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Eishockey-WM: Das wurde aus den Schweizer Silberhelden von 2013

Spieler Reto Berra laeuft durch die Menschenmassen, anlaesslich der Ankunft der Schweizer Eishockey Nationalmannschaft am Montag, 20. Mai 2013 auf dem Flughafen in Zuerich Kloten. (KEYSTONE/Ennio Lean ...
Von den Silberhelden von 2013 sind einige immer noch aktiv – so auch Reto Bera.Bild: KEYSTONE

Weltstar, Sheriff, Modedesigner – das wurde aus den Silberhelden von 2013

Vor zehn Jahren schrieb die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft in Stockholm ein Sportmärchen. Was wurde aus den Silberhelden von 2013? Wir sind auf Spurensuche gegangen.
13.05.2023, 10:2013.05.2023, 10:23
Marcel Kuchta / ch media
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Erst im Final wurde die Schweizer Hockey-Nati von Headcoach Sean Simpson im Mai 2013 gebremst. 1:5 verlor man gegen Schweden, doch die WM-Silbermedaille war nach 80 Jahren Wartezeit ein Meilenstein in der Schweizer Sportgeschichte. Was wurde aus den Helden von damals? Ein Überblick bei ausgewählten Protagonisten.

Andres Ambühl (39)

Der Dauerbrenner

Unglaublich, aber wahr: Auch mit seinen mittlerweile 39 Jahren ist der Davoser nicht aus der Nationalmannschaft wegzudenken und wird in Riga zu seinem 18. (!) WM-Turnier antreten. Letztes Jahr löste «Büeli» den Deutschen Udo Kiessling als WM-Rekordspieler ab und wird diese Marke (aktuell 123 Spiele) weiter in die Höhe treiben. Ambühl verpasste übrigens ausgerechnet die zweite «Silber-WM» in Kopenhagen, wo er verletzungsbedingt passen musste. Seit letzter Woche ist er auch Schweizer Rekord-Nationalspieler (307 Einsätze). Und das Ende der Fahnenstange ist längst nicht erreicht. Ambühls Vertrag beim HCD läuft noch zwei Jahre.

Switzerland's Andres Ambuehl speaks with teammates on the bench, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminary round game Switzerland vs Denmark at the Globe Arena in Stockholm, Swed ...
Bild: KEYSTONE

Reto Berra (36)

Immer noch zwischen den Pfosten

Mit seinen starken Auftritten an der WM in Stockholm öffnete sich für Reto Berra die Tür zur NHL. Seine beste Leistung zeigte er im Halbfinal gegen die USA, als die Schweiz mit einem 3:0-Sieg ins Endspiel einzog. Bestritt insgesamt 115 Länderspiele sowie 9 WM-Turniere und gehört zum exklusiven Kreis des «Doppel-Silber-Klubs». Er war auch 2018 in Kopenhagen Teil des Schweizer Silber-Teams. Mit den Calgary Flames, den Colorado Avalanche, den Anaheim Ducks und den Florida Panthers bestritt Berra zwischen 2013 und 2018 76 Partien in der besten Liga der Welt. 2018 kehrte er in die Schweiz zu Fribourg-Gottéron zurück, wo er noch einen Vertrag bis Ende der Saison 23/24 besitzt. Heuer reichte es Reto Berra nicht mehr für ein WM-Aufgebot. Vor allem deshalb, weil er einen Grossteil der abgelaufenen Saison wegen einer Verletzung verpasste.

