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Felix Hollenstein? Ja, Klotens Kultspieler, Leitwolf von vier Meisterteams (1993, 1994, 1995, 1996), spielt in Kloten immer noch eine zentrale Rolle. Er ist der Einflüsterer von Klotens Präsident Hans-Ulrich Lehmann. Sozusagen der «Rasputin der Klotener Hockeykultur».
Felix Hollenstein war nicht nur ein grandioser Spieler. Er ist auch ein kluger Mann der Ehre. Er hütet sich, in diesen Zeiten der Krise nach vorne zu treten und Verantwortung zu übernehmen. Aber im Hintergrund hilft er gerne mit und zieht die Fäden.
Zu seinen «Hockey-Blutsbrüdern» gehört HCD-Ikone Reto von Arx. Wir erinnern uns: bei der missglückten WM 2016 in Moskau waren Felix Hollenstein und Reto von Arx die Assistenten von Nationaltrainer Patrick Fischer.
Felix Hollenstein ist nach dieser WM zum Sündenbock für die verpassten Viertelfinals erkoren und des Amtes enthoben worden. Reto von Arx hätte bleiben können. Aber aus Loyalität zu seinem Freund reichte er den Rücktritt ein. Wahre Freundschaft. Männer der Ehre.
Und nun bekommt Felix Hollenstein die Möglichkeit, Reto von Arx diesen wunderschönen Akt der Loyalität zu danken. Freundschaften in Zeiten der Krise. Klotens Präsident kann Hans-Ulrich Lehmann einreden, Reto von Arx sei der ideale neue Trainer. Neben der Freundschaft zu Felix Hollenstein gibt es noch ein ganz wichtiges Argument für diese Lösung: Reto von Arx ist billig. Nicht im Sinne des Charakters, sondern im Sinne der Lohnkosten. Erfahrung als Cheftrainer auf NLA-Niveau hat er allerdings keine. Ganz nüchtern betrachtet: für das hohe Amt fehlt ihm die fachliche Kompetenz.
Aber was ist schon Kompetenz im Vergleich zu wahrer Männerfreundschaft. Nichts. Freundschaft zählt im Leben mehr als Kompetenz.
Ach, wäre das eine wunderbare Geschichte. Reto von Arx als Cheftrainer im Krisen-Kloten. Der grosse, charismatische «Tröchni» mit tiefen Wurzeln im Emmental und in den Bündner Bergen, ein Leitwolf der Tat, nicht der Worte, in der Zürcher Provinz wie sie uns Gottfried Keller in Klassikern der Weltliteratur nahegebracht hat.
Könnte Reto von Arx Kloten sportlich weiterbringen? Ja, statistisch schon. Der gefeuerte Pekka Tirkkonen hat 11 der letzten 13 Spiele verloren – und nur noch 13 der letzten 51 Partien gewonnen. Alleine der Trainer-Wechsel-Effekt wird zu einer besseren Bilanz führen, ganz unabhängig davon, wer an der Bande stehen wird.
Aber langfristig hilft auch Reto von Arx nicht. Weil kein Trainer unter den aktuellen Voraussetzungen in Kloten stabil erfolgreich sein kann. Aber der Unterhaltungswert! Am 20. Oktober tritt Kloten in Davos an. Ach, wäre das ein Spektakel: Reto von Arx vs. Arno Del Curto. Auch da geht es um Männerfreundschaft. Um die wohl grösste im Schweizer Hockey. Zwischen Arno Del Curto und Reto von Arx. Sie ist zerbrochen. Es wäre die Gelegenheit zur Revanche. Auf höchster Ebene. Im Schwenkbereich der TV-Kameras. Der «Showdown» der Hockey-Alphatiere.
Wenn schon Krise, dann bitte Krise mit Spektakel. Reto von Arx als Kloten Trainer wäre eine so schöne Geschichte, dass wir darauf verzichten, noch weitere, langweilige Varianten (wie Kevin Schläpfer oder Michel Zeiter) zu thematisieren.
Wir wollen aber fair sein und noch sagen, was es im richtigen Leben mit Grigori Rasputin auf sich hat. Er war der mächtige, charismatische Einflüsterer des letzten russischen Zaren. Er war damals am Zarenhof sozusagen das, was Felix Hollenstein in Kloten heute ist.
Aber er war der letzte Einflüsterer. Seine Ratschläge halfen nichts mehr. Die jahrhundertealte Zaren-Dynastie der Romanows ging unter.