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Nachdem die Nashville Predators in den Playoffs um den Stanley Cup die Viertelfinals erreicht haben und Roman Josi für die WM im Prinzip kein Thema mehr ist, herrscht Klarsicht hinsichtlich des Schweizer WM-Teams. Die beiden Partien gegen Lettland in Genf (heute um 19.45 Uhr) und Neuenburg (morgen um 17.45 Uhr) bestreiten die Schweizer mit 28 Akteuren.
Vor der WM-Hauptprobe am Dienstag in Basel gegen Deutschland stossen aus Nordamerika noch Verteidiger Raphael Diaz und Stürmer Nino Niederreiter zum Team. Maximal 25 Akteure können an der WM in Russland gemeldet werden. Bis zur Abreise nach Moskau muss Nationalcoach Patrick Fischer also noch fünf Akteure aussortieren, wohl drei Stürmer und zwei Verteidiger.
Schon jetzt lässt sich feststellen, dass alle «Swissness» und das neue Nationaltrainer-Triumvirat, bestehend aus den ehemaligen Starspielern Patrick Fischer (Headcoach), Felix Hollenstein und Reto von Arx (Assistenten), die Eishockey-Nationalmannschaft nicht neu erfunden haben. Die vor zwei Monaten geäusserte Hoffnung, mit so vielen NHL-Spielern wie noch nie an eine Weltmeisterschaft zu reisen, hat sich nicht erfüllt. Wie 2012 und 2014 werden vier NHL-Akteure mit von der Partie sein (Sven Andrighetto, Reto Berra, Nino Niederreiter, Yannick Weber).
Es gab unter Fischer, Hollenstein und vor Arx auch nicht weniger Absagen als früher. Im Kader figurieren derzeit 14 Spieler, die schon vor einem Jahr an der WM in Prag spielten (Viertelfinal). Und immerhin die Hälfte der Silberhelden von Stockholm (WM 2013) wird auch in Moskau wieder für die Schweiz auflaufen.
Die Voraussetzungen, dass die Schweizer in Moskau ihr Ziel, die Viertelfinalqualifikation, erreichen können, sind gegeben. Wegweisend sind aber die nächsten anderthalb Wochen. Zuletzt präsentierten sich die Schweizer noch nicht in WM-Form. Seit dem grandiosen Auftakt mit dem 5:3-Auswärtssieg in Schweden erzielten die Schweizer in fünf Test-Länderspielen bloss noch neun und nur einmal mehr als zwei Tore. Aus den letzten 18 Powerplay-Chancen resultierte kein Tor mehr.
Bis zum ersten WM-Spiel in acht Tagen gegen Kasachstan müssen diese Mängel im Spiel behoben sein. Denn in Moskau treffen die Schweizer gleich zum Auftakt innerhalb von fünf Tagen auf jene vier Gegner (Kasachstan, Norwegen, Dänemark und Lettland), welche die Schweizer wohl hinter sich lassen müssen, um die Viertelfinals zu erreichen.
Bei Nationalcoach Patrick Fischer ist die Zuversicht trotz der offensiven Schwierigkeiten gross, denn «ich sehe in jedem Training die Intensität, mit welcher die Spieler, die hier sind, die WM vorbereiten». Die drei Coaches, die alle zu den besten Schweizer Offensivspielern aller Zeiten zählten, ermutigen die Spieler, den Torabschluss mit mehr Entschlossenheit zu suchen. Fischer: «Das Toreschiessen ist auch eine Frage der Mentalität. In Kanada wird den Junioren beigebracht, aus allen Lagen zu schiessen. Wir hingegen suchen immer wieder den Pass und das schön herausgespielte Tor. Es ist nicht einfach, die Mentalität von einem Tag auf den andern zu ändern. Aber ab sofort will ich ‹schmutzige› Tore sehen. Wir müssen vor den Toren präsenter sein. Nur, wenn wir dorthin fahren, wo es manchmal auch weh tut, können wir dem Goalie die Sicht rauben oder Pucks ins Netz abfälschen.»
Noch nicht als Problem erachtet Fischer das Überzahlspiel, «denn das haben wir noch gar nicht geübt». Es mache keinen Sinn, am Powerplay zu arbeiten, wenn immer jede Woche noch neue Spieler zum Team stossen, die an der WM im Überzahlspiel die Verantwortung werden übernehmen müssen. «Aber ab jetzt und bis zum WM-Start werden wir das Powerplay intensiv trainieren müssen.»
Ungewöhnlich ist, dass die Schweiz in Genf und Neuenburg ausgerechnet gegen jenen Gegner testet (Lettland), der an der WM in Moskau der härteste Rivale um die Viertelfinalqualifikation sein könnte. Die Letten trainierten diese Woche in Neuenburg. Elvis Merzlikins, Luganos Playoff-Held vor dem Tor, wird einmal das Tor hüten. Merzlikins wird gemeinsam mit dem 36-jährigen Edgars Masalskis das lettische Goalie-Duo an der WM bilden. Mit dem 22-jährigen Zemgus Girgensons (Buffalo Sabres) verfügen die Letten auch über einen NHL-Stürmer in ihren Reihen. Immerhin 16 Akteure spielten diese Saison in der russischen KHL. (rst/sda)