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Der EHC Biel führt nach drei Wochen Unterbruch die Tabelle der Eishockey-Meisterschaft wieder an. Die Seeländer überholten dank eines 4:1-Auswärtssiegs in Freiburg die spielfreien ZSC Lions. Für die Überraschung des Tages sorgten die Rapperswil-Jona Lakers.
Rapperswil – Bern 5:4nV
Diese Statistik muss dem so sehr auf Stabilität fokussierten SCB-Coach Kari Jalonen zu denken geben: Nachdem sein Team in den letzten beiden Spielen einen Zweitore-Vorsprung nicht über die Zeit gebracht hatte, holten die Rapperswil-Jona Lakers nun sogar drei Tore auf. Nach 3:15 Minuten der Overtime sorgte Corsin Casutt mit seinem ersten Treffer der Saison für den kaum noch erwarteten Sieg der St. Galler nach zuletzt zwei Niederlagen.
Hier gibt's den Liveticker zum Nachlesen:
Dieser Sieg war glücklich und verdient zugleich. Glücklich, weil die Berner in der Verlängerung durch den Doppel-Torschützen Simon Moser und Andrew Ebbett zweimal den Pfosten trafen und im Mitteldrittel 21:9 Torschüsse verzeichneten.
Genau diesen mittleren Abschnitt entschieden die Rapperswiler aber mit 2:1 für sich. Den Start zur Aufholjagd leitete der amerikanische Captain Andrew Rose mit einem Shorthander zum 2:4 in der 35. Minute ein. Im Schlussdrittel drückten die Lakers dann vehement auf den Ausgleich, den mit Sandro Forrer und Jorden Gähler zwei eher nicht als Skorer bekannte Schweizer bewerkstelligten.
Nach elf Spielen weisen die Rapperswiler damit gleich viele Punkte wie der Titelverteidiger auf. Gegen Bern gewannen sie erstmals seit März 2014 und zuletzt elf Niederlagen wieder einmal.
Rapperswil-Jona Lakers - Bern 5:4 (0:3, 2:1, 2:0, 1:0) n.V.
4089 Zuschauer. - SR Salonen/Urban, Kaderli/Gnemmi.
Tore: 2. Scherwey (Ebbett) 0:1. 4. Moser (Rüfenacht) 0:2. 14. Moser (Untersander, Rüfenacht) 0:3. 26. Mosimann (Hächler) 1:3. 29. Untersander (Rüfenacht, Andersson) 1:4. 35. Rowe (Wellman/Ausschluss Rehak!) 2:4. 45. Forrer (Rowe) 3:4. 52. Gähler 4:4. 64. (63:15) Casutt (Kristo, Egli) 5:4.
Strafen: 4mal 2 plus 1mal 10 (Dufner) Minuten gegen Rapperswil-Jona, 4mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Egli; Untersander.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Hächler, Maier; Vukovic, Dufner; Egli, Randegger; Antonietti, Gähler; Kristo, Schlagenhauf, Clark; Wellman, Rowe, Forrer; Mosimann, Dünner, Casutt; Rehak, Ness, Spiller.
Bern: Schlegel; Untersander, Burren; Andersson, Koivisto; Krueger, Blum; Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Praplan, Mursak, Ebbett; Sciaroni, Heim, Scherwey; Grassi, Berger, Pestoni; Jeremi Gerber.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona ohne Cervenka, Profico, Hüsler und Schweri, Bern ohne Beat Gerber, Bieber und Kämpf (alle verletzt). Timeout Bern (52.). Pfosten-/Lattenschüsse: Moser (61.), Ebbett (63.).

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Zug – Ambri 5:1
Die Innerschweizer gewannen vier der letzten sechs Spiele und punkteten immer. Schon nach sechs Minuten führte Zug gegen Ambri durch Yannick Zehnder und Santeri Alatalo mit 2:0. Nach 38 Minuten führte Zug mit 5:0. Nur weil die Innerschweizer daraufhin vom Gaspedal gingen und die Vorbereitung auf das samstägliche Spitzenspiel bei den ZSC Lions in Angriff nahmen, kam Ambri um eine deutlichere Niederlage herum.
