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NHL: Muss Nino Niederreiter die Minnesota Wild im Sommer verlassen?

Minnesota Wild right wing Nino Niederreiter (22) collides with Washington Capitals left wing Jakub Vrana (13), of the Czech Republic, and right wing Tom Wilson (43) during the second period of an NHL  ...
Lief Nino Niederreiter diese Saison zum letzten Mal im Dress der Minnesota Wild auf?Bild: AP

Ist Niederreiters Zeit in Minnesota vorbei? Den Wild steht eine unruhige Sommerpause bevor

Zum zweiten Mal in Serie verabschiedeten sich die Minnesota Wild in der ersten Runde aus den Stanley-Cup-Playoffs. Der Franchise stehen im Sommer einige Veränderungen bevor, die auch Nino Niederreiter treffen könnten.
24.04.2018, 14:3525.04.2018, 06:23
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Die Fan-Seele kocht im Hockey-Staat Minnesota. Mit einer deutlichen Klatsche gegen die Winnipeg Jets verabschiedeten sich die Wild zum zweiten Mal hintereinander in der ersten Runde der Stanley-Cup-Playoffs aus dem Titelrennen. Und das, obwohl sie in beiden Jahren eigentlich als Anwärter auf die Trophäe gegolten haben. 

Winnipeg Jet fans celebrate at Portage and Main in downtown Winnipeg, Manitoba, after the Winnipeg Jets defeated the Minnesota Wild 5-0 in Game 5 of an NHL hockey first-round playoff series in Winnipe ...
Fans der Winnipeg Jets jubeln über den Sieg im Conference-Viertelfinal.Bild: AP/The Canadian Press

Erste Konsequenzen haben die Besitzer der Franchise bereits gezogen. General Manager (GM) Chuck Fletcher, der das Team seit 2009 verantwortete, erhält keinen neuen Vertrag mehr. Fletcher hatte die Wild zum regelmässigen Playoff-Teilnehmer geformt und unter anderem auch den Trade Nino Niederreiters von den New York Islanders nach St.Paul eingefädelt.

Schlechte Entscheidungen

Doch zuletzt stagnierte das Team. Fletcher hat einige fragwürdige Entscheidungen getroffen, die früher oder später zum Problem werden. So hat der 50-Jährige 2012 mit den damaligen Teamstützen Zach Parise und Ryan Suter um 13 (!) Jahre bis 2025 verlängert. Beide werden bei Vertragsende 40 Jahre alt sein. 

FILE- In this Nov. 27, 2015, file photo, Minnesota Wild left wing Zach Parise (11) talks with defenseman Ryan Suter (20) during the second period of an NHL hockey game against the Winnipeg Jets in St. ...
Zach Parise und Ryan Suter: Bei den Wild bis sie 40 Jahre alt sind?Bild: AP

Es ist zwar menschlich gesehen schön, wenn ein Manager wichtigen Spielern so einen Vertrauensbeweis ausstellt. Aus sportlicher Sicht ist es allerdings fragwürdig. Parises Leistungen sind bereits seit drei Jahren rückläufig. Suter ist aktuell einer der besten Verteidiger der Liga, doch auch sein Kontrakt läuft noch sieben Jahre. Die beiden via Trade loszuwerden, ist aufgrund ihrer Vertragssituation kaum möglich.

Nicht gut genug

Daneben musste Fletcher auch viel Kritik für seine Draft-Entscheidungen einstecken. 2015 hätte er die Möglichkeit gehabt, Brock Boeser (für Vancouver diese Saison 29 Tore, 26 Assists in 62 Spielen) zu draften. Stattdessen wählte man Joel Eriksson-Ek, der es in dieser Spielzeit in 75 Partien auf gerade mal sechs Tore und zehn Assists brachte.

Die Wild sind ein gutes Team. Aber sie sind nicht gut genug für einen langen Playoff-Run. Es fehlt ein Franchise-Spieler – ein so grosses Talent, das die ganze Mannschaft mitreissen kann. Zudem hat die Serie gegen die Jets auch gezeigt, dass Minnesota körperlich nicht mit den Spitzenteams mithalten kann.

Um diese Tatsache zu ändern, müsste das Team aus dem «State of Hockey» beim Entry Draft mal früh auswählen können. Doch das ist nicht so einfach. Besitzer Craig Leipold bestätigt gegenüber «The Athletic», dass man nicht gewillt sei, schlechte Saisons zu spielen, nur um im Draft besser dazustehen. 

Muss Niederreiter gehen?

Also bleiben Trades als Alternative, um zu Draft-Picks zu kommen. Minnesota könnte versuchen, einige seiner gestandenen Spieler zu «opfern», um dafür bessere Draft-Rechte oder junge Talente zu bekommen. Zu den Namen, die für Trades genannt werden, gehören Matt Dumba, Jonas Brodin, Tyler Ennis, Jason Zucker, Charlie Coyle – oder Nino Niederreiter. 

Nino Niederreiter stösst zur Nati
Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft erhält in der WM-Vorbereitung Verstärkung aus Nordamerika. Nino Niederreiter (Minnesota Wild) und Reto Berra (Anaheim Ducks/San Diego Gulls) stossen in den nächsten Tagen zur Equipe von Nationaltrainer Patrick Fischer.

Der Churer hat eine schwierige Saison hinter sich. Drei Mal war er verletzt. In den Playoffs erzielte er keinen einzigen Skorerpunkt und blieb deutlich unter den Erwartungen. Doch es sind die guten Leistungen in den Jahren zuvor, die Niederreiter zum Verhängnis werden könnten.

Niederreiters wichtigstes Tor für die Wild: Er entscheidet in den Playoffs 2014 Spiel 7 gegen Colorado.Video: YouTube/NHL

Der Flügel gehört auf seiner Position zur erweiterten Ligaspitze. Viele Teams sähen einen Spieler wie ihn wohl gerne in ihren Reihen. Und das macht ihn für Minnesota wertvoll für Trades. Für «El Niño» dürften die Wild viel Gegenwert einfordern. Doch der 25-Jährige ist seit seiner Ankunft in St.Paul auch einer der absoluten Fan-Lieblinge und eines der Gesichter der Franchise. Da wird sich der neue GM zweimal überlegen, ob er so einen Spieler wirklich loswerden will.

Läuft Niederreiter also nächste Saison zum ersten Mal seit fünf Jahren für ein anderes Team als die Minnesota Wild auf? Derzeit scheint es noch unwahrscheinlich. Doch die Möglichkeit besteht.

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46 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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eye love two hockey
24.04.2018 15:04registriert Januar 2018
Die Wild dieser Jahr ein Anwärter auf den Cup? Das wäre dann sehr weit an mir vorbei gegangen..
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Martinov
24.04.2018 14:44registriert April 2016
Die WM-Freigabe könnte man so Interpretieren das die Wilds sich erhoffen das er dort gross auftrumpft, um so den Wert von Nino zu erhöhen vor dem Draft. Oder man kann es auch ganz anders Interpretieren... in der NHL ist sowieso nichts sicher ausser das Amen in der Kirche.
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Ari Gold
24.04.2018 15:30registriert März 2014
Suter/Parise waren keine langjährigen Spieler von Fletcher. Sie kamen via Free Agency und die Verträge waren damals der Preis, den er für sie zahlen musste (Detroit hat damals den Standard gesetzt mit ihrem Angebot). Zudem sid beide in Minnesota aufgewachsen und wurden sofort zu wichtigen Teamstützen - aber ja, nach dem Krieg ist jeder ein General...
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