Wir zeigen die Top 50 der besten Spieler der ersten Qualifikationshälfte in einer fünfteiligen Serie. Hier der fünfte und letzte Teil:
Stürmer, Davos
Nach einer Hüftoperation und dem Zwist mit Arno Del Curto stand der Liga-MVP (2016) und Meister (2015) letzte Saison zeitweise vor dem «Aus». Zum Glück für Davos läuft sein Vertrag bis 2021. Neuer Trainer, neues Glück – der Finne rockt in seiner sechsten HCD-Saison wie zu den besten Zeiten und hat bereits gleich viele Punkte (30) wie in der ganzen vorangegangenen Saison. Fällt seine Rekordmarke (2015/16, 62 Punkte)?
Stürmer, Zug
Der fleissige Kunstschütze (nach Mark Arcobello am meisten Schüsse) ist ein unermüdlicher Antreiber und trifft aus allen Lagen. Der beste Liga-Torschütze der verangenen Saison (30 Treffer) führt die Torschützenliste mit 19 Toren schon wieder an. Er ist in Zug noch besser als letzte Saison in Lugano. Das ist bemerkenswert: als teuerster Schweizer Stürmer ist er bei seinem neuen Arbeitgeber allerhöchstem Erwartungsdruck ausgesetzt.
Stürmer, Servette
Servettes Captain personifiziert die Erfolgsstory seines Teams. Der leidenschaftliche Energielieferant war schon immer eine unbeugsame Flügelfräse (meistbestrafter Spieler des Teams). Nun hat ihm der neue Trainer eine offensivere Rolle zugestanden – und siehe da: der WM-Silberheld von 2018 kann auch Tor und Assist und ist auf dem Weg zu einem neuen Rekord: schon 20 Punkte – und mehr als 21 pro Saison waren es bisher noch nie.
Stürmer, SCB
Die flinke Tanzmaus erspäht die kleinste Lücke. Der smarte «Shooter» (am meisten Torschüsse der Liga) punktet konstant wie ein Uhrwerk (in der vierten Saison hintereinander mehr als ein Punkt pro Spiel) und ist Berns einziger ausländischer Feldspieler, der höchsten Ansprüchen zu genügen vermag. Weil Lugano besser verhandelt hat, stürmt er ab nächster Saison im Tessin für praktisch gleich viel Geld wie er jetzt in Bern verdient.
Stürmer, Langnau
Einer der schnellsten Spieler der Liga – wenn er stürmt, halten die Gegenspieler den Atem an. Langnaus wichtigster Feldspieler und Topskorer hat in einer der nominell schwächsten Mannschaften die beste Plus/Minus-Bilanz der gesamten Liga (+20, vor Raphael Diaz mit +15). Seit der Weltmeister im Sommer 2018 von Lausanne nach Langnau gekommen ist, sind die notorischen «Playoutisten» zu «Playoffern» geworden.
Stürmer, Davos
Wir verneigen uns so tief wie wir es vermögen. Im September ist der HCD-Captain 36 geworden, er hat inzwischen mehr als 1000 Spiele bestritten und noch immer die Beine und die Energie, um Spiele zu entscheiden und die längste Eiszeit aller Schweizer Stürmer beim HCD auszuhalten (18:42 Minuten pro Spiel). Bei der Nomination fürs WM-Team im nächsten Frühjahr sollte ihn Patrick Fischer nicht übergehen.
Stürmer, ZSC
Sportchef Sven Leuenberger bekam mehr Kritik als Lob als er den Amerikaner dem EV Zug ausspannte. Nun zeigt sich: der Stürmer-Floh (171 cm) ist einer der smartesten, kreativsten Stürmer ausserhalb der NHL. Er gewinnt teamintern am meisten Bullys, ist Liga-Topskorer und hat grossen Anteil am «goldenen Herbst» im Hallenstadion. Ist er der beste Einzelspieler der Liga? Bestimmt ist er der beste kleine Spieler der Liga.
Torhüter, Biel
Er beeinflusst mit seiner starken Persönlichkeit seit seiner Rückkehr aus Amerika (2017) Biels Hockeykultur mindestens so stark wie mit seinen Paraden. Er hat viel zum Aufbau einer Leistungskultur und zur Rückkehr des EHC Biel unter die wichtigsten Hockeyfirmen im Lande beigetragen. Sein Rücktritt ist per Ende Saison angekündigt. Vorher brauchen die Bieler den besten Jonas Hiller, um nicht doch noch in eine Krise zu geraten.
Verteidiger, Lakers
Die schönste Geschichte des Jahres: in Biel verkannt und abgeschoben und nun bei den Lakers der punktbeste Verteidiger der Liga und Aufstieg zum Nationalspieler. Dieser Karriere-Start und auch seine Spielweise mahnen ein wenig an Mark Streit (vom SCB als NLA-untauglich taxiert, dann über 800 NHL-Spiele): kein Brecher, keiner fürs Grobe, aber ein formidabler Spielbeschleuniger und Weitschütze.
Torhüter, SCB
Mannschaftsport? Ja klar. Aber manchmal kann ein einziger Spieler alles verändern. Keiner hat die Meisterschaft so stark beeinflusst. Er hat nach dem viel zu spät abgebrochenen «Experiment Schlegel» mit der besten Liga-Fangquote (94,75 %) die Krise gestoppt, 5 von 8 Spielen gewonnen und den Meister stabilisiert, der statistisch nach wie vor die drittschwächste Abwehr hat. Goalie gut, Schablone gut, fast alles gut.
Ich weiss ja nicht was die da oben im VIP Zelt in Davos alles servieren. Egal, lass besser die Finger davon 🤪