Das letzte Gruppenspiel für die deutsche Nationalmannschaft steht an. Am Mittwoch trifft das Team von Bundestrainer Joachim Löw in München auf Ungarn. Während es vor den Spielen gegen Portugal und Frankreich auf den Pressekonferenzen viel um Aufstellungen, Taktik oder Gegnervorbereitung ging, sah das nun anders aus. Denn die UEFA verbot der Stadt München, die Allianz Arena in Regenbogenfarben leuchten zu lassen.
Die Entscheidung löste viel Kritik aus – und war auch Thema einiger Fragen an Mats Hummels und Joachim Löw. Hummels' Meinung zu der Debatte war bereits zu erkennen, als er auf dem Podium Platz nahm. Der Innenverteidiger trug ein buntes T-Shirt von Ausrüster Adidas mit der Aufschrift «Love Unites».
Darauf angesprochen sagte er: «Es gibt seitens der UEFA Gründe, warum das nicht zugelassen wurde. Aber ich finde es gut, dass es ein Thema ist. Sobald diese Themen in der Öffentlichkeit besprochen werden, ist das ein Erfolg.»
Hummels weiter: «In dem Kontext, dass sich gestern auch in der NFL zum ersten Mal ein aktiver Spieler geoutet hat, ist es so, dass es eine Sache ist, die längst überfällig ist, dass sowas auch im Sport als ganz normale Tatsache ankommt. Es sollte das Ziel sein, dass sowas nicht mehr gross Thema ist. Und ich glaube, dass kleine Zeichen ein Schritt in die richtige Richtung sind.» Zudem betonte er, dass er sich gewünscht hätte, dass das Stadion bunt geleuchtet hätte.
Bundestrainer Joachim Löw sagte zuvor das Gleiche: «Grundsätzlich hätte ich mich persönlich sehr gefreut, wenn man das Stadion in diesen Farben beleuchtet hätte, wenn die Lichter angegangen wären.»
Gleichzeitig machte Löw klar, dass es für ihn «bei aller Wichtigkeit von Symbolen» noch wichtiger sei, dass die durch die Regenbogenflagge dargestellten Werte für Vielfalt, freie sexuelle Orientierung und Menschenwürde «auch gelebt werden». Dies sei in der Nationalmannschaft der Fall, betonte Löw.
Die DFB-Elf werde immer Zeichen setzen. Captain Manuel Neuer wird gegen Ungarn wieder eine Kapitänsbinde im Regenbogen-Design tragen. Dies wurde ihm von der UEFA gestattet.
Ungarns Keeper Peter Gulacsi hat in der «Regenbogen-Frage» eine direkte Kritik am Verbot der UEFA dagegen vermieden. «Das ist eine Entscheidung der UEFA. Wir Spieler können da nichts machen, wir haben da nichts zu sagen», sagte der 31-jährige Torhüter von RB Leipzig. «Jeder weiss, wie ich über die Welt denke, aber momentan liegt mein Fokus absolut auf dem Spiel morgen gegen Deutschland.».
Gulacsi hatte sich allerdings bereits im Februar auf Facebook öffentlich gegen ein Gesetz in seiner Heimat gestellt, das homosexuellen Paaren die Adoption von Kindern verbot. (pre/tol)
Macht die bunten Lichter trotzdem an.
Und dann schaunmermal.
Wie bitte? Und das liegt direkt neben Österreich, unfassbar. Das ist unglaublich. Von der UEFA muss man garnicht erst reden.