Die Vorbereitungen für den Audi-Einstieg in die Formel 1 zur Saison 2026 bei Sauber laufen weiter auf Hochtouren. Nun hat der deutsche Auto-Hersteller eine weitere einschneidende Veränderung vorgenommen: So wurden Teamchef Andreas Seidl – früher bei McLaren – sowie Verwaltungsratschef Oliver Hoffmann entlassen. Dies teilte Audi am Dienstagnachmittag mit. Sie werden bereits zum 1. August durch Mattia Binotto ersetzt. Der 54-jährige Italiener war bis zum Ende der Saison 2022 Teamchef von Ferrari.
Bei Sauber lief in dieser Formel-1-Saison noch wenig zusammen: Nach 13 von 24 Rennen steht der Rennstall aus Hinwil als einziges der zehn Teams noch ohne Punkt da. Sowohl der Finne Valtteri Bottas als auch der Chinese Zhou Guanyu sind regelmässig im hinteren Drittel des Klassements zu finden.
Während bei Audis Formel-1-Motor gemäss Auto, Motor und Sport alles im Zeitplan liegt, funktioniert der Umbau des Sauber-Rennstalls in ein Top-Team bisher noch nicht wie geplant. So gestalte sich die Integration von neuen Mitarbeitern anderer Teams schwierig. Ausserdem lieferten sich Seidl und Hoffmann einen zerstörerischen Machtkampf. Obwohl Teamchef Seidl eigentlich die operative Leitung des Formel-1-Projekts zustand, mischte sich Verwaltungsratschef Hoffmann regelmässig ein. Aus diesem Grund seien wichtige Entscheidungen hinausgezögert oder gar nicht getroffen worden.
Nun hat Audi aber die Reissleine gezogen. Vorerst soll Mattia Binotto die beiden ab 1. August ersetzen. Binotto arbeitete von 1995 bis 2022 bei Ferrari, wo er sich vom Motoringenieur bis zum technischen Direktor und dann gar zum Teamchef hocharbeitete. Nach einer von Fehlern geprägten Saison, in der auch schwache Strategie-Entscheide dafür verantwortlich waren, dass Charles Leclerc den WM-Titel verpasste, verliess Binotto die Scuderia. Keine zwei Jahre später ist der 54-jährige Italiener zurück in der Königsklasse des Motorsports.
Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender von Audi, erklärte den Schritt folgendermassen: «Unser Ziel ist es, das ganze Formel-1-Projekt durch klare Führungsstrukturen, eindeutige Verantwortlichkeiten, reduzierte Schnittstellen und effiziente Abstimmungsprozesse auf F1-Speed zu bringen. Dazu muss das Team eigenständig und schnell agieren können.» Anstelle von Machtkämpfen solle Binotto als Chief Operating und Chief Technical Officer (COO und CTO) in Personalunion nun also die wichtigen Entscheidungen treffen.
Möglicherweise steht dem Sauber-Rennstall eine weitere Neubesetzung bevor. So wird berichtet, dass Aston-Martin-Teamchef Mike Krack in gleicher Funktion bei Audi-Sauber übernehmen solle. Auch der technische Direktor James Key wackelt – er wurde von Seidl engagiert, konnte seit seinem Antritt im letzten September aber noch keine entscheidenden Impulse ansetzen. (nih)
Die Impulse von James Key werden erst nächste Saison sichtbar werden. Als er kam war das Auto für 2024 schon fast fertig oder zumindest soweit das er keinen grossen Einfluss mehr nehmen konnte.
Fakt ist: Jedes mal wenn Sauber Podestplätze holte wurde das Auto von James Key designt.
Der ist also defnitiv eine gute Wahl und sollte meiener Meinung nach nicht entlassen werden!