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NFL: Weshalb Patrick Mahomes noch besser wird – und Tom Brady ähnelt

epa10464408 Kansas City Chiefs quarterback Patrick Mahomes celebrates after defeating the Philadelphia Eagles in Super Bowl LVII between the AFC champion Kansas City Chiefs and the NFC champion Philad ...
Patrick Mahomes wurde erneut zum wertvollsten Spieler des Super Bowls gekürt.Bild: keystone
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Weshalb Patrick Mahomes noch besser wird – und er Tom Brady ähnelt

Zum zweiten Mal gewinnt Patrick Mahomes den Super Bowl, zum zweiten Mal wird er als bester Spieler ausgezeichnet. Der 27-jährige Quarterback der Kansas City Chiefs wird immer besser – auch weil sein Spielstil grosse Ähnlichkeiten mit jenem von Tom Brady aufweist.
13.02.2023, 08:5414.02.2023, 08:55
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Am Ende ist Patrick Mahomes einfach zu stark. Die Defensive der Philadelphia Eagles findet in der zweiten Halbzeit kein Mittel mehr, den Quarterback von Kansas City zu stoppen. Es ist ein Drive, der sinnbildlich steht für diesen neuen Mahomes, durch den die Chiefs im letzten Viertel erstmals in der Partie in Führung gehen. Zwölf Spielzüge, sechs davon Zuspiele auf die Mitspieler, welche alle ankommen, nur zwei davon wirft Mahomes weiter als zehn Yards.

Seine ersten neun Pässe bringt der 27-Jährige in der zweiten Halbzeit an, der neunte landet beim völlig frei stehenden Kadarius Toney. Plötzlich führt Kansas City 28:27.

Diese Phase zeigt perfekt, wie sich die Chiefs und auch Mahomes verändert haben und weshalb sie nun noch besser sind, als sie es ohnehin schon waren. Sie versuchen, ihren Gegner mit vielen kurzen, aber risikoärmeren Spielzügen zu überwinden. In den USA gibt es dazu die Redewendung «Death by a Thousand Cuts». Der Gegner wird also nicht mit einem Dolchstoss erlegt, um in diesem martialischen Bild zu bleiben – schliesslich wird auch immer wieder das Sprichwort «Football ist Krieg» bemüht – sondern mit vielen kleinen Schnitten. Im Final der NFL brachte Mahomes über 77 Prozent seiner Pässe an den Mitspieler, eine extrem starke Quote – vor allem in einem Super Bowl.

Mahomes wurde im letzten Sommer dazu gezwungen, seinen Spielstil zu ändern. Die Chiefs entschieden sich nämlich, seinen Lieblings-Passempfänger der letzten Saison, Tyreek Hill, nach Miami zu traden. Hill unterschrieb bei den Dolphins einen lukrativen Vertrag, den die Chiefs ihm nicht bieten wollten. Einen der besten Wide Receiver der Liga zu verlieren, würde wohl bei vielen Quarterbacks zu schwächeren Leistungen führen, nicht aber bei Mahomes. Trotz der im Vergleich zu anderen Teams eher schwächeren Gruppe an Wide Receivern, ist er weiter erfolgreich – und fast noch stärker als zuvor.

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Fängt in Miami nun die Pässe von Tua Tagovailoa: Tyreek Hill.Bild: www.imago-images.de

Ohne Hill fehlt die konstante Bedrohung in der Tiefe. Mit JuJu Smith-Schuster, Marquez Valdes-Scantling und Kadarius Toney wirft Mahomes die Pässe in dieser Saison zu Spielern, welche sich in anderen Teams nicht so recht durchzusetzen vermochten. Nun sind die mittellangen oder auch einmal kürzeren Zuspiele deutlich wichtiger und dabei strahlt Mahomes eine Sicherheit aus, welche er noch im Jahr davor nicht hatte. Denn stellte die Verteidigung zwei Spieler etwas tiefer auf, um dadurch lange Pässe zu verhindern, hatte der zweifache MVP zeitweise grosse Probleme. Dass er sich ohne Hill in dieser Hinsicht verbessern würde, ahnte er bereits im Sommer, wie «ESPN» berichtet. «Es hilft mir, als Spieler zu wachsen und mich zu verbessern», sagte er damals. Ein Satz, der fast so klingt wie eine Prophezeiung.

