«Informierte mich auf Wikipedia über St.Louis»: Suter steckt in einer kniffligen Situation
Die St.Louis Blues blicken auf einen mässigen Saisonstart zurück. In der Central Division stehen die Blues auf dem zweitletzten Platz und haben nur sechs von den bisherigen 17 Saisonspielen gewonnen. Da ist es selbstredend, dass auch Neuzugang Pius Suter nicht glücklich ist mit dem bisherigen Saisonverlauf. «Wir sind natürlich unzufrieden und haben uns das anders vorgestellt. Wir müssen einen Weg finden, um öfters zu gewinnen», sagt der 29-Jährige zum Saisonstart.
Persönlich sieht seine Statistik nicht schlecht aus. Mit zehn Skorerpunkten (5 Tore und 5 Assists) ist Suter der Topskorer des Teams. Trotzdem findet der Schweizer seine Leistungen durchzogen und hält fest: «Es hat noch Luft nach oben, sowohl bei den Punkten als auch im Spielstil, besonders in der Offensive. Die Zeit, die ich in der Offensivzone verbringe und den Puck halte, die kleinen Dinge allgemein, müssen besser werden.» Auch in der Verteidigung sieht Suter noch Potenzial: «Wenn man zu lange defensiv spielt, wird es schwierig, Spiele zu gewinnen.»
Durch die enttäuschenden Resultate kommt es aktuell auch immer wieder zu Wechseln in den verschiedenen Linien. «Man lernt sich immer besser kennen und versucht auch die Chemie aufzubringen», erklärt der Offensivspieler. Seit der letzten Saison steht Jim Montgomery beim Stanley-Cup-Sieger 2019 an der Bande. «Er hat eine Vision, wie er spielen möchte und macht klare Ansagen. Er macht auch gerne im Spiel gewisse Anpassungen», sagt Suter über seinen neuen Trainer.
Die Blues sind nach den Chicago Blackhawks, Detroit Red Wings und Vancouver Canucks die vierte NHL-Station für Suter, welcher 2020 den Schritt nach Nordamerika gewagt hat. Die Stadt, welche ihm bisher am besten gefallen hat, ist Vancouver, auch weil es ähnlich wie in der Schweiz ist.
Aber auch in St.Louis fühlt sich Suter wohl, auch wenn ihm die Berge fehlen: «Es ist etwas ruhiger, aber auch hier ist es sehr schön, mit viel Grün rundherum. Auch das Wetter war bisher sehr gut, obwohl ich das nicht erwartet habe.» Vor seinem Wechsel wusste er aber noch nicht so viel über seine zukünftige Heimat. «Ich habe mich über Wikipedia informiert», gesteht Suter und führt weiter aus: «Ich kannte noch niemanden, der hier spielt, aber von ehemaligen Spielern, mit denen ich im Team war, hörte ich sehr viel Positives.» Bei den Blues gefällt ihm aktuell auch das Umfeld, in dem er sich befindet: «Es ist sehr familiär. Rund um das Stadion sind die Leute sehr freundlich, egal ob Security oder andere Mitarbeiter.»
Ein grosses Highlight für Suter werden natürlich auch die Olympischen Spiele. Erstmals seit 2014 werden auch die Spieler der NHL dabei sein. Für Suter ist es nach 2018 die zweite Olympiateilnahme. Auch wenn der Fokus noch nicht riesig darauf gerichtet ist, ist die Vorfreude gross erklärt Suter und sagt: «Für die Nationalmannschaft zu spielen und bei Olympia dabei zu sein, ist immer etwas sehr Spezielles.»
Für Suter sind Kanada und die USA die klaren Favoriten beim Turnier in Mailand, aber er stellt auch klar: «Es ist immer nur ein Spiel, auf das es darauf ankommt. Da kann alles passieren.»
Angesprochen auf seine Vertragssituation und ob diese etwas mit der kommenden Heim-WM zu tun hat, verneint Sutter. Die Weltmeisterschaften 2023 und 2025 verpasste Suter, da er noch bei keinem Team für die folgende Saison unter Vertrag stand. Im Sommer hat der 29-Jährige einen Zweijahresvertrag unterschrieben und muss sich im kommenden Sommer um keine Verhandlungen kümmern. Trotzdem sagt Suter klar und deutlich: «Wir wollen in die Playoffs. Darum sollte die WM gar kein Thema sein.» Letztmals war Suter 2022 an einer Weltmeisterschaft dabei.