Switzerland's goaltender Reto Berra, top, is celebrated by his teammates, from left, Martin Pluess, Julien Vauclair, Nino Niederreiter and Simon Bodenmann, after their victory over USA, during th ...
Bild: KEYSTONE

Matthias Bieber (37)

Der Spielerberater

2020 beendete der Stürmer seine Karriere als Spieler des SC Bern. Bieber war vor und nach der WM in Stockholm mehrere Jahre einer der absoluten Leistungsträger in den Reihen des EHC Kloten. Aber erst nach seinem Wechsel zum SCB im Jahr 2018 durfte er endlich seinen ersten (und einzigen) Meistertitel feiern. Der 82-fache Nationalspieler und vierfache WM-Teilnehmer arbeitet heute als Spielerberater bei der Agentur seines eigenen Ex-Spielerberaters Georges Müller, mit dem er auch im Reisebusiness engagiert ist.

epa03703272 Matthias Bieber of Switzerland in action during the 2013 Ice Hockey IIHF World Championships quarter final match between Switzerland and the Czech Republic in Stockholm, Sweden, 16 May 201 ...
Bild: EPA

Severin Blindenbacher (40)

Die helfende Hand

Für den 158-fachen Nationalspieler war Stockholm das letzte seiner insgesamt acht WM-Turniere. Schon während seiner Spielerkarriere bei den ZSC Lions, mit denen er drei Meistertitel feierte, interessierte sich der Verteidiger stets auch für das Business abseits des Eises. Nach seiner Aktivkarriere gründete er unter anderem zusammen mit dem Ex-Fussball-Profi Benjamin Huggel das «Athletes Network», welches zurückgetretenen Profisportlern den Übergang ins «normale» Berufsleben erleichtern soll.

Switzerland's Severin Blindenbacher looks on his teammates, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminary round game Switzerland vs Denmark at the Globe Arena in Stockholm, Sweden, o ...
Bild: KEYSTONE

Eric Blum (36)

Kreativ im Modebusiness

In Stockholm gehörte er gleich bei seiner allerersten WM-Teilnahme (insgesamt bestritt er deren vier) zum Silberteam. Seine Karriere endete am 14. Februar 2021, nachdem er vom damaligen Davoser Fabrice Herzog einen brutalen Check gegen den Kopf kassiert hatte. Von den Folgen der Gehirnerschütterung hat sich der 89-fache Nationalspieler bis heute noch nicht komplett erholt und wird nie mehr Eishockey spielen. Blum ist sogar gerichtlich gegen den Übeltäter Herzog vorgenommen. Immerhin hat der spielstarke Verteidiger abseits des Eises sein Glück im Modebusiness gefunden: Blum, der japanische Wurzeln hat, betreibt in Zürich ein eigenes Geschäft namens «Onkai Heiwa», in welchem er Hüte designt.

Switzerland's Eric Blum controls the puck, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminary round match Switzerland vs Canada at the Globe Arena in Stockholm, Sweden, on Sunday, 5 May 2 ...
Bild: KEYSTONE

Simon Bodenmann (35)

Plötzlich wieder unter Vertrag

Der 73-fache Nationalspieler und dreifache WM-Teilnehmer ist immer noch aktiv und hat unlängst seinen Vertrag bei den ZSC Lions verlängert – nachdem eigentlich schon die Trennung festgestanden hatte. Er sorgte mit seinen starken Leistungen schliesslich für ein Umdenken bei ZSC-Sportchef Sven Leuenberger. Bodenmann holte mit dem SC Bern zwei Meistertitel, nachdem er vorher jahrelang mit seinem Stammklub Kloten an diesem Vorhaben gescheitert war.

Team Switzerland Simon Bodenmann, left, reacts to his team's loss to Sweden in the gold medal game Sunday, May 19, 2013 at the world hockey championship in Stockholm, Sweden. (AP Photo/The Canadi ...
Bild: AP CP

Luca Cunti (33)

Das Märchen des verkannten Talents

Die WM in Stockholm war für den ungemein talentierten Stürmer der Höhepunkt eines märchenhaften Aufstiegs. Zwei Jahre vorher war das verkannte Genie noch in der NLB bei den GCK Lions rumgedümpelt, ehe der damalige ZSC-Trainer Bob Hartley das Potenzial des sensiblen Künstlers entdeckte und wach küsste. Cunti bestritt trotzdem nur 43 Länderspiele und nahm nach Stockholm nur noch an einem WM-Turnier teil. Er ist immer noch aktiv und stand mit dem EHC Biel kürzlich im Playoff-Final, wo er den Gewinn seines dritten Meistertitels nur knapp verpasste.