Die Leventiner erwiesen sich als nicht in der Lage, auf den frühen Rückstand zu reagieren. Ambri spielte undiszipliniert, kassierte zwölf Zweiminutenstrafen und befand sich fünfmal in doppelter Unterzahl. Gregory Hofmann erzielte in Überzahl zum 4:0 und 5:0 seine Saisontore Nummern 8 und 9. Nach zehn Meisterschaftsspielen mit Zug steht der Liga-Topskorer der letzten Saison bereits bei neun Toren und fünf Assists (14 Punkte).
Fortschritte gelangen dem EV Zug auch in der Defensive. Erstmals kassierten die Innerschweizer in dieser Saison bloss ein Gegentor. Luca Hollenstein (22 Paraden) hütete wie bereits am Dienstag beim 5:2-Heimsieg in der Champions Hockey League gegen Pilsen (CZE) an Stelle von Leonardo Genoni das Tor. Erst fünf Minuten vor Schluss wurde Hollenstein von Johnny Kneubuehler noch bezwungen.
Zug - Ambri-Piotta 5:1 (2:0, 3:0, 0:1)
6612 Zuschauer. - SR Wiegand/Gofman (RUS), Cattaneo/Kovacs.
Tore: 3. Zehnder (Albrecht, Diaz) 1:0. 6. Alatalo (Martschini, Thorell) 2:0. 22. McIntyre 3:0. 32. Hofmann (Martschini/Ausschlüsse Dal Pian, Bianchi) 4:0. 39. Hofmann (Diaz, Kovar/Ausschluss Ngoy) 5:0. 55. Kneubuehler (Ausschluss McIntyre) 5:1.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Zug, 12mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.
Zug: Hollenstein; Diaz, Stadler; Thiry, Alatalo; Morant, Schlumpf; Wüthrich; Simion, Kovar, Hofmann; Martschini, Lindberg, Thorell; Leuenberger, McIntyre, Bachofner; Langenegger, Albrecht, Zehnder; Bougro.
Ambri-Piotta: Hrachovina; Fora, Dotti; Plastino, Fischer; Fohrler, Ngoy; Pinana, Neuenschwander; Flynn, Müller, Zwerger; Trisconi, D'Agostini, Egli; Hofer, Goi, Bianchi; Incir, Dal Pian, Kneubuehler.
Bemerkungen: Zug ohne Kristensen, Schnyder, Senteler, Zgraggen, Zryd (alle verletzt) und Klingberg (überzähliger Ausländer), Ambri-Piotta ohne Conz, Kostner, Rohrbach (alle verletzt), Gerlach (gesperrt) und Sabolic (überzähliger Ausländer). - Timeout Ambri-Piotta (6.).

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Fribourg – Biel 1:4
Die Morgenröte nach der Trennung von Trainer Mark French dauerte bei Fribourg-Gottéron nur gerade ein Spiel. In der zweiten Partie unter Interimscoach Christian Dubé ging zuhause gegen Biel 1:4 verloren.
Bei Fribourg-Gottéron passt hinten und vorne nichts zusammen. In der Offensive sind die Drachen an Harmlosigkeit kaum zu überbieten (13 Tore in 8 Spielen) und defensiv leisten sie sich immer wieder Aussetzer. Diesmal sündigte Goalie Reto Berra, der ansonsten noch einer der besseren Freiburger war, sowohl beim 0:1 durch Jason Fuchs im Powerplay als auch beim 1:3 durch Beat Forsters erstes Saisontor in der 35. Minute.
Auch unter dem Duo Dubé/Pavel Rosa fehlen bei Gottéron die gewohnten Emotionen. Der 4:1-Heimsieg am Samstag gegen ein schwaches Rapperswil-Jona war nur ein Strohfeuer. Nachdem French für sein zu starres System kritisiert worden war, verlangte Dubé, der gleichzeitig Sportchef ist und einen Nachfolger suchen muss, von seinen Spielern mehr Kreativität und den Mut, auch Fehler zu machen. Sie setzten allerdings nur den zweiten Teil des Plans um...
Das einzige Tor für das Heimteam erzielte der hochgelobte, bisher aber enttäuschende Viktor Stalberg in der 30. Minute mit einem Ablenker in Überzahl. Die Hoffnung hielt nur fünf Minuten; am Ende resultierte die sechste Niederlage im achten Saisonspiel.
