Olten hat einen neuen ausländischen Stürmer: Jayce Hawryluk. Er hat gegenüber dem bereits wieder verabschiedeten Hank Crone einen entscheidenden Vorteil: Er ist fit und hat Luft für drei Drittel plus 5 Minuten Verlängerung. Seinem amerikanischen Vorgänger hatte man intern nicht einmal zugetraut, auch nur das erste Drittel zu überstehen. Er hatte offenbar den Sommer nach dem Motto verbracht «Grillieren, nicht trainieren».
Nun denn: Der neue kanadische Stürmer wäre wahrscheinlich auch besser als ein Hank Crone in Form. Jayce Hawryluk war ein hoch gehandeltes Talent (2014 Floridas Nummer 32 im Draft), das im Niemandsland zwischen NHL und Farmteams verloren gegangen ist und sein Glück in Europa (Schweden, Tschechien, zuletzt Slowakei) zu finden versucht. Die Zahlen sind eigentlich überall gut. 106 Punkte in 180 AHL-Partien, 20 Punkte in 45 Spielen in der höchsten Liga in Schweden, 25 Punkte aus 48 Gastspielen in Tschechien und letzte Saison 27 Punkte in 23 Spielen in der Slowakei sind gute Werte. Ende der vergangenen Saison hatte er für 6 Partien in Kloten ausgeholfen (1 Assist). Und die 27 Punkte in 98 NHL-Partien konnte er auch nicht mit spielerischen Hosenknöpfen machen.
Alles in allem ist Hawryluk ein gutes Beispiel, wie eine Karriere nicht richtig in Fahrt kommt, wenn einer nicht das Glück hat, zum richtigen Zeitpunkt beim richtigen Klub zu landen. In Nordamerika hat ja ein Spieler keinerlei Einfluss auf die Wahl seines Arbeitgebers. Aufschlussreicher als Statistiken sind die Eintragungen in den Notizblöcken der NHL-Scouts. Und dort lesen wir wahrlich vielversprechende Beurteilungen und finden eine Antwort, warum er es doch nicht in die NHL geschafft hat: Letztlich offensiv nicht gut genug für die erste oder zweite Linie und defensiv nicht willig genug für eine Rolle als Defensivstürmer in der besten Liga der Welt.
Oltens neuer ausländischer Stürmer wird von den NHL-Scouts charakterisiert als flinkes, antrittsschnelles und mutiges Kufentier ohne Angst vor Zweikämpfen, bissig und unermüdlich im Forechecking, mit guter Arbeitseinstellung, aber wenig Lust zur Defensivarbeit.
Eigentlich der perfekte Spieler für unser Lauf- und Tempohockey. Zumal er als kompletter Stürmer Flügel und Center kann. Und was die Defensivarbeit betrifft: Olten hat ihn geholt, um Tore und Assists zu machen. Nicht, um in der Defensive zu arbeiten. Sein Arbeitsplatz ist jenseits der roten Linie und auch das Forechecking ist eine Form der Defensivarbeit. Und eben: Er ist fit.