Der EV Zug ist wieder auf Kurs. Nach einem dominanten 6:1-Heimsieg führt man in der Viertelfinal-Serie gegen den SC Bern 2:1.
Was für ein Unterschied zu den letzten Wochen und auch dem missglückten Playoff-Auftakt mit der Heimniederlage am Sonntag. Das 4:1 in Bern scheint für den EVZ eine Art Dosenöffner gewesen zu sein, zurück zur Souveränität und dem Selbstverständnis eines Meisterschafts-Mitfavoriten.
Mit drei Toren im Mitteldrittel erstickten die Zuger sämtliche Hoffnungen auf ein Berner Comeback wie vor vier Tagen - vom 1:3 zum 4:3 - im Keim. Sogar das Powerplay funktioniert seit dem Spiel 2 wieder, wie am Dienstag war Dario Simion zum 3:0 in Überzahl erfolgreich. Es war das Tor, das SCB-Goalie Adam Reideborn in der 27. Minute aus seinem Kasten «vetrieb». Besser wurde es aber auch mit Philip Wüthrich nicht.
Zuvor hatten auch die schwedischen Verteidiger Lukas Bengtsson und Niklas Hansson ihren Landsmann Reideborn bezwungen, spätestens das 4:0 durch den Zuger Vorkämpfer Fabrice Herzog 80 Sekunden vor der zweiten Pause war bereits mehr als eine Vorentscheidung. Im Schlussdrittel jubelte auch noch der 17-jährige Leon Muggli, der von einer ganzen Reihe NHL-Scouts beobachtet wurde, über sein erstes Playoff-Tor.
Nach dem ersten Heimsieg dieser Serie scheinen die Vorteile nun deutlich bei Zug, das am Ende der Qualifikation kaum noch ein Bein vor das andere gebracht hatte und den 4. Platz nur knapp verteidigen konnte. Auch die Sperre von Captain Jan Kovar fiel nicht ins Gewicht, der Tscheche war zuletzt sowieso völlig ausser Form geraten. Der SCB hingegen muss nach zwei Niederlagen in Folge mit dem Gesamtskore von 2:10 Toren dringend über die Bücher, er war am Donnerstagabend auf allen Ebenen überfordert.
Zug - Bern 6:1 (1:0, 3:0, 2:1)
7200 Zuschauer.
SR Piechaczek (GER)/Hürlimann, Altmann/Burgy.
Tore: 3. Bengtsson (Leuenberger) 1:0. 25. Hansson (Michaelis, Eder) 2:0. 27. Simion (Martschini, Michaelis/Powerplaytor) 3:0. 39. Herzog (Leuenberger) 4:0. 46. (45:18) Muggli (Eder) 5:0. 47. (46:27) Wingerli (Simion) 6:0. 57. Nemeth (Powerplaytor) 6:1.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Herzog; Bader.
Zug: Genoni; Bengtsson, Geisser; Hansson, Stadler; Schlumpf, Gross; Muggli; Simion, Wingerli, Herzog; Eder, Michaelis, Biasca; Martschini, Senteler, Sheen; Allenspach, Leuenberger, Suri; Derungs.
Bern: Reideborn (27. Wüthrich); Untersander, Nemeth; Loeffel, Kreis; Kindschi, Maurer; Paschoud; Lehmann, Baumgartner, Scherwey; Vermin, Kahun, Luoto; Bader, Sceviour, Moser; Sablatnig, Knight, Kummer; Ritzmann.
Bemerkungen: Zug ohne Hofmann, O'Neill, Riva (alle verletzt) und Kovar (gesperrt), Bern ohne Honka (überzähliger Ausländer) und Pokka (verletzt).
Der Lausanne HC führt in der Viertelfinalserie nach dem ersten Heimsieg mit 2:1. Beim 3:2 müssen sie aber unnötig lange bangen.
Ausgerechnet – oder vielleicht gerade deswegen – die Serie mit den langen Anfahrtswegen hatte mit zwei Auswärtssiegen begonnen. Im Spiel 3 korrigierte Lausanne aber mit einer konzentrierten Leistung diese Gesetzmässigkeit. Ein Doppelschlag durch Andrea Glauser in Überzahl (9.) und Lukas Frick (11.) brachte die Waadtländer schon früh aus Kurs.