Switzerland's Luca Cunti, left, celebrates his goal with teammates Denis Hollenstein, centre, and Simon Bodenmann (23), after scored 1:0, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminar ...
Bild: KEYSTONE

Raphael Diaz (37)

Der Leader

Der Offensivverteidiger spielte 2013 in der NHL für die Montreal Canadiens und stiess nach dem Playoff-Out seiner Mannschaft erst in der Endphase des WM-Turniers zum Schweizer Team in Stockholm. Der 134-fache Nationalspieler und achtfache WM-Teilnehmer ist ebenfalls Teil des «Doppel-Silber-Klubs» und kehrte nach seiner Zeit in Nordamerika 2016 zu seinem Stammklub EV Zug zurück. Nach fünf Jahren, welche gekrönt wurden durch den langersehnten Meistertitel, unterschrieb Diaz 2021 bei Fribourg-Gottéron einen Vierjahresvertrag. In der Saanestadt gehört er auch mit 37 Jahren noch zu den Leadern und Leistungsträgern.

Switzerland's Raphael Diaz, right, speaks with his teammate Ryan Gardner, left, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminary round game Belarus vs Switzerland at the Globe Arena in  ...
Bild: KEYSTONE

Philippe Furrer (37)

Immobilien, Unterhosen, TV-Experte

Der stämmige Verteidiger bestritt in Stockholm seine fünfte und vorletzte WM. Der 101-fache Nationalspieler wurde erst vier Jahre später noch einmal für ein WM-Turnier aufgeboten. Furrer trat im Sommer 2022 als Spieler von Fribourg-Gottéron zurück und beendete seine Karriere als dreifacher Schweizer Meister (alle Titel mit Bern). Inzwischen ist Philipp Furrer Teilhaber einer Immobilienfirma und zusammen mit seinem Bruder Thomas ins Unterhosen-Business eingestiegen. Dazu kommentiert er die Spiele der Schweizer Nati bei SRF als Experte.

Switzerland's Philippe Furrer (54) looks dejected with his teammates after losing in the Gold Medal game between Switzerland and Sweden at the IIHF 2013 Ice Hockey World Championships at the Glob ...
Bild: KEYSTONE

Ryan Gardner (45)

Sheriff im Schweizer Eishockey

Der gross gewachsene Schweiz-Kanadier (1.98 m/100 kg) gehörte in Stockholm zu den ältesten Semestern im Schweizer Team und war dank seiner Routine und Schlauheit oft der Turm in der Schlacht. 2017 beendete der 59-fache Nationalspieler (2 WM-Teilnahmen) und vierfache Schweizer Meister (mit Lugano, Zürich und Bern) seine Karriere, hat aber einen einflussreichen Job im Eishockey-Business: Ryan Gardner ist mittlerweile «Player Safety Officer» beim Schweizer Eishockey-Verband und somit Wächter über Recht und Ordnung auf den hiesigen Eisfeldern. Seine Sperren verbannen die Sünder auf die Tribüne.

Switzerland's Ryan Gardner arrives on the bench, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminary round game Switzerland vs Denmark at the Globe Arena in Stockholm, Sweden, on Saturday, ...
Bild: KEYSTONE

Martin Gerber (48)

Vorbild und Mentor für die Jungen

Der Goalie war mit 38 Jahren der älteste Spieler der Stockholmer Silbertruppe. Es war seine neunte und letzte WM-Teilnahme. Der Emmentaler kehrte im Sommer 2013 nach einer zwölf Jahre dauernden, erfolgreichen Welttournee (u. a. Stanley-Cup-Sieger mit Carolina, schwedischer Meister mit Färjestad) in die Schweiz zum EHC Kloten zurück, mit welchem er noch vier Saisons bestritt, ehe er 2017 im Alter von 42 Jahren seinen Rücktritt erklärte. Der 143-fache Nationalspieler lebt mittlerweile wieder in seiner Langnauer Heimat und ist bei den SCL Tigers als Headcoach der Young Tigers engagiert.