Fribourg-Gottéron - Biel 1:4 (0:2, 1:1, 0:1)
5894 Zuschauer. - SR Stricker/Vikman (FIN), Fuchs/Progin. -
Tore: 14. Fuchs (Hügli/Ausschluss Walser) 0:1. 16. Hügli (Rathgeb) 0:2. 30. Stalberg (Gunderson, Desharnais/Ausschluss Cunti) 1:2. 35. Forster (Pouliot) 1:3. 58. Künzle (Cunti) 1:4 (ins leere Tor).
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg, 4mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Brodin; Rajala.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Furrer; Abplanalp, Stalder; Kamerzin, Chavaillaz; Marti; Brodin, Desharnais, Mottet; Rossi, Bykow, Stalberg; Marchon, Walser, Lhotak; Schmid, Schmutz, Vauclair; Lauper.
Biel: Hiller; Moser, Kreis; Rathgeb, Forster; Sataric, Salmela; Fey; Hügli, Pouliot, Rajala; Riat, Cunti, Künzle; Schneider, Fuchs, Neuenschwander; Tschantré, Gustafsson, Ulmer; Kohler.
Bemerkungen: Fribourg ohne Sprunger, Biel ohne Brunner (beide verletzt). 58. Timeout Fribourg, von 57:37 bis 57:52 ohne Torhüter.

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Genf – Langnau 6:3
Die SCL Tigers blieben beim Gastspiel in Genf gegen Servette chancenlos. Servette siegte 6:3, wobei die Genfer schon nach 18 Minuten 4:1 führten. Glücklos agierte dabei Langnaus Goalie Damiano Ciaccio. Ciaccio liess die ersten drei Abschlussversuche auf sein Tor alle passieren und kassierte im ersten Abschnitt vier Gegentreffer aus bloss sechs Schüssen. Beim zweiten Gegentor wurde Ciaccio auf der Fanghandseite erwischt.
Damiano Ciaccio stand erst zum vierten Mal in dieser Saison vor dem Tor der SCL Tigers und kassierte nach den Spielen gegen Servette (1:3), Biel (2:3 n.P.) und den ZSC (4:6) bereits die vierte Niederlage. Zuletzt hatte viermal hintereinander Ivars Punnenovs das Langnauer Tor gehütet, wobei die Emmentaler in diesen Spielen stets mindestens einen Punkt holten (2 Siege).
Die Vorentscheidung fiel schon nach zehn Minuten. Nachdem Langnau durch Raphael Kuonen (5. Saisontor) zum 1:2-Anschlusstreffer gekommen war, gelang Noah Rod nur 58 Sekunden später das 3:1. Das 1:0 (durch Simon Le Coultre), das 4:1 (durch Deniss Smirnovs) und das 5:1 (durch Arnaud Jacquemet) erzielte Servette aus seinen einzigen drei Powerplay-Chancen.
Genève-Servette - SCL Tigers 6:3 (4:1, 0:0, 2:2)
5207 Zuschauer. - SR Hebeisen/Lemelin, Altmann/Duarte. -
Tore: 4. Le Coultre (Smirnovs/Ausschluss Berger) 1:0. 5. Maurer (Wingels) 2:0. 9. (8:54) Kuonen (Pesonen, Earl) 2:1. 10. (9:52) Rod 3:1. 19. Smirnovs (Le Coultre, Wingels/Ausschluss DiDomenico) 4:1. 47. Jacquemet (Karrer/Ausschluss Erni) 5:1. 53. Bozon 6:1. 59. (58:08) Schmutz (Lardi) 6:2. 59. (58:42) Kuonen (Leeger) 6:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 4mal 2 Minuten gegen SCL Tigers.
PostFinance-Topskorer: Wingels; Pesonen.
Genève-Servette: Descloux; Mercier, Le Coultre; Jacquemet, Olsson; Karrer, Maurer; Völlmin, Tanner; Wingels, Winnik, Rod; Kast, Fehr, Bozon; Maillard, Smirnovs, Miranda; Riat, Berthon, Simek.
SCL Tigers: Ciaccio; Glauser, Leeger; Erni, Lardi; Cadonau, Schilt; Grossniklaus, Huguenin; DiDomenico, Maxwell, Dostoinow; Kuonen, Earl, Pesonen; Schmutz, Berger, Neukom; Andersons, Diem, Rüegsegger.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Douay, Fritsche, Richard, Tömmernes und Wick, SCL Tigers ohne Blaser, Gagnon, In-Albon (alle verletzt). (abu/sda)

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Die Tabelle