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Verletzter Roman Josi erlebt in NHL schwierige Saison

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Auch persönlich läuft es Roman Josi mit erst neun Toren in dieser Saison eher schlecht.Bild: www.imago-images.de

Verletzter Josi erlebt mit Nashville «eine der schwierigsten Saisons meiner Karriere»

Die als Titelkandidaten in die NHL-Meisterschaft gestarteten Nashville Predators mit dem Schweizer Captain Roman Josi erfüllen die Erwartungen bei weitem nicht. Es herrscht eine gewisse Ratlosigkeit.
11.03.2025, 17:0611.03.2025, 17:06
sascha fey / keystone-sda
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Roman Josi und die Nashville Predators erleben eine mehr als schwierige Saison. Zu allem Ungemach fehlt der Berner Verteidiger seit Ende Februar verletzt, nachdem ihn Floridas Stürmer Sam Bennett Kopf voran in die Bande gecheckt hat. In der NHL wird lediglich zwischen einer Ober- und einer Unterkörperverletzung unterschieden, doch es ist davon auszugehen, dass Josi zum wiederholten Mal an einer Gehirnerschütterung leidet. Jedenfalls wird von Woche zu Woche bewertet, wann er wieder spielen kann.

Einen Grund, die Rückkehr zu forcieren, gibt es nicht. Die Chancen der Predators auf eine Playoff-Teilnahme sind gering. Obwohl das Team aus dem US-Bundesstaat Tennessee die letzten drei Partien gewonnen hat, weisen nur drei Mannschaften in der besten Eishockey-Liga der Welt weniger Punkte aus als Nashville. Dass selbst die Organisation nicht mehr an eine Wende glaubt, zeigen die Aktivitäten vor der Transfer-Deadline. Ein Experte der Predators wirft General Manager Barry Trotz vor, keinen Plan zu haben.

Zu langer Findungsprozess

Dabei wurde Nashville einiges zugetraut. Mit Verteidiger Brady Skjei sowie den Stürmern Steven Stamkos und Jonathan Marchessault stiessen drei namhafte Spieler zum Team, das in der Saison zuvor die Playoffs geschafft hatte. Letztere beiden erzielten in der Qualifikation 2023/24 zusammen 82 Tore. Die Realität sieht aber so aus, dass nur die Calgary Flames weniger oft getroffen haben als die Predators.

Nashville Predators Steven Stamkos (91), celebrates after his goal against the Vancouver Canucks with Filip Forsberg (9), Jonathan Marchessault (81), and Roman Josi (59) during the second period of an ...
Ein viel zu seltenes Bild in dieser Saison: Neuzugang Jonathan Marchessault feiert einen Treffer mit Steven Stamkos (l.), der ebenfalls sein erstes Jahr in Nashville spielt.Bild: keystone

«Mit neuen Spielern braucht es Zeit, einander zu finden, bei uns ging es jedoch viel länger als gewünscht», sagte Josi im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA drei Tage bevor er sich die Verletzung zuzieht. «Wieso das so ist, ist schwierig zu sagen.» Kein Grund sind für Josi die höheren Ansprüche von aussen. «Die Erwartungen sind nirgends höher als bei uns im Team. Wir erwarten jedes Jahr, die Playoffs zu schaffen. Von daher hat sich nicht viel geändert.»

Kaltstart in die Saison

Nashville missglückte der Saisonstart komplett, die ersten fünf Spiele gingen allesamt verloren. Von Ende November bis Mitte Dezember setzte es gar acht Niederlagen in Folge ab. Und nachdem die Predators im Januar fünfmal in Folge gewonnen hatten, folgte eine Serie von sechs verlorenen Partien. «Wir fanden nie die nötige Konstanz. Daran arbeiten wir», so Josi.

Ist er in einer solchen Saison als Captain mehr gefordert? «Es ist schon anders. Wenn es läuft, fühlen sich alle gut. Nun ist jeder mit dem eigenen Spiel beschäftigt, ist eine gewisse Verunsicherung im Team zu spüren. Als Captain ist es wichtig, weiterhin zu versuchen, Lösungen zu finden, positiv zu bleiben und als gutes Beispiel voranzugehen.» Letzteres ist derzeit nicht möglich.

Für Josi war es schon vor der Verletzung «eine der schwierigsten Saisons in meiner Karriere. Ich bin nun 34-jährig und lerne immer noch extrem viel». Was konkret? «Dranzubleiben, denn es ist mental sehr schwierig.» Wichtig sei, dennoch an die Wende zu glauben. Wie stuft er die eigenen Leistungen ein – nach 53 Einsätzen steht er bei neun Toren und 29 Assists? «Wie jene vom Team. Ich hatte das Gefühl, einen guten Start zu haben, dann war auch ich inkonstant. Ich kann sicher viel besser spielen.»

Weibel und Fischer zu Besuch

Als die Nachrichtenagentur Keystone-SDA Roman Josi in Nashville besuchte, waren auch Lars Weibel, der Direktor Sport von Swiss Ice Hockey, und Nationaltrainer Patrick Fischer vor Ort. Sie tauschten sich nicht nur bei einem Nachtessen mit Josi aus, sondern zuvor auch mit den General Managern von Nashville und den New Jersey Devils, der Mannschaft der Schweizer Nico Hischier, Timo Meier und des zurzeit ebenfalls verletzten Jonas Siegenthaler.

Josi schätzt es sehr, dass Weibel und Fischer jedes Jahr in die USA reisen. «Die Beziehung zu ihnen ist super.» Das sei sicher ein Grund, dass alle (Schweizer in der NHL) stets motiviert seien, an die WM zu kommen. Für den 34-Jährigen ist klar, dass er das Nationalteam im Mai im dänischen Herning verstärken wird, sofern es seine Gesundheit zulässt. Doch gibt es nun diesbezüglich ein grosses Fragezeichen. (nih/sda)

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