Switzerland's goaltender Martin Gerber tries to catch the puck, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminary round game Sweden vs Switzerland at the Globen Arena in Stockholm, Swede ...
Bild: KEYSTONE

Robin Grossmann (35)

Fast noch einmal Meister

Der Aargauer feierte in Stockholm sein WM-Debüt und durfte gleich mit einer Silbermedaille heimreisen, spielte beim Coup der Schweizer aber eine Nebenrolle. Beim EHC Kloten ausgebildet, war Robin Grossmann beim HC Davos unter Arno Del Curto zum Nationalverteidiger herangewachsen, nahm in der Folge an drei weiteren Weltmeisterschaften teil und absolvierte insgesamt 100 Länderspiele. Via Zug und Lausanne ist Grossmann mittlerweile beim EHC Biel gelandet und hat damit den Gewinn seines dritten Meistertitels (vorher zweimal mit Davos) knapp verpasst.

Switzerland's players goaltender Tobias Stephan, left, Robin Grossmann, 2nd left, and Dario Buergler, right, look their teammates from bleachers, during the IIHF Ice Hockey World Championships pr ...
Bild: KEYSTONE

Dennis Hollenstein (33)

Jagd auf den Pott

Der 125-fache Nationalspieler und sechsfache WM-Teilnehmer absolvierte nach dem Gewinn der Silbermedaille ein «Welschlandjahr» bei Servette Genf, ehe er wieder zu seinem Stammklub Kloten zurückkehrte. Nach dem Abstieg der Flieger 2018 wechselte der Stürmer ausgerechnet zum grossen Kantonsrivalen, zu den ZSC Lions, wo er immer noch spielt und einen Vertrag bis 2025 besitzt. Was ihm noch fehlt im Palmarès? Ein Meistertitel!

Spieler Denis Hollenstein anlaesslich der Ankunft der Schweizer Eishockey Nationalmannschaft am Montag, 20. Mai 2013 auf dem Flughafen in Zuerich Kloten. (KEYSTONE/Patrick B. Kraemer)
Bild: KEYSTONE

Roman Josi (32)

Der 100-Millionen-Mann

Der beste Spieler der WM dürfte bald ein reicher Mann sein, titelte diese Zeitung 2013 nach dem Turnier. Roman Josi schaffte in Stockholm, was vorher noch nie einem Schweizer Spieler gelungen war. Er wurde als WM-MVP ausgezeichnet. Das Turnier war quasi die «Coming-out-Party» des Weltklasse-Verteidigers, der im folgenden Sommer einen über 49 US-Millionen dotierten Siebenjahresvertrag bei den Nashville Predators unterzeichnete.

Jetzt weiss man: Dieser Vertrag wurde für Nashville zum Glücksfall, weil sich Josi zu einem der besten Verteidiger der Welt entwickelte und gegen Ende der Laufzeit angesichts seiner Leistungen und im Vergleich zu anderen Spielern massiv unterbezahlt war. Mittlerweile gehört der Berner aber längst zu den bestverdienenden Spielern der NHL. Bis Ende 2028 überweisen die Predators ihrem Captain jährlich über 9 Millionen US-Dollar. Am Ende seiner Karriere wird er weit über 100 Millionen US-Dollar verdient haben. Roman Josi ist tatsächlich ein reicher Mann geworden. Und gehört zum «Doppel-Silber-Klub». Er verpasst die aktuelle WM, weil er sich von einer Gehirnerschütterung noch nicht komplett erholt hat.

