Wir wollen uns nicht dem Verdacht aussetzen, billige Polemik zu suchen. Deshalb beginnen wir ganz nüchtern mit der offiziellen Medienmitteilung des EHC Kloten:
Die Mohren haben ihre Schuldigkeit getan, sie können gehen. Die Amtsenthebungen von Trainern und Sportchefs gehören zur Hockeykultur wie Puck und Schläger. Sie sind in der Regel kein Grund, das Ende der Welt auszurufen. In Kloten unter der aktuellen Führung aber schon.
Sportchef Pascal Müller und sein Trainer Pekka Tirkkonen hatten nämlich gar keine Chance. Präsident Hans-Ulrich Lehman hat die Leistungskultur durch Sparen ohne Verstand nachhaltig ruiniert.
Investieren ohne Verstand ist auch nicht gut. So werden die Spieler reich und die grossen Erfolge bleiben aus. Aber die sportliche Existenz gerät nicht in Gefahr. Hans-Ulrich Lehmanns Vorgänger Philippe Gaydoul hat ohne Verstand investiert.
Die schlimmste Sünde im Sportgeschäft ist sparen ohne Verstand. Sie ruiniert jedes Sportunternehmen. Wir erleben es jetzt gerade in Kloten. Hans-Ulrich Lehmann spart ohne Verstand.
Der Anfang vom Ende war der Verzicht, alle vier Ausländerpositionen zu besetzen. Von diesem Moment an war das Ende des Trainers und des Sportchefs nur noch eine Frage der Zeit. Wer ein Maximum an Leistungsbereitschaft von den Spielern verlangt, muss auch selber ein Maximum leisten und die Voraussetzungen für den Erfolg schaffen. Durch die Besetzung der vier Ausländerpositionen. So einfach ist das.
Klotens sportlicher Ruinierer und Präsident Hans-Ulrich Lehmann hat die Unsicherheit noch unnötig angeheizt. Mal schwadroniert er davon,überhaupt ohne Ausländer spielen zu wollen.Sodann kündigt er an, den Sportchef zu hinterfragen und den Trainer auch noch.Populistische Sprüche eines Mannes, dem das Wesen des Sportes so fremd ist wie unseren Eichhörnchen eine Kokosnuss. Hans-Ulrich Lehmann hat in seinem Wesen und Wirken durchaus etwas von einem «Donald Trump des Hockeys.»
Die vorläufige Nachfolgeregelung trägt schon den Kern des Untergangs in sich und illustriert das Hockey-Weltbild des Präsidenten und seine Geringschätzung für die Arbeit, die in einem Sportunternehmen geleistet wird. Der Assistent kann auch Cheftrainer, der Juniorentrainer ein bisschen Assistent und der Medienchef kann doch auch Sportchef.
Die Absurdität in Kloten illustriert ja die offizielle Medienmitteilung: Beat Equilino, der doch eigentlich Aufgaben des Sportchefs übernehmen sollte, muss nebenbei auch noch die Medienanfragen für den Präsidenten koordinieren und weiterhin als Medienchef amtieren. Es wird doch nicht so schwierig sein, ein wenig zu transferieren und mit den Chronisten zutelefonieren und für den Chef die Kommunikation zu koordinieren. Jeder kann ein bisschen alles, spielt bei den «Sportlis» sowieso keine Rolle und nun soll mal jeder anpacken. Hauptsache, es kostet nicht viel. Es ist Pascal Müllers Pech, dass er mit seiner Kündigung seinem Rauswurf nicht mehr zuvorkommen konnte. Er hat in Kloten unter extrem schwierigen Bedingungen sehr gute Arbeit geleistet. Aber Undank ist halt der Welten Lohn.
Das Profil des neuen Trainers ist auch schon klar:er darf nicht viel kosten. Ein Billig-Trainer, der wenn möglich auch noch den Sportchef macht.Eine vorübergehende Besserung ist möglich, eine langfristige Genesung nicht mehr.
Der EHC Kloten hat unter Präsident Hans-Ulrich Lehmann durchaus eine Zukunft. Als Farmteamder Rapperswil-Jona Lakers. Die Sparpolitik ohne Verstand wird in den Abstieg münden. Ein tüchtiger Trainer kann diesen Abstieg noch ein wenig hinauszögern, zu verhindern ist die Relegation mit der aktuellen Strategie nicht mehr.
In der zweithöchsten Liga kann Hans-Ulrich Lehmann dann auf einen Sportchef und Ausländer verzichten und den EHC Kloten als Farmteam der Lakers billig betreiben. Die Lakers rüsten zum Aufstieg und werden, wenn sie sich in der NLB durchsetzen, die Liga-Qualifikation gegen Kloten gewinnen. Das gleiche gilt für Olten.
Der EHC Kloten, das Kultunternehmen mit der längsten Lebensdauer in der höchsten Liga (seit 1962 in der NLA!) wird unter den aktuellen Voraussetzungen niemandem mehr fehlen: das Management hat es verpasst, dieses Sportunternehmen im Hockeymarkt klar zu positionieren. Unser Hockey kann es sich inzwischen leisten, Kloten durch die Lakers oder Olten zu ersetzen.
Gibt es denn keine Lösung? Ist das Ende der Klotener Hockeykultur wirklich gekommen? Nun,es gibt einen Ausweg: eine Gruppe von lokalen Investoren kauft Hans-Ulrich Lehmann den EHC Kloten ab und legt dem Präsidenten so dasHandwerk. Das müsste doch in einer der reichsten Regionen der Welt möglich sein.
Dann kann unter neuer Leitung mit Verstand gespart werden und Kloten bekommt eine Zukunft als Ausbildungsklub in der höchsten Liga.