Der EV Zug verliert drei Mal in Serie, ohne dabei selbst auch nur ein Tor zu schiessen. Fribourg-Gottéron reiht ebenfalls drei Niederlagen aneinander. Die zwei besten Teams der National League schwächeln ausgerechnet kurz vor den Playoffs. Müssen sich die Fans der beiden Klubs sorgen?
Grundsätzlich nicht. Erstens sind es nur drei Niederlagen in einer sonst sehr überzeugenden Saison. Und zweitens haben der EVZ und Gottéron die Playoff-Qualifikation längst gesichert, während es für die Mannschaften hinter ihnen noch um viel geht. Dennoch sollten die zwei dominierenden Teams dieser Saison schauen, dass sich gewisse Unzulänglichkeiten nicht zu Gewohnheiten entwickeln.
0:4 gegen Genf, 0:4 gegen Lausanne und 0:3 nochmals gegen Lausanne – wo die Probleme beim EVZ in den letzten drei Spielen lagen, ist auf den ersten Blick klar. Der Supersturm mit Spielern wie Grégory Hofmann, Jan Kovar, Dario Simion, Fabrice Herzog, Carl Klingberg oder Reto Suri schiesst keine Tore mehr.
Das wäre nicht wirklich beunruhigend, wenn es die Zuger dennoch regelmässig schaffen würden, zu guten Torchancen zu kommen. In den letzten drei Spielen war dies aber nicht mehr immer so. Während die Zentralschweizer bei ihrem letzten Sieg gegen Davos noch Chancen für 4,2 Tore (Expected Goals) herausspielten und insgesamt sieben Tore erzielten, blieben sie gegen Genf und Lausanne zwei Mal unter 2,0 Expected Goals in einem Spiel.
Es war sogar so, dass sich die Zuger zwei Mal haben dominieren lassen müssen. Gegen Servette und im ersten der Duelle mit Lausanne war der EVZ praktisch chancenlos.
Dabei hat es sicherlich nicht geholfen, dass die Mannschaft von Dan Tangnes in allen drei Spielen sehr viele Strafen in Kauf nahm und das Unterzahlspiel – eigentlich das Beste der Liga – für einmal nicht funktionierte. Doch das kann man aus Sicht der Zuger auch ins Positive drehen: Die Effizienz, die Disziplin und das Unterzahlspiel waren die ganze Saison nie ein Problem. In den letzten zwei Spielen gegen Biel und die ZSC Lions hat man die Möglichkeit, den Tritt wiederzufinden und bereit zu sein für die Playoffs.
Fribourg-Gottéron ist derzeit immer noch Leader, hat aber seine letzten drei Spiele ebenfalls verloren. Im Gegensatz zu Titelverteidiger Zug haben die Drachen dabei auch Tore erzielt, doch es gibt ein anderes Problem: Die Freiburger scheinen in der Schlussphase der Regular Season eine Auswärtsschwäche zu entwickeln.
Acht Auswärtsspiele hat Gottéron im Jahr 2022 absolviert und sechs davon verloren – zuletzt in Zug, Lugano und in Ambri. Davor gab es auch Niederlagen in Langnau, Genf und Zürich.
Der Grund für die Probleme bei den Drachen ist ziemlich schnell gefunden: Die Goalieleistung hat nachgelassen. Insbesondere auswärts waren Reto Berra und Connor Hughes zuletzt verwundbar. So bringen die sonst defensiv so stabilen Freiburger ihre Führungen nicht mehr über die Zeit.
Das Positive aus Sicht Gottérons ist, dass es in den Playoffs mindestens bis in den Halbfinal Heimvorteil haben wird – und vor den eigenen Zuschauern ist das Team von Christian Dubé eine Macht.
Dini Mère
Jacques #23