Switzerland's Roman Josi looks on dejected after taking a goal, during the the Gold Medal game between Switzerland and Sweden at the IIHF 2013 Ice Hockey World Championships at the Globe Arena in ...
Bild: KEYSTONE

Thibaut Monnet (41)

Problem im Kopf

Bestritt bei seiner siebten und letzten WM in Stockholm nur ein Spiel und verbrachte den Grossteil des Turniers als Überzähliger auf der Tribüne. Der 149-fache Nationalspieler und zweifache Schweizer Meister mit den ZSC Lions bog nach dem Gewinn von WM-Silber auf die lange Zielgerade seiner Karriere ein und tingelte noch jahrelang quer durch die Eishockey-Schweiz. Am Ende verbrachte der torgefährliche Flügelstürmer noch zwei Saisons in seiner Walliser Heimat beim HC Sierre, ehe ihn eine schwere Gehirnerschütterung vor einem Jahr zum Rücktritt zwang.

Switzerland's Thibaut Monnet controls the puck, during a training session at the IIHF Ice Hockey World Championships at the Hovet Arena in Stockholm, Sweden, on Saturday, 4 May 2013. (KEYSTONE/Sa ...
Bild: KEYSTONE

Simon Moser (34)

Mister SCB

Für den Stürmer des SC Bern öffnete sich in Stockholm die Türe zur NHL. Er wechselte nach der WM nach Nordamerika in die Organisation der Nashville Predators, wo er noch während der WM einen Einjahresvertrag unterschrieben hatte. Sein Übersee-Abenteuer endete unspektakulär (6 NHL-, 48 AHL-Spiele). Nach seiner Rückkehr zum SCB entwickelte sich der kräftige Flügelstürmer zu einer der prägnantesten Figuren auf Schweizer Eis und wurde in Bern dreimal Schweizer Meister. Insgesamt bestritt er 121 Länderspiele und sieben WM-Turniere. Gehört zum exklusiven Zirkel des «Doppel-Silber-Klubs».

Switzerland's Simon Moser, top, reacts after the 5-1 goal against Slovenia during the Ice Hockey World Championship group A match in Stockholm, Sweden, Tuesday May 8, 2013. (AP Photo/Anders Wiklu ...
Bild: AP Scanpix Sweden

Nino Niederreiter (30)

In der NHL durchgestartet

Der Jüngste Spieler im Silberteam von Stockholm wird in Riga sein siebtes WM-Turnier bestreiten, nachdem er mit seinem aktuellen NHL-Team, den Winnipeg Jets, in der ersten Playoff-Runde gescheitert ist. Dass der Churer eine schöne Karriere in der besten Liga der Welt machen würde, war schon vor zehn Jahren klar. An der WM 2013 bestätigte der Erstrunden-Pick der New York Islanders sein Talent auf internationalem Niveau. Mittlerweile hat Niederreiter für die Islanders, Minnesota, Carolina, Nashville und Winnipeg fast 900 NHL-Spiele bestritten und stand 51-mal für die Schweizer Nationalmannschaft im Einsatz (alles WM-Spiele). Ist Teil des «Doppel-Silber-Klubs» und amtiert als Berater seines Stammklubs EHC Chur.

Swiss President Ueli Maurer, left, greets Switzerland's player Nino Niederreiter, 2nd left, and Rene Fasel, 2nd right, President of the International Ice Hockey Federation (IIHF), greets Switzerl ...
Bild: KEYSTONE

Martin Plüss (46)

Der Performance-Coach

Der äusserst spielintelligente Center gehörte als Assistent zusammen mit Captain Mathias Seger und dem zweiten Assistenten Julien Vauclair zum Führungsteam der Nationalmannschaft und bestritt in Stockholm sein zwölftes und letztes WM-Turnier. Der Vorzeigeprofi, der 2017 nach 236 Länderspielen und sieben Meistertiteln (viermal Bern, zweimal Kloten, einmal Frölunda/Schweden) zurücktrat, hat einen Master in Kommunikation, Prozessanalyse und Coaching und ist mittlerweile als Performance-Coach für Athleten, Trainer. Aber auch für ambitionierte Menschen aus anderen Berufsfeldern. Ausserdem ist er als Spielerberater tätig. Auch im Alter von 46 weist er eine unglaubliche Fitness auf – so wie er es während seiner ganzen Karriere tat.

