Sport
FC Zürich

Das «Gesetz der Zwölf» prophezeit: Absteiger FCZ wird Cupsieger

Bilder vom letzten FCZ-Cupsieg im Jahr 2014.
Bilder vom letzten FCZ-Cupsieg im Jahr 2014.Bild: KEYSTONE

Das «Gesetz der Zwölf» sagt voraus: Absteiger FCZ wird Cupsieger

Im Hinblick auf den Cupfinal gibt es statistische Hoffnung für den FC Zürich: Nach einer neuen Gesetzmässigkeit steigt alle zwölf Jahre der Cupsieger in der jeweiligen Saison ab. 
26.05.2016, 14:0926.05.2016, 14:46
Mehr «Sport»

Absteiger wird Cupsieger: Nach Luzern (1992) und Wil (2004) müsste nun also der FCZ an der Reihe sein. Die Freude über den Sieg im Schweizer Cup wird in den gleichen Wochen durch die Enttäuschung über den Abstieg aufgehoben. In der Schweizer Fussballgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg haben zwei Mannschaften dieses Durcheinander von Gefühlen kennengelernt.

Im Frühling 1992 triumphierte der FC Luzern im Cupfinal in Bern über Lugano mit einem 3:1-Sieg nach Verlängerung. In der Meisterschaft jedoch hatten die Innerschweizer den Fall in die Auf-/Abstiegsrunde nicht verhindern können. Dort besagte der damalige Modus, dass je die ersten zwei von zwei Achtergruppen oben bleiben beziehungsweise aufsteigen würden.

Der FC Luzern gewann 1992 letztmals einen Titel.YouTube/doodaschaschha

Luzern beendete die Pool punktgleich mit Aufsteiger Bulle, belegte aber wegen der schlechteren Tordifferenz nur den 4. Platz. Der Abstieg kam für den FCL drei Jahre nach dem Meistertitel. In dem von Trainer Friedel Rausch befehligten Kader von 1991/92 standen unter anderen Semir Tuce, die Basler Stürmer Adrian Knup und Peter Nadig sowie die später auch als Trainer bekannt gewordenen Martin Rueda, René van Eck und Urs «Longo» Schönenberger.

Wils grosser Coup

Im Frühling 2004 war der Cupsieg das letzte kräftige Lebenszeichen des FC Wil. Den Ostschweizern glückte mit dem 3:2 im Final gegen die Grasshoppers eine grosse Überraschung. In der Meisterschaft stiegen sie als Zehnte und Letzte im erstmals angewandten Modus der Super League ab. Es war das Ende eines zwei Saisons dauernden Aufleuchtens des Ostschweizer Provinzklubs.

2004: Der FC Wil holt völlig überraschend den Cup.
2004: Der FC Wil holt völlig überraschend den Cup.Bild: KEYSTONE

Die Betrügereien in Millionenhöhe des später zu fünf Jahren Gefängnis verurteilten Bankers und FC-Wil-Präsidenten Andreas Hafen hatten den kurzen Höhenflug ermöglicht. Seither gehört Wil wieder zum Inventar der Challenge League, im Cup kam man nicht mehr über die Viertelfinals heraus. Aus dem seinerzeitigen Wiler Kader des deutschen Trainers Joachim Müller sind heute nur noch zwei Spieler in der Super League aktiv. Es sind dies Goalie Daniel Lopar von St.Gallen und Offensivspieler Davide Callà von Meister Basel.

1992 - 2004 - 2016. Jetzt also ist nach der mathematischen Vorgabe der zwölf Jahre die Reihe am FC Zürich. Um es Luzern und Wil gleichzutun, müssen die Zürcher nur noch am Sonntag im Letzigrund den Cupfinal gegen Lugano gewinnen.

... oder macht es der FCZ wie Yverdon?

Sollte er dem FC Lugano unterliegen, wäre der FC Zürich ein doppelter Verlierer. Auch dies wäre im Schweizer Fussball der Nachkriegsjahre nicht neu. Es gibt vier Beispiele von Mannschaften, die im Jahr des Abstiegs den Cupfinal verloren. 2001 unterlag Yverdon im Cupfinal in Basel dem von Trainer Lucien Favre angeführten Servette 0:3. In der Meisterschaft stiegen die Waadtländer als Fünfte der damaligen Auf-/Abstiegsrunde ab. Die übrigen drei Fälle liegen deutlich weiter zurück. Absteigende Cupfinal-Verlierer waren St.Gallen 1945, die Grasshoppers 1949 und Thun 1955.

Urs Fischer im Jahr 200 mit dem Cup im alten Wankdorf.
Urs Fischer im Jahr 200 mit dem Cup im alten Wankdorf.
Bild: KEYSTONE

Der FC Zürich war nur einmal in einer ähnlichen Lage wie jetzt. Im Frühling 2000 siegten die Zürcher im Cupfinal gegen Lausanne mit 3:0 im Penaltyschiessen, nachdem es nach 120 Minuten 2:2 gestanden war. In der damaligen Saison wurden die Zürcher in die Auf-/Abstiegsrunde verwiesen. Sie retteten sich als Dritte mit einer Reserve von vier Punkten auf einen Abstiegsplatz.

Dem Zürcher Kader jener Saison gehörten unter anderen an: Urs Fischer, Yvan Quentin, Shaun Bartlett, Frédéric Chassot, Daniel Gygax, Gocha Jamarauli, Goalie Marco Pascolo und der 2012 tödlich verunfallte Simbabwer Adam Ndlovu. Trainer war Raimondo Ponte, in der Endphase der Auf-/Abstiegsrunde wurde er durch Gilbert Gress abgelöst. (pre/sda)

Sie schafften nach dem Abstieg den direkten Wiederaufstieg

1 / 6
Sie schafften nach dem Abstieg den direkten Wiederaufstieg in die Super League
2016/17: FC Zürich
quelle: keystone / ennio leanza
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
4 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Coach Cpt. Blaze
26.05.2016 15:42registriert August 2014
"Urs Fischer im Jahr 200 mit dem Cup im alten Wankdorf." - Ha! Hab doch schon immer gedacht der Fischer sei langsam aber sicher ein alter Sack xD
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
tinu32
26.05.2016 14:42registriert September 2015
Das "Gesetz der 12" basiert also darauf, dass EINMAL 12 Jahre vergangen sind zwischen zwei absteigenden Cupsiegern? :)
00
Melden
Zum Kommentar
4
Eine US-Ikone erklärt ihren Rücktritt – «Where have you gone, Joe DiMaggio?»
11. Dezember 1951: Ausnahme-Baseballer Joe DiMaggio gibt seinen Abschied vom Sport bekannt. Keine drei Jahre später heiratet er Marilyn Monroe. Sehnsüchtig trauern Amerikaner noch heute einem ihrer grössten Idole nach.

Die Song-Zeile stammt von 1968. Doch sie hat auch heute noch ihre Gültigkeit. In ihrem Hit Mrs. Robinson erinnern Simon & Garfunkel an vergangene Zeiten: «Where have you gone, Joe DiMaggio? A nation turns its lonely eyes to you», singt das Duo. «Wo bist du nur hin, Joe DiMaggio? Eine Nation wendet dir ihre einsamen Augen zu.» Sie tut es immer noch.

Zur Story