Mit seiner neuen Spielweise ähnelt Mahomes dem erfolgreichsten Quarterback der Geschichte. Tom Brady und die New England Patriots überforderten die Gegner regelmässig mit ihren schnellen und kurzen Spielzügen, nur um dann gefühlt aus dem Nichts einen tiefen Pass anzubringen. Nicht selten landete der Ball in solchen Fällen bei Tight End Rob Gronkowski. Er war sozusagen das Auffangnetz, falls Brady sonst keinen freien Passempfänger fand. Denn «Gronk» war immer da, wenn es ihn brauchte.

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Rob Gronkowski (l.) und Tom Brady verstanden sich in New England und in Tampa Bay blind.Bild: www.imago-images.de

So ist es auch bei Mahomes und Travis Kelce. Der 33-Jährige war im Super Bowl wieder einmal unfassbar wichtig und stand seinem Mitspieler vor allem in den entscheidenden Momenten immer wieder zur Verfügung. Und natürlich erzielte er in der Nacht auf Montag auch einen Touchdown. Seit Mahomes den Job als Starting Quarterback übernommen hat, kommt Kelce in 14 Playoff-Spielen auf 15 Touchdowns.

Doch es gibt eine weitere Parallele zwischen Mahomes und Brady. Beide spiel(t)en unter zwei der besten Coaches der NFL-Geschichte. Aber während es bei Brady der defensiv-orientierte Bill Belichick war und sich vor allem Josh McDaniels um die Offensive kümmerte, ist es bei Mahomes das Offensivgenie Andy Reid. Der 64-Jährige ist ein Mastermind, wenn es darum geht, seine Spieler in die bestmögliche Position zu bringen, um abzuliefern. Dies macht die Chiefs-Offense noch unberechenbarer, da jeder Spieler auf dem Feld jederzeit in Szene gesetzt werden kann. Smith-Schuster, der im Super Bowl mit sieben Catches überzeugte und eine wichtige Rolle beim Erfolg spielte, sagte gegenüber «The Athletic»: «Mahomes kann mit jedem spielen.»

«Er kann noch besser werden. Schneller, explosiver, stärker, flexibler und ein besserer Quarterback.»
Bobby Stroupe, Mahomes' persönlicher Trainer

Was Mahomes dann aber wiederum vom kürzlich zurückgetretenen Brady abhebt, ist das Spektakuläre. Würfe mit links, hinter dem Rücken oder aus dem Unterarm hat er immer noch drauf. Nur ist er nicht mehr unbedingt darauf angewiesen, volles Risiko zu gehen, um den Titel zu gewinnen, wie er in diesem Jahr gezeigt hat. Es war der zweite Super-Bowl-Triumph nach der Saison 2019/20, nie schied Mahomes in den fünf Jahren als Stamm-Quarterback vor dem Halbfinal aus und er schaffte es dreimal in den Final.

Die Highlights von Mahomes im Super Bowl.Video: YouTube/NFL

Und während Brady vor allem zu Beginn seiner Karriere häufig auch auf herrvorragende Defensiven zählen konnte, stellt sich die Frage bei Mahomes, wer hauptverantwortlich für die vielen Erfolge ist, nicht so richtig. Trotzdem sagt sein persönlicher Trainer Bobby Stroupe: «Er kann noch besser werden. Schneller, explosiver, stärker, flexibler und ein besserer Quarterback.» Eine beängstigende Vorstellung für den Rest der Liga.

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