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Jann Billeter und Stefan Bürer: «Es gibt ein Leben ausserhalb von SRF»

Ein halbes Berufsleben beim SRF – dann suchten sich Jann Billeter und Stefan Bürer neue Herausforderungen.
Ein halbes Berufsleben beim SRF – dann suchten sich Jann Billeter und Stefan Bürer neue Herausforderungen.bild: keystone/watson
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Billeter und Bürer im Doppel-Interview: «Es gibt ein Leben ausserhalb von SRF»

Stefan Bürer und Jann Billeter haben 28 respektive 24 Jahre beim Schweizer Fernsehen gearbeitet und waren bei Sport- und Eishockeyübertragungen feste Grössen. Auf die letzte Saison hin haben sie zu MySports respektive den SC Rapperswil-Jona Lakers gewechselt. Ein Gespräch über Fernsehen, Eishockey und vieles mehr.
14.07.2022, 14:28
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Früher ist man beim staatstragenden Fernsehen in der Sänfte der Festanstellung der Pension entgegengetragen worden. Weshalb sind Sie aus dieser Sänfte ausgestiegen?
Stefan Bürer: Bei mir hatten sich die Umstände durch Corona und Sparmassnahmen verändert. Dies bewegte mich dazu zu überlegen, ob ich bis zur Pension bei SRF bleiben möchte.
Jann Billeter: MySports fragte, ob es mich interessieren würde, bei ihnen zu arbeiten, und es reizte mich, den Fokus mal voll aufs Hockey zu legen. Bei SRF war Eishockey vor allem ab den Playoffs relevant, doch mich interessierte schon Runde 1. Es reizte mich, nach 24 Jahren etwas anderes zu machen, ein neues Umfeld kennenzulernen.

Wie sahen diese Sparmassnahmen in der Arbeit konkret aus?
Stefan Bürer: Wir waren nicht mehr vor Ort, was für jeden Kommentator schwierig ist. Man kann das für eine gewisse Zeit machen, aber man verliert den Bezug zu der Sportart, den Athleten, den Betreuern. Nicht dort zu sein, wo es passiert, das wollte ich nicht.

Die Einsparung ist minim, wenn Sie nicht nach Paris an die French Open reisen.
Stefan Bührer: Das mag so sein, aber der Entscheid wurde so gefällt. Vor allem auch bei den weiten Turnieren wie den Australian Open und den US Open.

Wie fielen die Reaktionen auf die Kündigungen aus? Haben Sie miteinander geredet?
Stefan Bürer: Ich war in den Gesprächen mit den Lakers und hörte, dass Jann geht. Ich rief ihn an dem Tag an, kurz bevor er seinen Wechsel bekannt gab. Aber miteinander gesprochen haben wir nicht.
Jann Billeter: Ich hatte die Anfrage und entschied mich zu diesem Schritt, wobei die Bedingung war, dass MySports die Hockeyrechte wieder erhält. Bis zum Ende der Verhandlungen konnte ich mit niemandem darüber reden. Plötzlich ging alles schnell. Als ich Ende Mai 2021 kündigte, lief die Hockey-WM. Ich rief Susan Schwaller, die Chefredaktorin von SRF Sport, an und sie fiel aus allen Wolken. Ich erklärte ihr, dass ich die Chance bekomme, mich zu 100 Prozent mit meiner Leidenschaft Eishockey zu beschäftigen und so verstand sie meinen Entscheid. Das Bedauern, der Schock war gross.

Was haben sie bei Ihnen gesagt, Stefan Bürer?
Stefan Bürer: Ich kenne Markus Bütler, den CEO der Lakers, schon sehr lange. Mehr aus Spass sagte ich vor Jahren zu ihm: Wenn ich mal den Job wechsle, komme ich zu euch. Im Frühling 2021 rief er mich an und sagte, dass diese Stelle geschaffen werde und ich in die Geschäftsleitung aufgenommen würde, wenn ich den Job möchte. Das machte es für mich interessant und so begannen die Überlegungen. Ich schrieb Roland Mägerle, dem Leiter SRF Sport, dass ich dringend mit ihm reden müsse. Er rief mich an und sein erster Satz war: Aber nicht du auch noch. Ich erklärte ihm meinen Entscheid und er sagte: Wenn du dies als Chance siehst, ist es gut für dich, aber für uns ist es schlecht.

