raren Reden an einem republikanischen Parteitag in Cleveland. Melania kupferte nämlich Teile ihrer Rede bei Michelle Obama ab. Was kurzerhand auf Twitter für riesigen Wirbel sorgte.
So that's pretty blatant, right? pic.twitter.com/EPnHME7afV
— Mike Hearn (@mikehearn) 19. Juli 2016
Compare Melania Trump’s speech with Michelle Obama’s 2008 speech: https://t.co/C7x0IwtEKB pic.twitter.com/2b7LjGJDYe
— CNN (@CNN) 19. Juli 2016
Eine Partei in Neuseeland versuchte 2014 mit einer ziemlich billigen Hip Hop-Kopie Politik zu machen. In einem ihrer Wahlwerbespots wurde nämlich ein Song verwendet, der frappierende Ähnlichkeit mit Eminems «Lose Yourself» aufwies.
Ein Gericht musste daraufhin abklären, ob es sich tatsächlich um eine Verletzung des Urheberrechts handelte. Das allerbeste daran: Die Richter und Anwälte verziehen keine Miene, auch nicht mit Tunes von Eminem.
König des Kopierens (neben Migros) sind ja bekanntlich die Chinesen – die duplizieren nämlich nicht nur Iphone und Samsung sondern auch Autos. Im April traf es Porsche. Auf der Shanghai Autoschau haben die chinesischen Autobauer Zotye eine dreiste Kopie des Porsche Macan präsentiert.