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Das sagt Nati-Trainer Patrick Fischer zum WM-Aus gegen Deutschland

Patrick Fischer, left, head coach of Switzerland national ice hockey team, reacts, during the IIHF 2023 World Championship preliminary round group B game between Switzerland and Latvia, at the Riga Ar ...
Patrick Fischers Plan ging nicht auf.Bild: keystone

Nati-Trainer Fischer: «Ich bin keiner, der die Dinge hinwirft im Leben»

Und wieder ist eine Eishockey-WM für die Schweiz nach den Viertelfinals vorbei. Ein blutleerer Auftritt sorgte in Riga für eine 1:3-Niederlage gegen Deutschland. Wie Nationaltrainer Patrick Fischer die Pleite kommentiert.
25.05.2023, 19:0925.05.2023, 19:45
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Schönzureden gibt es nichts. Der Schweiz bekam gegen Deutschland die Rolle des klaren Favoriten nicht gut. Der Aussenseiter verdiente sich sein Weiterkommen. «Konsternation ist da, es schmerzt», sagte Patrick Fischer nach dem Spiel zerknirscht im SRF-Interview. «Es ist eine Leere da.»

«Ich bin enorm enttäuscht, auch von mir selber», fuhr er fort. Es sei enttäuschend, dass er und sein Trainerstab es nicht geschafft hätten, die Mannschaft auf den Punkt genau bereit zu machen. Seine Gedanken seien sehr dunkel, «es kackt mich grad ä chli aa».

Viertes Viertelfinal-Out in Folge

«Es war ein schlechter Match», redete Fischer Klartext. Nach dem Rückstand habe das Team versucht, das Momentum an sich zu reissen, was mit dem Ausgleich zum 1:1 zunächst gelang. «Aber dann machen wir wieder Fehler. Wir haben uns heute selber ein Bein gestellt. Und die Deutschen waren eiskalt.»

Mit fünf gegen fünf Feldspielern habe man den Gegner gut im Griff gehabt, habe Chancen kreieren können. «In Unterzahl haben wir super gespielt, aber das Powerplay hat heute nicht reüssiert und dann kassieren wir noch einen Shorthander zum 1:3.»

Was Fischer am meisten nervt

Fischer arbeitet seit Dezember 2015 als Schweizer Nationaltrainer, 2018 stand er beim Gewinn der WM-Silbermedaille an der Bande. Doch seit diesem Erfolg blieb die Landesauswahl nun zum vierten Mal in Folge in den WM-Viertelfinals hängen.

«Am meisten regt es mich auf, dass wir nun denjenigen Recht geben, die uns immer vorwerfen, in den wichtigen Spielen nicht bereit zu sein», ärgerte sich Fischer. Er kenne die Spieler, «sie könnten das». Doch nun sei man wieder einmal am gleichen Ort und nicht über die Viertelfinals hinausgekommen. «Ich hätte es mir für uns, die Spieler, die Fans, so gewünscht, dass es klappt. Wir versuchten, Dinge zu ändern, aber es hat nicht gereicht.» Letzlich bleibt Fischers gleichermassen ernüchternde wie zutreffende Feststellung: «Heute ist definitiv ein mühsamer Tag.»

Ist Patrick Fischer noch der richtige Trainer für die Schweizer Nati?

Fragen zur Zukunft stellte der SRF-Reporter in Riga nicht. Gegenüber dem Tessiner Fernsehen sagte Fischer: «Das Wichtigste ist es, dass die Spieler Vertrauen habe. Ich bin keiner, der die Dinge hinwirft im Leben, ich bin ein Kämpfer. (...) Am Ende liegt die Entscheidung aber bei anderen.» (ram)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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holden27
25.05.2023 19:15registriert Februar 2015
Zeit für Fischi abzutreten. Hat nicht alles falsch gemacht, aber es braucht frischen Wind, die Schweiz kommt seit Jahren nicht vom Fleck. Danke (und tschüss)
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Pümpernüssler
25.05.2023 19:26registriert Juli 2018
Der Lerneffekt bei Fischer ist leider nicht vorhanden. Er soll für einen frischen Trainer Platz machen. Schlimmer kann es sowieso nichtmehr werden.
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Antitroll
25.05.2023 19:27registriert Oktober 2022
Man sah die Verunsicherung im Team, die Pässe kamen nicht mehr an, bei den Top Chancen haut man am Puck vorbei… so symphatisch Fischi sein mag, es ist die Aufgabe vom Trainer ein Mittel zu finden um die Mannschaft zu pushen, sie anzuspornen und die Überzeugung rüber zu bringen dass es machbar ist..
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