Switzerland's Martin Pluess, centre, vies for the puck with Czech's goaltender Ondrej Pavelec, right, in front of Switzerland's Nino Niederreiter, left, and Czech's Marek Zidlicky, ...
Bild: KEYSTONE

Mathias Seger (45)

Der Hausmann

Der Captain und die gute Seele der Silberjungs von Stockholm ist 2018 nach 16 WM-Teilnahmen, 305 Länderspielen und sechs Meistertiteln mit den ZSC Lions im Gepäck zurückgetreten. Bestritt nach dem Coup in der schwedischen Hauptstadt noch ein WM-Turnier. Nach seinem Abgang von der grossen Bühne hat sich «Segi» grösstenteils aus dem Eishockey zurückgezogen und hilft höchstens mal punktuell als Trainer im ZSC-Nachwuchs aus, wenn Not am Mann herrscht – was selten der Fall ist. Er ist, wie mit seiner Partnerin abgemacht, nach der Spielerkarriere Hausmann geworden und nebenbei in der Geschäftsführung eines Bistros und im Verwaltungsrat einer Brauerei tätig.

Spieler Mathias Seger wird interviewt, anlaesslich der Ankunft der Schweizer Eishockey Nationalmannschaft am Montag, 20. Mai 2013 auf dem Flughafen in Zuerich Kloten. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Bild: KEYSTONE

Sean Simpson (62)

Der Silberschmied wurde nicht mehr glücklich

Mit dem Gewinn der Silbermedaille erreichte der kanadische Cheftrainer der Schweizer Nationalmannschaft den Höhepunkt seiner Schaffenskraft. Und es war gleichzeitig auch der Anfang vom Ende seiner Amtszeit an der Spitze der Nati. Nach den missglückten Auftritten an den Olympischen Spielen 2014 und der folgenden WM in Minsk (Viertelfinal verpasst) konnten sich der gefeierte «Silberschmied» von Stockholm und der Eishockey-Verband nicht über eine weitere Zusammenarbeit einigen. Simpson kehrte ins Klubeishockey zurück, wurde aber weder in der KHL bei Jaroslawl noch bei Kloten und in Mannheim glücklich. Sein letztes Traineramt bekleidete er zwischen 2020 und 2022 als Headcoach der ungarischen Nationalmannschaft.

Sean Simpson, head coach of Switzerland national ice hockey team, look dejected after loosing against Sweden in the Gold Medal game between Switzerland and Sweden at the IIHF 2013 Ice Hockey World Cha ...
Bild: KEYSTONE

Reto Suri (34)

Der Mann mit dem ikonischen Jubelbild

Er ist der Spieler auf dem wohl am häufigsten veröffentlichten Bild der WM 2013. Nach seinem Treffer zum 3:0 ins leere Tor der US-Amerikaner im Halbfinal drehte der Stürmer grinsend und mit weit ausgebreiteten Armen ab in Richtung Schweizer Spielerbank. Es ist eine ikonische Momentaufnahme. Der vierfache WM-Teilnehmer und 89-fache Nationalspieler ist immer noch aktiv beim EV Zug, mit dem er 2022, nach der Rückkehr aus Lugano, seinen langersehnten, ersten persönlichen Meistertitel feiern durfte.

