Grégory Hofmann blickt auf eine turbulente letzte Saison zurück. Zunächst wurde er in der NHL bei den Columbus Blue Jackets nicht wie erhofft eingesetzt. Er spürte zu wenig Vertrauen. Ihm fehlte die offene Kommunikation wie in der Schweiz.
Dann wurde er im Januar erstmals Vater. All dies führte dazu, dass er sich entschied, das Abenteuer NHL abzubrechen und zum EV Zug zurückzukehren. Mit den Zentralschweizern feierte er im Mai den zweiten Meistertitel in Folge.
«Es sind sehr viele Sachen passiert», sagt Hofmann denn auch im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der 29-Jährige benötigte Zeit, alles sacken zu lassen, weshalb er auf die WM verzichtete. Das zahlte sich aus, sein Gefühl ist besser als in der vergangenen Saison – auch wenn die Torausbeute für seine Verhältnisse bescheiden ist. In den bisherigen 23 Pflichtspielen mit Zug und dem Nationalteam erzielte er fünf Treffer. «Klar sind diesbezüglich Erwartungen da. Mein Spiel beinhaltet jedoch viel mehr, als ‹nur› Tore zu erzielen», sagt Knipser Hofmann.
Die Aussage unterstreicht den Reifeprozess, den er durchgemacht hat. Früher hat er sich stets Gedanken gemacht, wenn er nicht so oft getroffen hat. Nun fokussiert er sich auf das, was er besser machen kann. «Ich habe in dieser Saison sehr viele Chancen kreiert, es fehlt sehr wenig zu einer grösseren Torausbeute. Ich weiss, wie schnell es im Eishockey geht. Plötzlich gehen die Pucks rein.» Zudem sieht er seine Aufgabe als Leader auch darin, die anderen besser zu machen. So hat er in den 17 bisherigen Meisterschaftsspielen schon 13 Assists verbucht.
In der ersten Partie am Karjala Cup gegen Gastgeber Finnland, die die Schweiz 3:2 nach Penaltyschiessen gewann, war Hofmanns Spielfreude auffällig. Es war zu sehen, dass er derzeit über gute Beine verfügt. Auch in der Defensive setzte er Zeichen.
«Wir haben sechzig Minuten wirklich gut gespielt», blickt Hofmann zurück. «Das ist zwar schön, wichtig ist allerdings, konstant gute Leistung zu zeigen, denn wir wollen uns als Top-sechs-Mannschaft etablieren. Das fängt damit an, dass sich jeder Einzelne darauf fokussiert, seine Zweikämpfe zu gewinnen. Dann erhält der Gegner nicht viele Möglichkeiten. Wenn wir gegen Schweden die kleinen Dinge erneut richtig machen, ist die Chance auf einen weiteren Sieg gross.»
Die Skandinavier sind am Samstag der nächste Gegner, ehe am Sonntag noch das Duell gegen Tschechien ansteht. (ram/sda)