Wie reagierten die Kollegen? Rieben sie sich heimlich die Hände, weil zwei Plätze frei wurden?
Jann Billeter: Ich denke nicht. Jene, die reagierten, bedauerten meinen Entscheid. Irgendwie war es verrückt: Nach meiner Kündigung bekam ich so viel Wertschätzung wie noch nie.

Hätte Sie das fast noch umgestimmt?
Jann Billeter: Nein, aber Wertschätzung ist halt immer ein grosses Thema. Und ich wusste nicht, welchen Status ich im Haus gehabt hatte.
Stefan Bürer: Bei mir war es genauso. Ich habe alle Nachrichten gesammelt und kürzlich wieder durchgelesen: Es war schön, welche Reaktionen da gekommen sind. Offensichtlich haben wir in diesem Haus nicht alles falsch gemacht.

Konnten Sie diese Wertschätzung nicht in bare Münze umwandeln?
Stefan Bürer: Bei SRF gibt es eine festgelegte Lohnstruktur und da waren wir beide an der oberen Grenze angelangt. Es gibt keine «Star-Verträge».

Aber es gab die Möglichkeit für Nebenverdienste ...
Stefan Bürer: Ein Moderator wie Jann hat eine andere Ausgangslage, weil die Leute sein Gesicht kennen. Ich als Kommentator war nicht so oft vor der Kamera, man ist kein Gesicht, das so wahrgenommen wird.

Ist es eine grosse Einnahmequelle?
Jann Billeter: Es besteht ein Markt für Moderatoren. Firmen stellen Anlässe auf die Beine, bezahlen für eine Location, das Catering und die Technik viel Geld und brauchen einen guten Moderator. TV-Moderatoren, gerade vom Sport, sind geeignet, weil wir ohne Teleprompter moderieren, Interviews führen können und Auftritte vor Publikum gewöhnt sind. Diese Nebenbeschäftigungen muss man bewilligen lassen, aber für mich gab es nie Konflikte.

Kann das Salär des Fernsehens verdoppelt werden?
Jann Billeter: Dafür hatte ich keine Zeit. Ich war zu 80 Prozent bei SRF angestellt und das genoss immer erste Priorität. Der Sportkalender gibt während eines Jahres viel vor. Aber klar, solche Auftritte sind ein Teil des Gesamteinkommens. Als wegen der Pandemie viele Events abgesagt wurden, spürte ich das extrem.
Stefan Bürer: Ich habe in den letzten 20 Jahren immer wieder intern gesagt, dass das Lohnsystem falsch ist. Es kann nicht sein, dass jene, die den Kopf raushalten und bisweilen nass werden, gleichviel verdienen wie andere im Hintergrund. Das heisst nicht, dass diese Arbeit weniger wert ist, aber die Aushängeschilder sollten entsprechend entlöhnt werden. Wobei ich sagen muss: Ich habe anständig verdient und nicht wegen des Geldes gewechselt.
Jann Billeter: Ich bin auch nicht aus finanziellen Gründen zu MySports gegangen.

Sie verdienen aber schon mehr, oder?
Jann Billeter: Ich verdiene anders. Ich bin im Mandat für eine definierte Anzahl Sendungen angestellt, was während der Saison einem Pensum von 100 Prozent entspricht. Daneben habe ich die Möglichkeit, andere Aufträge anzunehmen.

Was machen Sie denn nun, in der hockeyfreien Zeit?
Jann Billeter: Da habe ich Moderationsaufträge. Zuletzt war ich für Sunrise im Einsatz, zudem arbeite ich immer wieder für AMAG, beispielsweise an einem Event von Skoda, bei dem alle Markenverantwortlichen der Schweiz zusammenkommen und ich durch den Tag führe. Es ist eine sehr aufwändige Aufgabe, die eine gute Vorbereitung braucht, zumal ich an diesem Event der einzige Nicht-Insider bin. Es hat nichts mit Sport zu tun, ist aber sehr interessant und abwechslungsreich. Zudem halte ich Referate und aktuell bin ich in die Entwicklung für die neue Saison involviert.