Switzerland's Reto Suri celebrates his goal, after scored the 3:0, during the IIHF Ice Hockey World Championships semifinal match Switzerland vs USA at the Globe Arena in Stockholm, Sweden, on Sa ...
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Morris Trachsler (38)

Vom Drecksarbeiter zum Finanzchef

Einer der Spieler für die klassische «Drecksarbeit» im Schweizer Silberteam. Gehörte jahrelang zu den besten Defensivstürmern im Schweizer Eishockey. Wurde 2014 mit den ZSC Lions Meister, trat dann aber auf einem Tiefpunkt zurück, nachdem er den Abstieg des EHC Kloten 2018 nicht hatte verhindern können. Der 102-fache Nationalspieler und 6-fache WM-Teilnehmer ist mittlerweile Finanzchef bei einer Zürcher IT-Firma, die sich mit automatisierten Kameras beschäftigt.

Switzerland's Morris Trachsler controls the puck, during the IIHF Ice Hockey World Championships preliminary round game Belarus vs Switzerland at the Globe Arena in Stockholm, Sweden, on Tuesday, ...
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Julien Vauclair (43)

Der Ajoie-Retter in der Not

Der Jurassier bestritt in Stockholm seine elfte und letzte WM. Ein Jahr später beendete er seine Nationalmannschaftskarriere 2014 mit den Olympischen Spielen in Sotschi nach insgesamt 210 Einsätzen. Julien Vauclair bestritt total 20 Saisons für den HC Lugano und trat 2019 mit zwei Meistertiteln im Gepäck zurück. Im April schaffte er als Trainer des HC Ajoie in der Ligaqualifikation gegen La Chaux-de-Fonds in extremis den Klassenerhalt, nachdem er während der Saison als Notnagel für den entlassenen Filip Pesan übernommen hatte. Vauclair wird sich in Zukunft höchstwahrscheinlich wieder auf sein eigentliches Amt als Ajoie-Sportchef konzentrieren.

Switzerland's Julien Vauclair look dejected after loosing against Sweden in the Gold Medal game between Switzerland and Sweden at the IIHF 2013 Ice Hockey World Championships at the Globe Arena i ...
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Patrick von Gunten (38)

Consultant, Spielerberater, Coach

Der Verteidiger bestritt 74 Länderspiele und nur zwei Weltmeisterschaften, hatte aber das Glück, dem Silberteam anzugehören. Der Bieler trat 2018 im Alter von 33 Jahren bereits zurück, da sein Körper ständig von Verletzungen geplagt wurde. Bildete sich schon während der Karriere zum Betriebsökonomen aus und schloss sein Sport-Management-Studium an der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen mit dem Master ab. Jetzt ist von Gunten im Consulting tätig, agiert aber auch als Spielerberater und Coach.

Switzerland's players Mathias Seger, left, and Patrick von Gunten, right, are consoled after losing by Swiss leaders, in the Gold Medal game between Switzerland and Sweden at the IIHF 2013 Ice Ho ...
Bild: KEYSTONE

Julian Walker (36)

Immer noch solid

Der Flügelstürmer ist immer noch aktiv beim HC Lugano. Erreichte an der WM in Stockholm mit drei Toren und fünf Assists in 10 Spielen den Höhepunkt seiner Schaffenskraft in seiner Karriere. Walker bestritt insgesamt 56 Länderspiele und stand an drei Weltmeisterschaften im Einsatz.

epa03706670 Switzerland's Julian Walker celebrates after scoring the 2-0 lead during the 2013 Ice Hockey IIHF World Championships semi final between Switzerland and the USA at the Globe Arena in  ...
Bild: EPA
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Diese Nationen wurden schon Eishockey-Weltmeister
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Diese Nationen wurden schon Eishockey-Weltmeister
Kanada: 28 × Gold, 15 × Silber, 9 × Bronze; zuletzt Weltmeister: 2023.
quelle: keystone / pavel golovkin
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Dinge, die Hockey-Fans niemals sagen würden
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