Der Donnerstagabend war aufregend für Fans der New Jersey Devils. Zuerst wurde bekannt, dass Flügelstürmer Jesper Bratt einen neuen Vertrag unterschrieben hat.
Der 24-jährige Schwede verlängerte seinen Vertrag um acht Jahre und für 7,875 Millionen US-Dollar pro Saison. Das bringt die totale Lohnsumme auf exakt 63 Millionen Dollar – Bratts Trikotnummer bei den Devils.
JESP DROPPIN’ IN TO SAY: BRATT IS BACK.
— New Jersey Devils (@NJDevils) June 15, 2023
We've agreed to terms with Jesper Bratt on an 8-year deal.#NJDevils | #MadeinJersey pic.twitter.com/BHmzKyxlrh
Damit dürfte die nächste Priorität von General Manager Tom Fitzgerald die Verlängerung mit Timo Meier sein. Der Bratt-Deal gibt die ungefähren Parameter vor. Da der Schwede für weniger als acht Millionen Dollar pro Saison unterschrieben hat, dürfte es für den Schweizer und seinen Agenten schwierig sein, die Forderung von neun Millionen oder mehr durchzubringen.
Der Cap-Space ist in New Jersey kein Problem. Fitzgerald kann nach der Verlängerung mit Bratt für die restlichen Deals in diesem Sommer immer noch mit über 26 Millionen Dollar haushalten. Doch es dürfte für Meiers Agent Claude Lemieux schwierig werden, glaubhaft zu argumentieren, dass sein Klient derart viel mehr verdienen sollte als die anderen Starstürmer des Teams. Jack Hughes (8,0 Mio.), Bratt (7,875 Mio.) und Nico Hischier (7,25 Mio.) haben allesamt sehr teamfreundliche Verträge unterschrieben.
Und damit sind wir bei den zweiten News für Devils-Fans (und Schweizer Eishockey-Fans) von gestern Abend. Wie NHL-Insider Elliotte Friedman am späten Donnerstagabend berichtete, sollen die Devils für Meier eine sogenannte «Salary Arbitration» beantragt haben.
Previously, @SunGarrioch reported Ottawa will take Alex DeBrincat to arbitration. Hearing NJ will do the same with Timo Meier. In both cases, team retains rights and can try to negotiate long-term. One year arbitration award in this case can be 85 per cent of last year’s salary
— Elliotte Friedman (@FriedgeHNIC) June 15, 2023
Dabei handelt es sich um einen Termin vor einem unabhängigen Schiedsgericht. Dieses entscheidet über den Lohn, nachdem beide Parteien ihre Vorstellungen und Gründe vorgetragen haben. Mit dieser Methode beträgt die Laufzeit des Vertrags aber nur ein Jahr. Der Lohn kann je nach Entscheid des Richters zwischen 85 und 100 Prozent des Salärs aus der letzten Saison betragen. Bei Meier wäre die tiefstmögliche Option also 8,5 Millionen Dollar.
Wollen die Devils mit dem Schweizer Stürmer also gar nicht langfristig verlängern? Doch. Devils-Reporter Ryan Novozinsky berichtet, dass beide Parteien weiterhin an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert seien und entsprechende Verhandlungen laufen.
The #NJDevils filed team-elected arbitration with Timo Meier Thursday.
— Ryan Novozinsky (@ryannovo62) June 15, 2023
The two sides are still working on a long-term agreement.https://t.co/vrxW08cUOq
Der Arbitration-Antrag ist ein cleverer Schachzug von GM Fitzgerald, um etwas mehr Zeit zu haben. Die Termine vor dem Schiedsgericht finden erst Ende Juli oder gar Anfang August statt. Eine gewöhnliche Qualifying Offer hätte bereits am 30. Juni gemacht und von Meier am 1. Juli akzeptiert oder abgelehnt werden müssen.
Diese Qualifying Offer ist nötig, um die Rechte an den sogenannten Restricted Free Agents (RFA) zu halten. Ohne Arbitration hätte Meier einfach die Qualifying Offer unterschreiben können, und hätte im nächsten Jahr fix zehn Millionen Dollar verdient. Mithilfe des Schiedsgerichts konnte Fitzgerald Meiers Lohn im Falle, dass es doch nur auf einen Einjahresvertrag hinausläuft, noch etwas senken.
Sollten sich der Appenzeller und die Devils tatsächlich erst vor dem Schiedsgericht einigen, wären weitere Verlängerungsgespräche erst ab dem 1. Januar 2024 möglich. Ab dem 1. Juli 2024 wäre Meier dann Unrestricted Free Agent und könnte mit jedem Team über seine Zukunft verhandeln.
Curious to see where things end up with Meier and @NJDevils as they’re going to Salary Arbitration. Sources with @SanJoseSharks told me they “went above 9M” with their offer to keep him.
— Kevin Weekes (@KevinWeekes) June 15, 2023
NJD have Salary Hierarchy… @espn @NHL @NHLNetwork @DKSportsbook #HockeyTwitter
So haben Fitzgerald und Meiers Lager aber fast einen zusätzlichen Monat Zeit, um sich zu einigen. Das Ziel des General Managers der Devils dürfte es sein, den Schweizer Stürmer langfristig mit einem Lohn von weniger als neun Millionen pro Saison zu binden. Berichten zufolge lehnte Meier vor dem Trade nach New Jersey in San Jose ein Angebot von mehr als neun Millionen ab. So oder so ist klar: Mindestens für ein Jahr wird der Schweizer in New Jersey noch unterschreiben.