Etwas mehr als drei Viertel der NHL-Regular-Season sind gespielt. Teilweise sind die Positionen auf den Playoff-Plätzen oder dahinter bereits bezogen. Vielerorts herrscht aber noch Spannung. Von einer Qualifikation im letzten Moment bis zum dramatischen Absturz ist alles möglich. Eine Übersicht.
Die Washington Capitals, die Philadelphia Flyers und der amtierende Stanley-Cup-Champion Pittsburgh sitzen relativ komfortabel an der Spitze der Metropolitan Divison. Ihnen dürfte der Playoff-Platz normalerweise nicht mehr zu nehmen sein. Am anderen Ende der Tabelle sitzen die New York Rangers. Für sie ist der Playoff-Zug definitiv abgefahren.
Die Devils mit Nico Hischier und Mirco Müller sind auch nach 62 absolvierten Spielen immer noch auf Playoff-Kurs und überraschen damit die Beobachter der Liga. Vor der Saison hätte man ihnen das nicht zugetraut. Aktuell liegen sie zwar nicht auf einem der ersten drei Plätze ihrer Division, doch sie belegen in der Eastern Conference den ersten Wild-Card-Platz und haben sieben Punkte Vorsprung auf den Strich, dort lauern die New York Islanders.
Die Devils werden von Taylor Hall getragen. Der Flügel spielt eine absolute Traum-Saison (bislang 26 Tore und 40 Assists) und hat in den letzten 21 Partien immer gepunktet. Hischier kommt als zweitbestem Spieler New Jerseys ebenfalls eine wichtige Rolle zu. Obwohl das Team zuletzt auf ihre Nummer 1 im Tor, Cory Schneider, verzichten musste, gewann es weiter. Aktuell sieht es nicht so aus, als würden die Devils noch einbrechen.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 72%
Wie bitter für Dean Kukan. Da hat sich der Zürcher in den letzten Spielen endlich in der NHL etabliert, und nun fällt er verletzt bis zu vier Wochen aus. Dabei hätte Columbus etwas Konstanz nötig. Zuletzt wechselten sich Sieg und Niederlage meistens ab.
Die Franchise aus dem US-Bundesstaat Ohio sitzt derzeit auf dem letzten Wild-Card-Platz, der noch für die Playoffs berechtigt. Der Vorsprung auf die Islanders oder die Carolina Hurricanes beträgt nur vier, respektive fünf Punkte. Wollen die Blue Jackets die Playoffs sichern, brauchen sie einen guten Endspurt.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 66%
Die Toronto Maple Leafs müssen die nächsten Tage zwar auf Auston Matthews verzichten (Schulterverletzung), das dürfte allerdings zu verkraften sein. Genau wie die Tampa Bay Lightning, und die Boston Bruins dürfen sie bereits mit den Playoffs planen.
Derweil ist das nächste Saison-Highlight der Montreal Canadiens, der Ottawa Senators und der Buffalo Sabres die Draft-Lotterie Ende April.
Es könnte eng werden für Denis Malgin und seine Florida Panthers. Auch wenn sie zuletzt gut in Form waren (sieben Siege aus den letzten zehn Spielen) und den Rückstand auf die Wild-Card-Plätze etwas verkürzen konnten, liegen sie immer noch sieben Punkte hinter Columbus. New Jersey dürfte sowieso nicht mehr einzuholen zu sein. Zudem muss Malgin wegen einer Verletzung am Bein einige Wochen pausieren.
Das Problem der Panthers liegt vor allem darin, dass sie dem Spiel nicht den Stempel aufdrücken können. Die «Cats» werden von den meisten Gegnern dominiert. Sie lassen ligaweit die zweitmeisten Schüsse auf ihr Tor zu (34,7 Schüsse pro Spiel).
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 33%
Neben Nashville haben auch die Winnipeg Jets die Playoff-Qualifikation schon fast auf sicher. Dallas und St.Louis kämpfen um die Wild-Card-Plätze. Die Chicago Blackhawks spielen in der heissen Phase keine Rolle mehr.
Obwohl sie in der stärkeren Western Conference spielen, dürfen Roman Josi, Kevin Fiala und Yannick Weber mit der Planung der Playoffs beginnen. Nach einem eher harzigen Saisonstart sind die Predators so richtig in Schwung gekommen. Spätestens seit der Rückkehr von Josis Verteidigungspartner Ryan Ellis ist das Team mit der besten und produktivsten Defensive der Liga ein Anwärter auf den Stanley Cup.
Bleibt Nashville in den Playoffs von Verletzungen verschont, könnte es dieses Jahr tatsächlich reichen. Pekka Rinne ist ein grosser Torhüter und Juuse Saros hat diese Saison gezeigt, dass er eine stabile Nummer 2 ist. Die Verteidigung ist über jeden Zweifel erhaben. Und mit der Ankunft von Kyle Turris und dem Comeback des zurückgetretenen Mike Fisher ist auch im Angriff die nötige Tiefe da.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 100%
Lange hat es so ausgesehen, als wären die Minnesota Wild in diesem Jahr nicht auf Playoff-Kurs. Doch insbesondere in den letzten Spielen haben Nino Niederreiter und Co. den Turnaround geschafft. Von den letzten zehn Partien gewannen sie deren sieben. Aktuell liegen die Wild auf dem dritten Platz der Central Division und haben vier Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz.
