Jedes Teammitglied des NHL-Champions kann den Pokal traditionsgemäss während eines Tages in seine Heimat mitnehmen. Heute war die Reihe am 39-jährigen Mark Streit, der die bedeutendste Eishockey-Trophäe der Welt als erster Schweizer Feldspieler gewann.
Streit wurde am Nachmittag vom Berner Stadtpräsidenten Alec von Graffenried an dessen Regierungssitz in der Innenstadt eingeladen.
Danach stand Streit während einer Stunde den Fans für Autogramme und Fotos mit dem Pokal zur Verfügung. Mehrere hundert Fans wollten einen Blick auf das begehrte Sujet werfen. Aus Bern, Basel, Graubünden, aus der ganzen Schweiz kamen Anhänger nach Bern um eine Unterschrift des Schweizer NHL-Stars zu ergattern. Besonders die jungen Fans verliessen den Platz vor der Berner Stadtkanzlei strahlend.
Es gab aber auch Leute, denen Streit eigentlich egal war. Sie wollten vor allem die Stanley-Cup-Trophäe mal von Nahem sehen. «Der Pokal ist nochmals grösser, als ich mir das vorgestellt habe», sagte ein Nashville-Fan, der offenbar über die Finalniederlage gegen Pittsburgh hinweg ist.
Alle Fans, die hofften einem Trikot oder Stock signiert zu kriegen, wurden allerdings enttäuscht. Da die Zeit knapp bemessen war, verteilte der Berner nur vorgefertigte Autogrammkarten. «Ich hätte gerne ein Foto von mir und Streit, das ich auf dem Gurten gemacht habe, unterschreiben lassen. Ich bin etwas enttäuscht, dass das nicht geklappt hat», meinte eine Besucherin.
Streit hatte den Stanley Cup am Morgen um 6.15 Uhr am Flughafen in Zürich in Empfang genommen. Nach der Präsentation in der Hauptstadt standen auch ein Besuch im Bundeshaus und am Abend eine private Feier auf dem Programm.
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— VBS - DDPS (@vbs_ddps) 2. August 2017
Streit ist erst der dritte Schweizer Stanley-Cup-Gewinner nach den Torhütern David Aebischer (2001) und Martin Gerber (2006). Den Final hatte Pittsburgh gegen die Nashville Predators, bei denen mit Roman Josi und Yannick Weber zwei weitere Berner spielen, mit 4:2 Siegen gewonnen.
Streit, der seine eindrückliche Karriere in den Neunzigerjahren erst im Nachwuchs des SC Bern und danach bei Fribourg-Gottéron lanciert hat, spielt auch in der kommenden Saison in der besten Liga der Welt. Letzte Woche unterschrieb der Routinier einen Vertrag über ein Jahr mit den Montreal Canadiens. Bislang kam Streit auf 818 Partien in der NHL. (ram/sda)