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Israeli Shon Weissman wegen Likes nicht von Fortuna Düsseldorf engagiert

Italian soccer Serie A match - US Salernitana vs Empoli FC Salernitana s ISR forward Shon Weissman celebrates after scoring a goal during the Serie A football match between Unione Sportiva Salernitana ...
Shon Weissman als Stürmer von Salernitana im vergangenen Herbst.Bild: www.imago-images.de

Bundesligist verzichtet auf Israel-Star, weil er Posts zur Auslöschung von Gaza likte

Um eine mögliche Verpflichtung von Shon Weissman durch Fortuna Düsseldorf hatte es Unruhe gegeben. Nun hat sich das Beraterteam des Israelis zur Kontroverse geäussert – und teilt aus.
07.08.2025, 08:0607.08.2025, 08:06
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Ein Artikel von
t-online

Nach einer Kontroverse um die letztlich geplatzte Verpflichtung von Shon Weissman durch Fortuna Düsseldorf, den 2.-Bundesliga-Klub mit dem Schweizer Stürmer Cédric Itten, hat nun das Management des israelischen Nationalspielers öffentlich Stellung bezogen – und dabei scharfe Worte gefunden.

Der Spieler bereue seine Online-Aktivitäten «aus tiefstem Herzen», erklärte sein Management gegenüber der «Rheinischen Post». «Aber in Deutschand scheinen die Leute sofort zu urteilen», zeigte man sich irritiert über die Reaktion der Öffentlichkeit.

Israel national soccer team player Shon Weissman L moves with the ball ahead of Bjorn Kristensen R of Malta during the friendly international soccer match between Malta and Israel at the National Stad ...
Weissman im Dress der israelischen Nati.Bild: www.imago-images.de

Zuvor hatte es am Montag erste Spekulationen über eine mögliche Verpflichtung Weissmans gegeben. Der 28-Jährige soll sich sogar schon zum Medizincheck in Düsseldorf aufgehalten haben. Doch dann rückten Social-Media-Beiträge Weissmans aus dem vergangenen Oktober in den Fokus.

Kurz nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel hatte Weissman Beiträge gelikt, in denen die Auslöschung Gazas gefordert wurde. Als dies bekannt wurde, regte sich starker Protest aus der Fanszene der Fortuna.

«Likes sofort gelöscht»

Der Klub reagierte. In einer Mitteilung erklärte Fortuna Düsseldorf: «Wir haben uns intensiv mit Shon Weissman beschäftigt, uns aber final entschieden, von einer Verpflichtung abzusehen.» Konkrete Gründe nannte der Verein aber nicht.

Das Management des Spielers betonte nun weiter: «Shon hat nur ein paar Twitter-Beiträge gelikt und diese Likes sofort gelöscht», hiess es in der Mitteilung des Managements. Dies sei einen Tag nach dem Angriff passiert, als die «Stimmung in Israel ganz auf Rache und tiefe Gefühle der Wut ausgerichtet war». Weissmans Management hätte sich gewünscht, «dass die Menschen in Deutschland mehr Raum für Reue und Verständnis für Fehler hätten». Auch beim FC Granada, für den Weissman zuletzt spielte, hatten Fans aber einen Rauswurf des Spielers gefordert.

Nach dem geplatzten Wechsel veröffentlichte Weissman am Dienstag ein Statement auf Instagram. Auf die von ihm getätigten Likes ging er darin nicht ein. Er erklärte, es sei «sowohl möglich als auch notwendig, sich gegen das Leid unschuldiger Menschen auf beiden Seiten zu wehren». Gleichzeitig betonte er, ein Mensch werde «immer zu seinem Land stehen, ganz gleich, was geschieht». Kritik nehme er an, doch es schmerze ihn, «dass nicht der gesamte Kontext berücksichtigt wurde». (t-online)

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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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goschi
07.08.2025 09:13registriert Januar 2014
Wenn man so etwas liket zeigt das eine Haltung zum Leben, die nicht glaubwürdig macht, dass sie sich geändert hat.

Er bereut den Like ganz sicher!
Aber nicht die Haltung dahinter, sondern weil es Konsequenzen hatte.


Der Versuch des Managements, darauf Antisemitismus zu schieben "schnell geurteilt" ist sehr plump
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Die Lauchin
07.08.2025 09:36registriert Oktober 2015
Gleichzeitig betonte er, ein Mensch werde «immer zu seinem Land stehen, ganz gleich, was geschieht».

Oh nein, Monsieur. Oh nein.
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Der Micha
07.08.2025 09:24registriert Februar 2021
"Der Spieler bereue seine Online-Aktivitäten «aus tiefstem Herzen», erklärte sein Management gegenüber der «Rheinischen Post»"

Dies ist ein Paradestatement getreu dem Motto Copy and Paste. Er bereut gar nichts. Der Spieler möchte nur nicht die Konsequenzen tragen.
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