Jann Billeter mit Bart
Jann Billeter fühlt sich im MySports-Studio pudelwohl.Bild: MySports

Sie sind von Angestellten zu Managern geworden. War das auch eine Herausforderung?
Jan Billeter: Für mich total, ich wollte mich und meine Ideen einbringen. Bei MySports haben wir ein junges Team, sodass ich meine Erfahrung weitergeben kann, ohne dass ich Chef sein muss. Ich wollte nie eine leitende Funktion, sondern immer spielen, respektive Programm machen.
Stefan Bürer: Für mich war der Einsitz in der Geschäftsleitung ausschlaggebend. Es war reizvoll, in einem relativ kleinen KMU mitgestalten zu können, in einer kleinen GL etwas zu bewegen. Das kennt man als Angestellter bei SRF nicht. Dort hat man Ideen und bis zur Umsetzung kann es relativ lange dauern. Bei den Lakers ist das ganz anders und für mich mit 58 Jahren eine Herausforderung.
Jann Billeter: Auch bei uns sind die Wege viel kürzer.

Macht es Spass?
Stefan Bürer: Extrem. Erstmals in meinem Leben habe ich einen Bürojob, ziemlich geregelt. Aber ich kann wie früher etwas machen, wofür ich eine Leidenschaft habe. Dieses Glück haben nur wenige Leute.

Im Normalfall halten die Klubs den Medienverantwortlichen von vielen Dingen fern, weil man Angst vor seinen Kontakten zu den Journalisten hat. Bei den Lakers hat man den Kommunikationsverantwortlichen in die GL genommen. War es ein bewusster Entscheid.
Stefan Bürer: Absolut, unter anderem wollte der Klub mich, um von meinem Netzwerk profitieren zu können und die Marke SCRJ Lakers breiter abzustützen, zu etablieren, dafür zu sorgen, dass sie ernst genommen wird. Ich habe das Glück, mit Leuten arbeiten zu können, die für solche Dinge sehr offen sind, da denke ich auch an Sportchef Janick Steinmann und Trainer Stefan Hedlund, die zu ungewöhnlichen Dingen bereit sind. Als kleiner Klub kommt man nur weiter, wenn man sich so öffnet. Es ist der richtige Weg für uns.

Sie waren beide eine Ewigkeit beim SRF. War das nun fast so, wie wenn man ein Haustier auswildern würde?
Jann Billeter: Ein Haustier wäre dann eher in Gefahr, aber so habe ich mich nie gefühlt.
Stefan Bürer: Beim Fernsehen bewegt man sich wie in einer Art Bubble, die man für das Wichtigste hält. Bevor ich SRF verliess, haben mir andere Leute gesagt: Du wirst sehen, es gibt ein Leben ausserhalb von SRF. Und es ist tatsächlich so, man kommt an einen anderen Ort und andere Dinge werden wichtig. Das ist ein spannender Prozess.

Stefan Bürer, Sie sind quasi weg von der Öffentlichkeit. Führte das zu Entzugserscheinungen?
Stefan Bürer: Ich habe lange Radio gemacht, bevor ich zum Fernsehen ging und wurde wohl auch deshalb Kommentator und nicht Moderator. Mir war es nie so wohl vor der Kamera. Eigentlich geniesse ich es, wenn ich nicht im Rampenlicht bin.

Jann Billeter, haben Sie in der ersten Saison bei MySports Ideen entwickelt, die nun umgesetzt werden?
Jann Billeter: Wir sind an der Weiterentwicklung in diversen Bereichen, kreieren auf die kommende Saison neue, innovative Formate. Dies, weil wir mit MySports nun erstmals die Gesamtrechte der National League haben. Früher konnten wir als Pay-Sender erst ab 23 Uhr in die «freie Welt» hinaus. Nun werden unsere Studio-Shows in der ganzen Schweiz, auf Deutsch und Französisch zu sehen sein. Und nicht nur das – auch unsere Highlights-Shows gibt's nach sämtlichen Hockeyrunden verlässlich nach Spielschluss im Free-TV bei TV24 und online bei «Blick» zu sehen.

Kommt diese Sendung immer zur selben Zeit?
Jann Billeter: Das ist wichtig, ja. Es muss verlässlich sein, die Zuschauer sollen sich an fixe Zeiten gewöhnen dürfen. Nächste Saison wird es im Free-TV soviel Eishockey geben wie noch nie. Am Dienstag ein Match, das Studio und die Highlights-Show online. Am Freitag und Samstag die Spiele bei uns im Pay-TV und die Highlights im Free-TV. Und am Sonntag das Spiel der Woche auf TV24, alles produziert von MySports. In der Westschweiz wird Léman bleu am Sonntag eine eigene Sendung mit Studio machen und im Tessin Tele Ticino.

