Ganz ist der Schmerz über das bittere 0:4-Aus seiner ZSC Lions im Playoff-Halbfinal gegen den EHC Biel noch nicht verflogen. Dean Kukans Mundwinkel zucken bei der Erwähnung des Sweeps.
Auch mit etwas Distanz fällt es dem Verteidiger schwer, zu definieren, was in der Serie gegen die Seeländer genau schieflief: «Bei einem 0:4 ist ziemlich klar, dass sie das bessere Team waren. Wir kamen nie richtig auf Touren, die ganze Saison nicht.» Der Trainerwechsel im Dezember habe die Aufgabe auch nicht einfacher gemacht, und alles noch einmal auf null gesetzt.
Trotz des enttäuschenden Endes ist Kukan zufrieden mit seiner individuellen Saison, der ersten nach der Rückkehr aus der NHL: «Meine Erwartungen haben sich erfüllt, ich konnte innerhalb des Teams eine gute Rolle übernehmen. Die Saison hat grundsätzlich Spass gemacht, auch wenn das Ende bitter war.»
Die Umstellung auf das Leben in der Schweiz war eine positive. Der 29-Jährige habe es genossen, wieder in der Nähe von Familien und Freunden zu sein. Auf dem Eis herrsche natürlich ein anderes Niveau als in der NHL, dort gehe es vor allem auch körperlich anders zu und her. Kukan betont: «Ich bereue die Rückkehr kein bisschen.»
Nach der Enttäuschung mit dem ZSC will der Zürcher nun mit der Nationalmannschaft angreifen. Vor dem Abflug für die nächsten Testspiele in Riga gegen WM-Gastgeber Lettland zeigt sich Kukan überzeugt von der Qualität des Teams: «Wir treten als Team auf. Jeder geht für den anderen.» Sie würden in der Vorbereitung immer ein gutes System aufbauen, das dann in den Ernstkämpfen alle umsetzen können.
Letztes Jahr habe das in der Gruppenphase schon gut funktioniert, im Viertelfinal dann leider nicht mehr. Das will die Mannschaft von Patrick Fischer – der sich wie immer die Teilnahme am Finalwochenende als Ziel setzt – ändern.
Kukan sagt, sie hätten aus der 0:3-Viertelfinalniederlage gegen die USA vom vergangenen Jahr Lehren gezogen. Ein einzelnes Spiel könne natürlich immer auf beide Seiten kippen. Aber es bringe nichts, alle Gruppenspiele zu gewinnen, um dann in der K.-o.-Phase nicht bereit zu sein. Der Verteidiger betont: «Das wollen und müssen wir dieses Jahr besser machen.»