Bei den New Jersey Devils wird Schweizerdeutsch immer mehr zur zweiten Sprache in der Kabine. Nach Captain Nico Hischier, Verteidiger Jonas Siegenthaler und Goalie Akira Schmid steht mit Timo Meier neu ein vierter Schweizer im Kader.
Der Stürmer kam in einem Blockbuster-Trade nach New Jersey. Meier mit seinen 31 Saisontreffern war auch von anderen Teams umworben worden. Die Devils machten schliesslich in den Verhandlungen mit den San Jose Sharks das Rennen.
«Das war auf jeden Fall ein verrückter Tag mit vielen Emotionen», fasste der 26-jährige Meier die Stunden vor dem Zustandekommen des Transfers zusammen. Er freue sich auf ein neues Kapitel seiner Karriere. «Das ist definitiv sehr aufregend.»
Für den Herisauer ist die Veränderung sportlich gesehen auf jeden Fall eine Verbesserung. Während San Jose zu den schwächsten Teams der Liga gehört, ist New Jersey die aktuelle Nummer 3 der NHL.
Zudem haben die aufstrebenden Devils ein junges Team, was auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen lässt. «Sie haben so viele gute Spieler im Kader. Das wird richtig toll», hofft Timo Meier. «Der Kern des Teams ist jung. Die Spieler verteidigen hart, sind läuferisch gut, spielen mit viel Tempo.» Das sei eine Spielweise, die wohl gut zu ihm passe, glaubt der grosse Fan des FC St.Gallen.
Über die Chemie im Team habe er sich bereits mit Hischier und Siegenthaler unterhalten, verriet Meier. Die Spieler kennen sich von Einsätzen mit der Schweizer Nationalmannschaft. «Ich freue mich, mit ihnen zusammen zu spielen. Nico ist ein aussergewöhnlicher Eishockeyspieler, das merkt jeder, der ihn spielen sieht», sagte er über den 24-jährigen Hischier, der bei den Devils das «C» des Captains trägt. Meier beschrieb ihn als Leader, der auf und neben dem Eis vorangehe.
Gut möglich, dass die zwei Landsleute künftig gemeinsam in der ersten Sturmlinie New Jerseys auflaufen. «Falls das so ist, wird es für mich einfach», sagte Meier, «denn man muss sich als sein Mitspieler nicht anpassen, er weiss genau, was er tun muss.»
Die grosse Frage ist, wie weit Center Hischier und sein neuer Flügelstürmer das Team in den Playoffs tragen können. Nur schon, dass er überhaupt die Chance erhält, um den Stanley Cup zu spielen, freue ihn, sagte Meier. «In San Jose lief es offensichtlich nicht sehr gut und ich hasse es wirklich, zu verlieren. Dass ich nun in einem Team spielen kann, das öfters gewinnt, ist ein Ansporn für mich, dass ich alles gebe, damit es so weiter geht.»
Das Franchise aus Kalifornien verpasste in den vergangenen drei Saisons den Sprung in die Playoffs. In diesen lief Meier bisher 35 Mal auf, er erzielte dabei sieben Tore. Nun sollen in der Endphase der Saison die Uhren in New Jersey anzeigen, dass «Timo Time» ist.
Der Weg zum Titel ist lang. Timo Meier ist allerdings voll des Glaubens daran, dass die New Jersey Devils ihn erstmals seit dem Jahr 2003 gewinnen können. «Für dieses Team gilt: The sky is the limit», schwärmte er.
«Das Team hat einen Lauf, aber je länger die Saison dauert, umso härter wird es werden», betonte er. «Stanley-Cup-Anwärter rüsten nochmals auf, man muss also eine Schippe zulegen können. In den Playoffs gilt es ernst, dann müssen die Karten auf den Tisch gelegt werden». Bis dahin hat Timo Meier noch rund 20 Spiele der Regular Season Zeit, um sich ins neue Kollektiv einzufügen.