Stefan Bürer, sind Sie sein Spin-Doctor? Kann er von Ihren Erfahrungen profitieren?
Stefan Bürer: Das kann man so nicht sagen. Wir haben einen regen Austausch, sprechen aber nicht viel über Fernsehprodukte, obwohl ich bei MySports ja noch ein NHL-Mandat habe. Als er neu zum Fernsehen kam, konnte er vielleicht von mir profitieren.
Jann Billeter: Sein letzter Match als Reporter von Radio Zürisee war mein allererster Hockeymatch für Radio Eulach. Das war im April 1994 bei Rappis Aufstieg. Er war eine Koryphäe.

Wie sind Sie mit MySports nach einer Saison privat und beruflich zufrieden?
Stefan Bürer: Ich fand schon früher, dass MySports im Eishockey ein super Produkt macht und schaue es nach wie vor gerne. Die Studio-Geschichten leben, es ist spannend, teilweise lustig – die Leute wollen unterhalten werden.

Hockey ist Entertainment. Ist dieser Gedanke beim SRF etwas ketzerisch?
Jann Billeter: Ich habe immer versucht, Informationen auf unterhaltende Art und Weise rüberzubringen. Aber bei MySports herrscht ein anderer Groove, und das zu erleben, hat mir gutgetan. Beim SRF legt man in der Tendenz eher etwas auf die Goldwaage, weil man es möglichst allen recht machen möchte, auch wenn dies nicht möglich ist. Bei MySports sendet man fürs Hockey-Publikum und wir kriegen extrem viel Goodwill von den Kunden.

Dürfen Sie erstmals parteiisch sein?
Jann Billeter: Nein, das will und kann ich ja nicht. Alle drücken mir zu Unrecht einen HCD-Stempel auf. Die Vorwürfe, nicht objektiv zu sein, kommen meistens von Fans, die selber subjektiv sind.
Stefan Bürer: Diese Diskussion hat mich 28 Jahre begleitet. In den Playoffs war immer die Frage, für oder gegen wen man ist. Ich wurde in all den Jahren als Fan und Gegner von jedem Klub bezeichnet oder beschimpft, so gesehen war ich also einigermassen neutral. Ich behaupte aber, jeder Kommentator hat eine Neigung zu einem Verein, denn irgendwo wird man mit dem Sport ja sozialisiert. Bei mir war das in Rapperswil. Und wenn man eine solche Neigung hat, versucht man sie zu verbergen, geht in Richtung Überkompensation und wird fast überkritisch.
Jann Billeter: Ich bin in Davos neben der Eisbahn aufgewachsen und liebe deshalb diesen Sport. Ich wohne aber seit 2005 in Rapperswil und war in den letzten Jahren mehr hier im Stadion als in Davos.

Im Gegensatz zum SRF findet man von MySports keine Zahlen im Internet.
Jann Billeter: Das ist so, unsere Währung sind Abonnenten. Aber klar, wenn wir auf TV24 sind, wird auch die Reichweite wichtig. Nicht vergessen darf man, dass man Reichweite erst zu Geld machen muss. Bei MySports hat man aber die Abo-Gebühr, quasi der Member-Beitrag für Hockey-Fans, direkt in der Kasse.

Bei den Lakers sind Sie in der GL und können Ihre Meinung auch in der Hockey-Politik einbringen, beispielsweise wenn es um die Anzahl Ausländer geht.
Stefan Bürer: Das hat mich schon vorher interessiert und jetzt kann ich mich aktiver beteiligen. Betreffend Ausländer bin ich gespalten. Ich verstehe die Sichtweise, dass mit sechs Ausländern Schweizer Spielern Plätze weggenommen werden. Auf der anderen Seite haben wir 14 Mannschaften, was für genügend Plätze sorgt. Dann kommt der Aspekt der Auswirkungen auf die Schweiz im Hinblick auf die Nationalteams. Da kann sich ein Blick zurück lohnen. Früher hatten wir zwei Ausländer und waren international nirgends. Mit der Erhöhung auf vier Ausländer ist die Qualität unserer Nati gestiegen, offenbar wurde der Konkurrenzkampf angeheizt. Nächste Saison werden wir – leider wegen des Krieges – eine unheimliche Liga haben, mit unglaublichen KHL-Spielern. Wenn ein Schweizer dann Powerplay spielen will, muss er extrem Gas geben. Und wer diesen Schritt gehen will, wird besser werden.

