Nur Platz acht in der Fahrerwertung und 277 Punkte weniger als sein Teamkollege Max Verstappen. Sergio Perez erlebte ein absolutes Horrorjahr, welchem am Wochenende ein neuer Tiefpunkt hinzugefügt wurde.
Im Sprintrennen vom Samstag musste der Mexikaner aus der Box starten. Diesen Start verschlief Perez dermassen, dass er noch in der Boxengasse von Franco Colapinto überholt wurde. Der ehemalige Sauber-Fahrer beendete den Sprint auf dem letzten Platz.
Perez.... just sleeping through the start????? Like? The way Colapinto just said bye 😭😭 pic.twitter.com/32FbEQkg5o
— Laura 🦋 (@formuLau16) November 30, 2024
Am Sonntag war Perez dann gut dabei und lag während einer Safety-Car-Phase sogar auf dem fünften Rang. Seit dem Grand Prix in Miami, welcher im Mai stattfand, war der Red-Bull-Pilot nie mehr in den ersten fünf klassiert.
Während das Safety-Car noch auf der Strecke fuhr, passierte Perez aber ein unglaubliches Missgeschick. Ohne Fremdeinwirkung drehte sich der letztjährige Vizeweltmeister und kam von der Strecke ab. Zu allem Überfluss brachte Perez das Auto daraufhin nicht mehr in Gang und musste das Rennen beenden. Den Dreher begründete der sechsfache Grand-Prix-Sieger mit zu niedrigen Reifentemperaturen: «Die Reifen waren zu diesem Zeitpunkt gefroren und als ich nach Kurve 12 auf das Gaspedal stieg, um Tempo zuzulegen, erwischte ich einen Überschuss und verlor einfach das Heck des Fahrzeugs.»
Full footage of Sergio Perez crashing out!#F1 #Formula1 #QatarGPpic.twitter.com/84izd6hwq1
— Extreme Cars (@extremecars__) December 1, 2024
Es war nicht das erste frustrierende Wochenende für Perez in den letzten Wochen und Monaten. Mittlerweile kann der Mexikaner schon froh sein, wenn er in die Punkte fährt. Das beste Resultat aus den letzten vier Rennen ist ein zehnter Platz in Las Vegas.
Für Red Bull ist das definitiv zu wenig. Schon lange gehen Gerüchte im Grid herum, dass Perez den Rennstall bald verlassen muss. Doch erst im Sommer wurde der Vertrag zwischen den beiden Parteien bis 2026 verlängert. Nun scheint die Geduld jedoch auch beim österreichischen Brausehersteller langsam zu reissen. So gibt es mehrere Gerüchte, dass Perez in Abu Dhabi das letzte Mal für Red Bull ein Rennen fährt.
Wie ESPN berichtet, stehe die Entscheidung bereits fest, dass Perez sein Cockpit Ende Saison abgeben müsse. Teamchef Christian Horner hatte am Wochenende schon erste Andeutungen gemacht:
Auch soll Perez viel Kredit bei den Mitarbeitern verloren haben, da ihre Bonuszahlungen von der Rangierung in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft abhängig sind und Red Bull das Jahr durch die schwachen Leistungen des Mexikaners wahrscheinlich nur als drittstärkstes Team beenden wird.
Das grösste Problem für die roten Bullen sind nun der noch zwei Jahre laufende Vertrag und das ausstehende Gehalt in Höhe von angeblich 20 Millionen Dollar. Sollte Red Bull sich dafür entscheiden, Perez zu entlassen, dürfte die Formel-1-Karriere des 34-Jährigen vorübergehend beendet sein. Ein freies Cockpit gibt es für nächste Saison nämlich nicht mehr.
In der Pole-Position für die Perez-Nachfolge steht der Neuseeländer Liam Lawson. Der 22-Jährige, welcher aktuell bei den Racing Bulls, dem Farmteam von Red Bull, unter Vertrag steht, ersetzte erst im Oktober den Australier Daniel Ricciardo.
In den bisherigen fünf Rennen der Saison fuhr Lawson zweimal auf den neunten Rang. Bereits im letzten Jahr ersetzte die Zukunftshoffnung von Red Bull den damals verletzten Ricciardo.
Nur Aussenseiterchancen auf das wahrscheinlich frei werdende Cockpit hat Yuki Tsunoda. Der Japaner fährt wie Lawson ebenfalls für die Racing Bulls. Was für Tsunoda sprechen könnte, ist die längere Erfahrung, welche er aufweist. Seit 2021 fährt Tsunoda in der Formel 1 und zeigte besonders in den letzten Rennen starke Leistungen.
Nach dem letzten Rennen in Abu Dhabi am Sonntag darf man gespannt sein, wie sich das Fahrerkarussell bei Red Bull drehen und wer nächstes Jahr neben dem viermaligen Weltmeister Max Verstappen für die roten Bullen an den Start gehen wird. (riz)