Als er 2003 in Birmingham Weltmeister wurde, wog Tim Lobinger 85 Kilogramm. Nun wiegt der deutsche Stabhochspringer auf seine 1,93 Meter nur noch gerade 66 Kilo – Schuld ist seine Krebs-Erkrankung. Jetzt sprach der dreifache Vater in einem Bild-Interview offen darüber, dass sein Leben wohl bald zu Ende geht: «Heilung wird es bei mir nicht mehr geben. Mein Krebs ist zu aggressiv.» Die Gespräche mit seinen Kindern seien besonders hart gewesen: «Sie wissen, wie schlecht es um mich steht.»
Die Diagnose Leukämie erhielt Lobinger im März 2017. «Los ging es mit Beschwerden an Gelenken. Plötzlich hatte ich überall sichtbare Dellen am Körper. An Beinen, Schulter, Kopf», so der Weltmeister. Nach Chemotherapie und Stammzellenbehandlung besiegte der Deutsche den Blutkrebs zweimal, doch zweimal kehrte er zurück.
Trotzdem will sich der Profisportler nicht geschlagen geben: «Für jeden Tag, den ich leben und mit meiner Familie verbringen darf, lohnt es sich zu kämpfen.» Seinen 50. Geburtstag am 3. September konnte er dann trotz schlimmster Befürchtungen doch noch feiern – es gab Luftballons und Waffeln.
Lobinger war als Stabhochspringer besonders in der Halle erfolgreich. Hier gewann er die Europameisterschaft 1998 in Valencia und später an Weltmeisterschaften einmal Gold (2003) und einmal Bronze (2006). Seine Prominenz nutzt er nun, um auf die Krankheit aufmerksam zu machen. Er ist Botschafter der Deutschen José Carreras Leukämie-Stiftung. (leo)
Viel Kraft ihm und seiner Familie in dieser schweren Zeit!