Er ist noch keine drei Monate im Amt und schon kommt es bei der FIFA zu einem spektakulären Abgang: Chefaufseher Domenico Scala tritt «konsterniert» zurück.
Grund für den Abgang ist ein Machtkampf, der sich an der FIFA-Spitze abgespielt hat. Scalas Audit- und Compliance-Komission habe Infantino vor zwei Wochen einen neuen Vertrag vorgelegt, den der neue Präsident nicht unterschreiben wollte, schreibt die «Sonntagszeitung» in ihrer heutigen Ausgabe. Infantinos Salär soll demnach nur noch knapp zwei Millionen Franken betragen haben, was der Walliser nicht akzeptieren wollte. Sein Vorgänger Sepp Blatter hatte ein Jahresgehalt von vier Millionen Franken.
Was Infantino besonders missfallen habe, sei vor allem die Salär-Regelung für die neue FIFA-Generalsekretärin Fatma Samoura. Die Senegalesin soll im Gegensatz zu Infantino Bonus-Zahlungen erhalten und könnte somit ein höheres Gehalt erzielen als er selber.
Das Verhalten Infantinos stösst auf harsche Kritik, die Gewaltentrennung bei der FIFA wurde de facto aufgehoben. Die Führung habe «jegliche Glaubwürdigkeit verspielt», sagt der Basler Strafrechtsprofessor und Korruptionsexperte Mark Pieth gegenüber der «Sonntagszeitung».
Im «Sonntagsblick» geht Pieth gar noch härter mit dem neuen FIFA-Präsidenten ins Gericht. Er sei «ein Kontrollfreak, der wegräumt, was ihm nicht passt», sagt der FIFA-Kenner. Pieth konstatiert: «Infantino ist noch schlimmer und plumper als Blatter.» (cma)