Sport
Deutschland

Tim Lobinger: «Im Februar sagten mir die Ärzte, der Tod rücke näher»

Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger: «Im Februar sagten mir die Ärzte, der Tod rücke näher»

04.10.2022, 11:1104.10.2022, 13:34
Mehr «Sport»

Als er 2003 in Birmingham Weltmeister wurde, wog Tim Lobinger 85 Kilogramm. Nun wiegt der deutsche Stabhochspringer auf seine 1,93 Meter nur noch gerade 66 Kilo – Schuld ist seine Krebs-Erkrankung. Jetzt sprach der dreifache Vater in einem Bild-Interview offen darüber, dass sein Leben wohl bald zu Ende geht: «Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv.» Die Gespräche mit seinen Kindern seien besonders hart gewesen: «Sie wissen, wie schlecht es um mich steht.»

Die Diagnose Leukämie erhielt Lobinger im März 2017. «Los ging es mit Beschwerden an Gelenken. Plötzlich hatte ich überall sichtbare Dellen am Körper. An Beinen, Schulter, Kopf», so der Weltmeister. Nach Chemotherapie und Stammzellenbehandlung besiegte der Deutsche den Blutkrebs zweimal, doch zweimal kehrte er zurück.

«Im Februar sagten mir die Ärzte, der Tod rücke näher. Ich solle Verfügungen treffen, mich mit meiner Beerdigung befassen und mich von meinen Liebsten verabschieden. Die Gespräche mit meinen Kindern waren hart. Sie wissen, wie schlecht es um mich steht.»
Tim Lobinger im Bild-Interview

Jeder Tag ein kleiner Sieg

Trotzdem will sich der Profisportler nicht geschlagen geben: «Für jeden Tag, den ich leben und mit meiner Familie verbringen darf, lohnt es sich zu kämpfen.» Seinen 50. Geburtstag am 3. September konnte er dann trotz schlimmster Befürchtungen doch noch feiern – es gab Luftballons und Waffeln.

Stabhochspringer Tim Lobinger bei der Hallen-DM 2007.
Lobinger an der Hallen-DM 2007 in Leipzig. Bild: wikimedia

Lobinger war als Stabhochspringer besonders in der Halle erfolgreich. Hier gewann er die Europameisterschaft 1998 in Valencia und später an Weltmeisterschaften einmal Gold (2003) und einmal Bronze (2006). Seine Prominenz nutzt er nun, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Er ist Botschafter der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung. (leo)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Hosenabe
04.10.2022 11:59registriert März 2014
Ääähm... Ich suche noch den Rest von diesem Artikel...

Viel Kraft ihm und seiner Familie in dieser schweren Zeit!
623
Melden
Zum Kommentar
2
Die ZSC Lions finden immer eine Lösung – 9. Folge
So nah und doch so fern: Lausanne war beim Finalauftakt einer Sensation so nahe und doch war der Sieg so fern: Die ZSC Lions finden halt immer eine Lösung. Diesmal sorgte mit Yannick Weber einer für die Wende, der eigentlich Tore zu verhindern hat.

Yannick Weber (35) ist ein weitgereister Haudegen aus dem Bernbiet. Erfahren aus 14 Jahren Nordamerika, mehr als 500 NHL-Spielen und Auftritten auf der ganz grossen Bühne: 2017 verliert er an der Seite von Roman Josi mit Nashville den Stanley Cup-Final.

Zur Story