Wer die Besten sind, sagt die Statistik. Was aber «blutleere» Zahlen nicht verraten können, ist die Geschichte, die Bedeutung für das Team, die Rolle, die Ausstrahlung eines Spielers. Oder sagen wir es so: Die Wichtigkeit eines Spielers für seinen Klub, für die Liga, für unser Hockey können wir nicht in Zahlen erfassen. Und wie interessant einer ist, auch nicht.
Diese Saison sind bisher 33 Torhüter, 137 Verteidiger und 236 Stürmer – insgesamt 406 Spieler – in der höchsten Liga eingesetzt worden. Hier die Aufstellung der 50 wichtigsten und interessantesten – über die Rangierung lässt sich natürlich vortrefflich streiten.
Wir zeigen die Top 50 der wichtigsten Spieler der ersten Qualifikationshälfte 2022/23 in einer fünfteiligen Serie. Hier der zweite Teil:
Er kombiniert Spielintelligenz mit Tempo, spielt in Biel das beste Hockey seiner Karriere und weist ligaweit die beste Plus-/Minus-Bilanz aller Verteidiger auf (+18). Die beiden ausländischen Verteidiger (der robuste Schwede Viktor Lööv ist der andere) spielen bei der überraschenden Saison der Bieler eine zentrale Rolle.
Seine Schwester Alina gehört zu den fünf besten Spielerinnen der Welt. In diese Sphären wird Mirco nie vorstossen. Die Frage ist, ob Lugano eigentlich den Wert dieses verlässlichen, kräftigen und sehr belastbaren Verteidigers – NHL-Erstrundendraft – tatsächlich zu schätzen weiss. Mit Mirco Müller wäre Bern beispielsweise längst ein Titelkandidat.
Er ist mit Abstand der beste Transfer während der chaotischen Amtszeit von Lausannes General Manager Petr Svoboda und in geordneten Verhältnissen könnte Jiri Sekac Liga-Topskorer werden. Aber eben: Er ist ausgerechnet in Lausanne gelandet.
Haben die ZSC Lions zu viele offensive Häuptlinge? Ist er nicht mehr so unwiderstehlich und dominant wie in seiner ersten Saison nach der Rückkehr aus der KHL (2020/21 27 Tore), weil er nicht mehr eine so zentrale Rolle spielt? An der zugeteilten Eiszeit (gut 19 Minuten pro Spiel) kann es nicht liegen.
Nur zwei Punkte hinter Henrik Tömmernes der zweitproduktivste Verteidiger der Liga. Die defensiven Sünden (-9) seien der eleganten finnischen Antwort auf Yannick Rathgeb verziehen und wir gehen davon aus, dass er in den nächsten zwei Jahren noch besser wird.
Eigentlich wird ihm zugetraut, der beste Verteidiger ausserhalb der NHL zu sein. Vorerst ist er nach Dean Kukan «nur» der zweitbeste ZSC-Defensivspieler. Aber den wahren Mikko Lehtonen brauchen die Zürcher ohnehin erst in den Playoffs.
Wie André Heim ist auch er beim SCB als untauglich taxiert worden. Nun ist er einer der zähsten, fleissigsten Schweizer Stürmer der Liga mit dem Potenzial für 40 Punkte und einer der besten Transfers von Hnat Domenichelli.
Die Zürcher können auch mit Ludovic Waeber um den Titel spielen. Aber erst mit Simon Hrubec werden sie Titelfavorit, und nur mit ihm können sie Meister werden. Er weist mit 93,44 Prozent vor Langnaus Luca Boltshauser (92,35 Prozent) die beste Fangquote aller Torhüter auf.
Inzwischen hinter Leonardo Genoni und Reto Berra die Nummer 3 unseres Nationalteams. Mental sehr stark und um Längen besser als seine Nummer 2, Gilles Senn. Er ist das beste Beispiel, wie aus durchschnittlichem Talent mit Willenskraft, Fleiss und Beharrlichkeit eine grosse Karriere werden kann.
Sechs Jahre lang hat er die Swiss League dominiert und ist von allen Sportchefs der National League ignoriert worden. Der Grund dafür dürfte in den läuferischen Limiten liegen. Aber der «Schneeschuh-Gretzky» macht mit Spielintelligenz fehlendes Tempo bei Weitem wett und als Stürmer ist es nicht seine Aufgabe, zu verteidigen …