Ausser die Goalies.
Stefan Bürer: Das ist eine andere Diskussion und wird schwierig.
Jann Billeter: Ich bin betreffend 14 Teams in der National League kritisch eingestellt, denn schon letzte Saison konnten zwei Klubs nicht mithalten. Das muss man beobachten. Und ja, vielleicht hätte man sich fragen müssen, ob ein ausländischer Goalie zwei Lizenzen beansprucht.

Vermissen Sie in Ihrem neuen Leben irgendetwas?
Stefan Bürer: Bei allem, was am Ende bei SRF vielleicht nicht optimal gelaufen ist, kann ich sagen: Ich hatte eine grandiose Zeit. Aber ich vermisse das nicht und habe Distanz gewonnen. Für mich stimmt es.
Jann Billeter: Kolleginnen und Kollegen vermisse ich schon, es sind auch Freundschaften entstanden. Aber diese Menschen kann ich auch so treffen, zudem sieht man sich in den Stadien. Ich habe gemerkt, dass der Fokus voll auf Hockey mein Ding ist. Es ist spannend, abwechslungsreich, erfüllend. Als ich von Rappi nach Ambri an mein erstes Tessiner Derby fuhr, traf ich Tessiner Journalisten, die mich fragten, wann ich letztmals live an einem Tessiner Derby gewesen war. Das war 1999 im Playoff-Final, seither habe ich die Spiele am Fernsehen verfolgt, war im Studio und nicht in den Stadien. Ich habe Hockey meist moderiert, das Kommentieren folgte erst an der WM. Aber jetzt kann ich Hockey wieder richtig leben.
Stefan Bürer: Ich war auch immer erst in den Playoffs im Stadion und musste mir da teilweise Sprüche anhören. Von wegen: Ah, jetzt wird es wohl wichtig, wenn das SRF kommt. Aber wir hatten zuvor ja gar keine Rechte für Live-Spiele.
Jann Billeter: Das wird oft vergessen. Vor der Pay-TV-Ära konnte man erstmals in der ersten Runde der Playoff-Viertelfinals ein Spiel live schauen. Wir sprechen da von jeweils einem von vier Spielen. Leute, die sagen, dass das Pay-TV dem Free-TV etwas wegnimmt, vergessen völlig, dass durch Pay-TV das Angebot viel grösser gemacht wurde. Dass man von seinem Klub zu jeder Zeit jedes Spiel live schauen kann.

Schauen wir zum Abschluss nach vorne. Welchen Schlussrang wird Kloten nächste Saison belegen?
Stefan Bürer: Den 12. Platz.
Jann Billeter: Es wird spannend. Zwischen Kloten und Ajoie, ich sage Rang 14.

Wird es einen Absteiger geben?
Stefan Bürer: Nein.
Jann Billeter: Ich glaube auch nicht.

Wer wird Meister?
Stefan Bürer: Ich sage, dass die ZSC Lions es doch wieder einmal packen. Irgendwann müssen sie ja.
Jann Billeter: Wenn man auf Zürich oder Zug tippt, macht man nicht viel falsch. Aber ich sage Biel.

Und wo beendet der SCB die Regular Season?
Stefan Bürer: In den Top 6.
Jann Billeter: Der SCB wird die Playoffs spielen – ob sie von vom sechsten oder achten Platz aus dahin kommen, spielt keine Rolle.

Und was sind die Ambitionen der Lakers?
Stefan Bürer: Unser Ziel sind immer die Pre-Playoffs. Wir wissen, woher wir kommen und wo wir ungefähr hingehören. Es zeichnet den Klub aus, dass wir einigermassen bodenständig und realistisch sind.

Aus dem Eishockey-Magazin SLAPSHOT. Mitarbeit: Andy Maschek, Milena Zaugg.

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quelle: keystone / ennio leanza
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nothingtodisplay
14.07.2022 15:47registriert November 2014
"Nein, aber Wertschätzung ist halt immer ein grosses Thema. Und ich wusste nicht, welchen Status ich im Haus gehabt hatte."

Kündigungsgrund Nr. 1

Wenn einer nach 24 Jahren nicht weiss, welchen Status er im Betrieb hat, sollte man die Chefs aber zünftig rüffeln!
384
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Easy like sunday morning
14.07.2022 15:26registriert Juli 2022
Zwei sehr sympathische Rapperswiler 👍👍
204
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