Für die Boxencrew ist es der wichtigste Teil eines Formel-1-Rennens: der Reifenwechsel bei den beiden Boliden des Teams. Hier können sich die Mechaniker zeigen und mit den anderen neun Rennställen messen. Zwar geht es nur um wenige Zehntelsekunden, doch kann selbst dadurch eine Position gewonnen oder verloren werden.
Einst gehörte die Sauber-Crew zu den schnellsten beim Boxenstopp, das hat sich in den letzten Jahren aber geändert. Mittlerweile gehört der Rekord mit 1,8 Sekunden den Briten von McLaren.
Nun hatte der Rennstall aus Hinwil aber eine Idee, wie er hier wieder aufholen kann – und noch viel wichtiger: Fehler vermeiden kann. Denn verläuft alles nach Plan, ist der mögliche Zeitverlust minim. Doch unterläuft einem der Mechaniker ein Fehler, kann dies das ganze Rennen kosten. Beispielsweise, wenn einer der vier Reifen nicht richtig montiert wird.
Deshalb wurden die Schlagschrauber, welche die einzige verbliebene Schraube in der Mitte der Reifen lösen und festzurren, mit LED-Lichtern versehen. Diese leuchten violett, bis die Schraube richtig festgezogen ist, dann wechseln sie auf grün. Dies war zumindest bei den Testfahrten in dieser Woche in Bahrain zu sehen.
Kick-Sauber konnte aber lediglich mit der neuen Technologie beim Boxenstopp überraschen, auf der Strecke ist noch kein grosser Fortschritt im Vergleich zur Vorsaison zu sehen. So beendeten die beiden neuen Piloten Nico Hülkenberg und Gabriel Bortoleto beide Testtage bisher ausserhalb der Top 10. Formel-1-Neuling Bortoleto gelang am ersten Tag immerhin die zwölftschnellste Runde, am gestrigen Donnerstag wurde er 15. Der deutsche Routinier beendete die beiden ersten Testtage in Sachir auf den Plätzen 18 und 16.
Die Aussagekraft dieser Zeiten ist aber begrenzt. Wie stark die einzelnen Autos in dieser Saison wirklich sind, wird erstmals in zwei Wochen wirklich klar. Dann findet der Auftakt-Grand-Prix zur 75. Formel-1-Saison in Australien statt. Melbourne dient zum ersten Mal seit 2019 wieder als Gastgeber für das erste Rennen der Saison. (nih)