Niederreiter selbst sucht noch nach der Playoff-Form. Er hat den Tritt nach seiner zweiten längeren Verletzungspause in dieser Saison noch nicht wieder gefunden. Will Minnesota die Playoff-Teilnahme sichern, brauchen sie den Churer aber wieder in Bestform.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 88%
Nach einer guten ersten Saisonhälfte ist Colorado wieder in die unteren Regionen der Central Divison gefallen. Der Rückstand auf Calgary, das den zweiten Wild-Card-Platz besetzt beträgt zwar nur zwei Punkte, doch die Formkurve der «Avs» zeigte zuletzt nach unten. Ihnen fehlt zudem auch Sven Andrighetto, der seit nunmehr fast drei Monaten mit einer Beinverletzung ausfällt.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 23%
Hinter Vegas liegen mit San Jose, Anaheim, Los Angeles und Calgary gleich vier Teams innert zwei Punkten. Zwei davon werden sich direkt über die Division für die Playoffs qualifizieren, die anderen haben die Chance es über die Wild-Card zu schaffen.
Luca Sbisa steckt weiterhin mitten in einem Märchen. Seine Golden Knights werden als erstes Expansionsteam überhaupt gleich in ihrer ersten NHL-Saison den Sprung in die Playoffs schaffen. Und das nicht etwa knapp, sondern mit dem Gewinn der Pacific Divison. Aktuell haben sie zwölf Punkte Vorsprung auf den nächsten Verfolger San Jose.
Wie lange kann das Märchen noch weitergehen? Glaubt man NHL-Analyst Dom Luszczyszyn, hat die jüngste Franchise derzeit eine 13-prozentige Chance, den Stanley-Cup-Final zu erreichen.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 100%
San Jose um Timo Meier darf sich im Gegensatz zu Vegas noch nicht in Sicherheit wähnen. Der Vorsprung auf die Plätze, die nicht zu den Playoffs berechtigen beträgt nur mickrige zwei Punkte. Auch die Form ist nicht über alle Zweifel erhaben. Nach drei Siegen in Serie Mitte Februar, folgten zuletzt drei Niederlagen.
Die Qualität des Kaders und die Erfahrung der letzten Jahre spricht aber dafür, dass die Sharks am Ende den Sprung in die Playoffs dennoch schaffen. Im Moment hapert es vor allem noch bei der Schussgenauigkeit. Nur jeder elfte Schuss aufs gegnerische Tor geht auch tatsächlich rein.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 78%
Auch Anaheim steckt noch mitten im Playoff-Kampf. Die Ducks liegen einen Punkt hinter den San Jose Sharks auf dem dritten der Platz der Pacific Division. Der Vorsprung auf Calgary beträgt ihrerseits einen Punkt.
Derzeit ist Reto Berra wieder im Kader der Kalifornier, da John Gibson verletzt ausfällt. Es ist auch möglich, dass er in den allfälligen Playoffs zum einen oder anderen Einsatz kommt. Gibson und Miller waren zuletzt äusserst verletzungsanfällig.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 67%
Vancouver hat die Playoff-Chancen bereits begraben und träumt stattdessen von der Draft-Lotterie und Rasmus Dahlin. Die Mannschaft um den Langenthaler Sven Bärtschi ist aktuell das viertschlechteste Team der NHL. Der Rückstand auf den zweiten Wild-Card-Platz beträgt 18 Punkte. Das ist nicht aufzuholen.
Playoff-Wahrscheinlichkeit nach NHL-Analyst Dom Luszczyszyn: 0%
Was bedeuten diese Situationen nun für das Kader der Nati an den Weltmeisterschaften im Mai? Schliesslich steht der Sinn nach der Schlappe von Pyeongchang nach Wiedergutmachung.
Mit dem Trio aus Nashville (Josi, Fiala, Weber) darf man an der WM nicht rechnen. Wenn alles normal läuft, werden sie dann noch im Stanley-Cup-Rennen beschäftigt sein. Derzeit sieht es so aus, als müsste Patrick Fischer auch auf Nico Hischier, Mirco Müller und Nino Niederreiter verzichten. Sollten Nashville, Minnesota oder New Jersey in der ersten Runde ausscheiden, stünden diese Spieler aber wohl zur Verfügung.
Auch Luca Sbisa, Timo Meier und Dean Kukan werden an der WM aller Voraussicht nach fehlen. Bei Sven Bärtschi dürfte es sich gleich verhalten. Der Spieler der Canucks ist zwar nicht in den Playoffs engagiert, hat aber noch keinen Vertrag für die kommende Saison. Da wird er an der WM wohl keine Verletzung riskieren wollen.
Wie im letzten Jahr darf Patrick Fischer höchstwahrscheinlich auf die Dienste von Denis Malgin zählen. Der Solothurner war bereits beim WM-Turnier von Paris und Köln einer der besten Schweizer. Auch Sven Andrighetto könnte dabei sein, sofern er wieder gesund ist.