
2018 fand die letzte Liga-Qualifikation zwischen Kloten und Rapperswil statt. Ein Jahr später verzichtete B-Meister Langenthal auf die Teilnahme. 2020 kam Corona mit dem Saisonabbruch, worauf der Abstieg für zwei Saisons ausgesetzt wurde und der Swiss-League-Champion jeweils direkt aufsteigen durfte.Bild: KEYSTONE
Ab der kommenden Saison muss sich der Swiss-League-Meister wieder gegen den National-League-Verlierer durchsetzen, um aufsteigen zu können. Seit Wochen tobt im Hintergrund der Kampf um die Rahmenbedingungen. Nun wehren sich die Klubs aus der zweithöchsten Spielklasse gegen die Machtspielchen von oben.
24.04.2022, 13:4624.04.2022, 13:46
Marcel Kuchta / ch media
Der EHC Kloten hat die vorerst letzte Gunst der Stunde genutzt und den Aufstieg in die National League als Swiss-League-Meister geschafft. So wie im vergangenen Jahr der HC Ajoie. Mit der Aufstockung von 12 auf 14 Teams hat nun das Oberhaus die gewünschte Grösse erreicht. Ab sofort wird nun aber auch wieder das «Nadelöhr» Liga-Qualifikation aktiviert.
Das heisst: Der Meister der zweiten Spielklasse muss sich in einer Best-of-7-Serie gegen den Verlierer der National-League-Playouts durchsetzen, wenn er aufsteigen will. So, wie es schon vor Corona war.
Die Anzahl Ausländer als Knackpunkt
Was bis jetzt für die Swiss-Ligisten schon einem Hosenlupf glich, wird nun nach den Plänen der 14 Teams der obersten Spielklasse aber noch viel schwieriger. Knackpunkt der Diskussion: Die Anzahl Ausländer, die in diesem Vergleich eingesetzt werden dürfen.
Die Ausgangslage ist pikant: In der National League dürfen ab der kommenden Saison bekanntlich sechs Imports eingesetzt werden. In der Swiss League nur deren zwei. Was tun also, wenn zwei Mannschaften mit derart unterschiedlichen Voraussetzungen aufeinandertreffen? Bisher wurde entweder nach unten angepasst (nur zwei Ausländer durften eingesetzt werden) oder ein Kompromiss gesucht.

In der National League gibt es ab nächster Saison mehr Platz für ausländische Spieler.Bild: keystone
Nun lassen die National-League-Teams aber offenbar die Muskeln spielen. Man will in der Ligaquali auf jeden Fall sechs Ausländer einsetzen. Die Swiss-Ligisten sollen selber schauen, wie sie das Problem lösen. Die hätten so die Wahl zwischen Pest und Cholera:
- Einfach mit zwei weiterspielen und ziemlich sicher auf verlorenem Posten stehen – es wäre eine sportliche Bankrotterklärung und würden den Vergleich zu einer Farce verkommen lassen.
- Sich mit der Verpflichtung zusätzlicher Ausländer vor oder während der Playoffs in nicht kontrollierbare Unkosten stürzen. Zumal ja der sportliche Erfolg in Form eines Aufstiegs trotz Transfer-Kraftakten alles andere als sicher ist – das wäre die finanzielle Bankrotterklärung.
Ein Schachzug mit Knalleffekt
So oder so ist das Vorgehen der National League für die Swiss-League-Teams also nicht akzeptabel. Nun plant man aber einen Schachzug mit Knalleffekt: Sollten sich die NL-Vertreter nicht zu einem machbaren Kompromiss bereiterklären (zum Beispiel Ligaquali mit 3 oder 4 Ausländern), dann drohen die zweitklassigen Mannschaften mit dem Boykott der Auf-/Abstiegsserie. Das heisst: Der Swiss-League-Meister würde auf eine Teilnahme an der Ligaquali freiwillig verzichten.

Treten der EHC Olten und Co. nicht in der Ligaqualifikation an?Bild: keystone
Was auf den ersten Blick aus der Optik der National League nach einer leeren Drohung aussieht (Hurra, dann haben wir sicher keinen Absteiger!), könnte für das Oberhaus jedoch zu einem Bumerang werden. Denn sie braucht die Ligaquali aus zwei Gründen:
- Gehört diese Ausmarchung zum TV-Rechtepaket, welches für teures Geld von SunriseUPC gekauft wurde. Sollte sie ausfallen, dann müssten die NL-Teams als alleinige Verkäufer des Rechtepakets (die Swiss League ist nicht mehr Teil davon) womöglich mit Regress-Ansprüchen vonseiten SunriseUPC rechnen. Es würde also ziemlich sicher im Portemonnaie schmerzen.
- Würde der erneut fehlende Auf-/Abstieg dafür sorgen, dass die sowieso schon aufgeblähte NL-Qualifikation noch mehr zur Bedeutungslosigkeit verkommen würde. Und zwar deshalb, weil ohne Playouts/Ligaquali die Gefahr besteht, dass es für einige Teams ab Dezember/Januar um nichts mehr geht - so wie es in der aktuellen Saison bei den SCL Tigers und Ajoie der Fall war.
Noch mehr Spiele um die «goldene Ananas» drohen
Noch mehr Spiele um die «goldene Ananas» wären massiv schädlich für das Gesamtprodukt. Nicht nur sportlich fragwürdig, sondern auch inakzeptabel für Zuschauer, Sponsoren und den TV-Rechteinhaber.
Fazit: Die Swiss League sitzt gar nicht so sehr am kürzeren Hebel, wie das auf den ersten Blick den Anschein macht. Und somit besteht durchaus die berechtigte Hoffnung, dass sich am Ende des Tages doch noch die Vernunft durchsetzt bei den Entscheidungsträgern in der National League. Man darf gespannt sein, wie und wo sich die Parteien finden werden. (aargauerzeitung.ch)
Lustige Schilder, die selbst Sportmuffel zum Lachen bringen
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Er hat klare Prioritäten gesetzt.
quelle: imgur
Despacito mit Eishockey-Spielern
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