Der HCD tat sich schwer (17:34 Schüsse), durfte aber lange auf den zweiten Auswärtssieg hoffen. Der Anschlusstreffer durch Marc Wieser kurz vor der zweiten Pause konterte Lausanne jedoch schon nach 85 Sekunden des Schlussdrittels mit dem 3:1. Es war eine Verkettung von Missgeschicken. Erst eroberte der junge Neo-Internationale Théo Rochette den Puck in der neutralen Zone, dann liess sich Enzo Guebey von Jiri Sekac düpieren, der dann Goalie Sandro Aeschlimann zwischen den Schonern erwischte.
Die Führung kontrollierte Lausanne dann ohne grössere Probleme, auch wenn Valentin Nussbaumer sieben Minuten vor Schluss aus ziemlich heiterem Himmel noch auf 2:3 verkürzte. Auch der Schachzug von HCD-Coach Josh Holden, wie am Sonntag auf den Stürmer Aleksi Mustonen zu setzen, der damals mit dem Ausgleich den Sieg in der Verlängerung erst möglich gemacht hatte, zeigte keine Wirkung. Es spricht einiges dafür, dass am Samstag im Spiel 4 wieder der Verteidiger Kristian Näkyvä zum Zug kommen wird.
Lausanne - Davos 3:2 (2:0, 0:1, 1:1)
9364 Zuschauer.
SR Lemelin (USA)/Mollard, Steenstra (CAN)/Stalder.
Tore: 9. Glauser (Powerplaytor) 1:0. 11. Frick (Suomela) 2:0. 38. Wieser (Nordström) 2:1. 42. Sekac (Rochette) 3:1. 53. Nussbaumer (Corvi) 3:2.
Strafen: 2mal 2 plus 5 Minuten (Hügli) plus Spieldauer (Hügli) gegen Lausanne, 6mal 2 Minuten gegen Davos.
PostFinance-Topskorer: Suomela; Bristedt.
Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Marti; Genazzi; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Salomäki; Bozon, Jäger, Raffl; Holdener, Almond, Pedretti; Hügli.
Davos: Aeschlimann; Dominik Egli, Dahlbeck; Guebey, Jung; Fora, Barandun; Minder; Stransky, Corvi, Nussbaumer; Ambühl, Rasmussen, Bristedt; Wieser, Nordström, Frehner; Gähler, Chris Egli, Mustonen; Parrée.
Bemerkungen: Lausanne ohne Perrenoud (verletzt), Haapala und Kovacs (beide überzählige Ausländer), Davos ohne Gredig, Knak, Prassl, Schneeberger (alle verletzt) und Näkyvä (überzähliger Ausländer). Davos von 58:50 bis 59:28 ohne Torhüter.
Aktuelle
Note
7
Ein Führungsspieler, der eine Partie entscheiden kann und sein Team auf und neben dem Eis besser macht.
6-7
Ein Spieler mit so viel Talent, dass er an einem guten Abend eine Partie entscheiden kann und ein Leader ist.
5-6
Ein guter NL-Spieler: Oft talentierte Schillerfalter, manchmal auch seriöse Arbeiter, die viel aus ihrem Talent machen.
4-5
Ein Spieler für den 3. oder 4. Block, ein altgedienter Haudegen oder ein Frischling.
3-4
Die Zukunft noch vor sich oder die Zukunft bereits hinter sich.
Die Bewertung ist der Hockey-Notenschlüssel aus Nordamerika, der von 1 (Minimum) bis 7 (Maximum) geht. Es gibt keine Noten unter 3, denn wer in der höchsten Liga spielt, ist doch zumindest knapp genügend.
5,2
09.22
5,2
09.23
5,2
01.24
Punkte
Goals/Assists
Spiele
Strafminuten
Er ist
Er kann
Erwarte
Entweder Zug hat plötzlich diesen ominösen Playoff Schalter gefunden, oder Bern ist einfach dermassen nicht Playoff tauglich.